Eine E-Auto-Kampagne mehr

DMZ –  POLITIK ¦ Dirk Specht ¦              

KOMMENTAR

 

E-Autos stürzen ab, Verkaufszahlen brechen ein, ein Irrtum mehr löst sich auf. Wo gibt’s das nicht zu lesen. In den ganz miesen Medien dürfen Sinn, Indra et al. auch wieder aus der Kiste, um ihre längst widerlegten falschen Berechnungen zu wiederholen.

 

Der „Braunkohle-Tesla“ lebt wieder auf, jetzt will ihn auch keiner mehr kaufen, der Markt entscheidet doch. Dazu ein paar E-Fuel-Neuigkeiten oder der „klimaneutrale“ HVO-Diesel. Es ist Kampagnenzeit.

 

Manche berufen sich wenigstens inzwischen ungern auf den industriell-dieseltechnischen Sinn/Indra-Komplex, sondern auf seriösere Quellen wie den IWF bei den Schulden oder die IEA bei der Energie. Aber kann es sein, dass man auch die nicht liest, sondern lieber darüber schreibt?

 

Der aktuelle EV-Outlook der IEA beziffert tatsächlich den Quartalsrückgang bei den E-Auto-Verkäufen. Nun gibt es für Wirtschaftsjournalisten eine große Herausforderung: Viele Geschäfte laufen saisonal, bei Handelsgeschäften ist das sogar recht häufig zu beobachten.

 

Kleiner Service für die Ex-Kollegen: Börsennotierten Aktiengesellschaften wurden daher gesetzlich Quartalsberichte vorgegeben. Auch die kann man lesen. Oder das der IEA überlassen. Dabei kommen Bilder wie das beigefügte heraus. Wer sich bei gewissen Traditionen auskennt, weiß zudem, dass zum Jahresende ein nicht ganz unbekanntes Ereignis zumindest regelmäßig, wenn nicht sogar jährlich eintritt, das zu höheren Handelsumsätzen und in der Folge einem Einbruch derselben führt.

 

Muss man als Journalist auch alles nicht wissen. Man kann auch Mist schreiben, die IEA dabei zitieren, aber vielleicht klemmt man wenigstens solche Bildchen drunter, dann weiß selbst der nur kurz aufmerksame Leser wenigstens, dass er solche Berichte weder mit Aufmerksamkeit und erst Recht nicht mit Abogebühren belohnen muss. Akzeptable Verlinkung von Kündigungsmöglichkeiten dazu und alles ist perfekt.

 

Die IEA schreibt übrigens von weiterem Wachstum der E-Auto-Absätze, unter Hinweis auf den Vergleich zum Vorjahresquartal. Ansonsten steht da jede Menge über weitere Fortschritte in der Technologie, insbesondere bei Batterien, Ausbau von Produktion, Preiswettbewerb etc. – alles in allem ein sehr optimistischer Ausblick. Da die IEA nicht dafür bekannt ist, solche Trends zu übertreiben, sondern eher hinterher zu laufen, ist das bemerkenswert.

 

Wie es die Berichte leider auch mal wieder sind.


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