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Notabene: Medienverantwortung in der Debatte um die Corona-Jahre

DMZ – MEDIEN ¦ Anton Aeberhard ¦      

 

Der Ruf nach einer Enquete-Kommission, um die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf Kinder und Jugendliche zu untersuchen, ist zweifellos legitim. Doch während einige Kommentierende z.B. über die "verlorenen Jahre" sprechen, müssen wir auch die Rolle der Medien in der Berichterstattung über diese Zeit kritisch hinterfragen.

 

In den vergangenen Wochen haben einige Medien eine alarmistische und einseitige Berichterstattung betrieben, die mehr auf Sensationen als auf Fakten basierte. Diese Berichterstattung hat Ängste geschürt und Panik verbreitet, insbesondere in Bezug auf die Auswirkungen der Pandemie-Maßnahmen auf Kinder und Jugendliche.

 

Bisher gibt es keine ausreichenden Belege dafür, dass die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie direkt zu Schäden bei Kindern und Jugendlichen geführt haben. "Studien", die behaupten, dass die Lockdowns und Schulschließungen langfristige negative Auswirkungen auf die psychische Gesundheit und die Bildung junger Menschen haben, sind methodisch fragwürdig und basieren auf unzureichenden Daten. Man darf auch nicht vergessen, dass die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie in vielen Ländern nicht lange dauerten und nicht so einschneidend waren, wie oft dargestellt. Lockdowns wurden in der Regel zeitlich begrenzt und mit dem Ziel eingeführt, die Ausbreitung des Virus einzudämmen und das Gesundheitssystem zu entlasten.

 

Das Narrativ von der "verlorenen Generation" muss mit Vorsicht betrachtet werden, da es die tatsächlichen Herausforderungen und Resilienz junger Menschen während der Pandemie unterschätzt. Viele Kinder und Jugendliche haben sich an die veränderten Umstände angepasst und trotz der Widrigkeiten bemerkenswerte Resilienz gezeigt.

 

Es ist daher unverantwortlich, Medienberichte zu verbreiten, die Angst und Unsicherheit schüren, ohne ausreichende Beweise für die behaupteten Schäden bei Kindern und Jugendlichen vorzulegen. Sensationsgier und Clickbait-Taktiken sollten nicht die Grundlage für die Berichterstattung über ein so komplexes und sensibles Thema wie die Auswirkungen der Pandemie auf junge Menschen sein.

 

Medien haben eine Verantwortung, eine ausgewogene, sachliche und evidenzbasierte Berichterstattung zu gewährleisten, die die tatsächlichen Herausforderungen junger Menschen während der Pandemie angemessen reflektiert. Es ist an der Zeit, dass Medienverantwortliche diese Verantwortung ernst nehmen und sicherstellen, dass ihre Berichterstattung dazu beiträgt, ein realistisches Bild der Situation zu vermitteln, anstatt unnötige Ängste und Panik zu schüren.


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