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Langfristige neurologische Auswirkungen nach mildem COVID-19 bestätigt

DMZ – WISSENSCHAFT ¦ Anton Aeberhard ¦

 

Eine Studie, veröffentlicht in Scientific Reports, hat herausgefunden, dass die Serumspiegel von Neurofilament light chain (sNfL) und glial fibrillary acidic protein (sGFAP) bei Personen, die eine milde Form von COVID-19 hatten oder asymptomatisch mit SARS-CoV-2 infiziert waren, erhöht sind. Diese Forschung, geleitet von Domenico Plantone und seinem Team, liefert wichtige Erkenntnisse über die langfristigen neurologischen Auswirkungen von COVID-19.

 

Die Studie untersuchte 147 erwachsene Arbeitnehmer, die zuvor eine asymptomatische SARS-CoV-2-Infektion oder eine milde COVID-19-Erkrankung hatten, eine Woche und bei 49 von ihnen zehn Monate nach der negativen Testung auf SARS-CoV-2. Die Ergebnisse wurden mit einer Gruppe von 82 gesunden Kontrollpersonen verglichen. Dabei wurden die Konzentrationen von sNfL und sGFAP mithilfe des SimoaTM-Assays Neurology 2-Plex B Kit gemessen.

 

Die Forscher fanden heraus, dass die sNfL- und sGFAP-Spiegel bei COVID-19-Patienten bei der ersten Messung signifikant höher waren als bei den gesunden Kontrollen. Diejenigen COVID-19-Patienten, die unter kognitiven Beeinträchtigungen litten, wiesen signifikant höhere Konzentrationen von sNfL und sGFAP auf. Bei der anschließenden Follow-up-Untersuchung zeigte sich zwar ein signifikanter Rückgang der sNfL- und sGFAP-Spiegel, jedoch waren sie immer noch höher als bei den gesunden Kontrollen.

 

Die Studie legt nahe, dass auch nach zehn Monaten noch eine Schädigung von Neuronen und Astrozyten nach der SARS-CoV-2-Negativierung vorliegt, obwohl sie im Vergleich zur ersten Messung abgenommen hat. Dies deutet darauf hin, dass COVID-19 langfristige Auswirkungen auf das zentrale Nervensystem haben kann.

 

Darüber hinaus wurde ein Zusammenhang zwischen kognitiven Beeinträchtigungen und erhöhten sNfL- und sGFAP-Spiegeln festgestellt. Dies legt nahe, dass selbst milde Formen von COVID-19 das Risiko von neurologischen Komplikationen erhöhen können.

 

Die Ergebnisse dieser Studie unterstreichen die Bedeutung einer umfassenden Überwachung und weiterer Forschung zu den kognitiven Folgen von COVID-19. Insbesondere in Arbeitsumgebungen, in denen kognitive Beeinträchtigungen einen größeren Einfluss auf das Wohlbefinden der Mitarbeiter haben können, ist eine genaue Untersuchung unerlässlich.

 

Es bleibt jedoch noch viel zu tun, um das volle Ausmaß der neurologischen Auswirkungen von COVID-19 zu verstehen und angemessene Präventions- und Interventionsstrategien zu entwickeln. Weitere Studien sind erforderlich, um die zugrunde liegenden Mechanismen zu klären und die besten Ansätze zur Behandlung und Rehabilitation von Patienten mit neurologischen Komplikationen nach COVID-19 zu entwickeln.

 

 

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