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Studie zeigt: COVID-19 erhöht Sterblichkeitsrisiko nach Operationen um das Neunfache

DMZ – WISSENSCHAFT ¦ Anton Aeberhard ¦

 

Bisher wurde das Risiko der Sterblichkeit nach Art der Operation im internationalen Maßstab nicht umfassend untersucht. Ziel dieser Untersuchung ist es, das Risiko der Sterblichkeit bei Patienten mit COVID-19 zu beleuchten, die sich einer Operation unterziehen.

 

Zwischen Dezember 2019 und Januar 2022 wurden verschiedene Datenbanken, darunter PubMed (MEDLINE), Scopus, OVID, die Literaturdatenbank der Weltgesundheitsorganisation zu Coronavirus-Erkrankungen und die Corona-Central-Datenbank, durchforstet. In die Analyse wurden Studien einbezogen, die Daten zur Sterblichkeit bei Patienten nach chirurgischen Eingriffen lieferten. Die Datenextraktion erfolgte gemäß den Richtlinien der Preferred Reporting Items for Systematic Reviews and Meta-analyses und wurde von zwei unabhängigen Gutachtern durchgeführt. Das Hauptaugenmerk lag auf der Sterblichkeit bei Patienten mit COVID-19.

 

Von den insgesamt 4023 identifizierten Studien erfüllten 46 Studien mit 80.015 Patienten die Einschlusskriterien. Das Durchschnittsalter betrug 67 Jahre, wobei 57% männlich waren. Die durchgeführten Operationen umfassten allgemeine (14,9%), orthopädische (23,4%), vaskuläre (6,4%), thorakale (10,6%) und urologische (8,5%) Eingriffe. Patienten, die sich während einer COVID-19-Infektion operieren ließen, hatten ein neunfach erhöhtes Sterberisiko (relatives Risiko [RR] 8,99, 95% Konfidenzintervall [KI] 4,96-16,32) im Vergleich zu denen ohne COVID-19. In Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen (RR: 16,04, 95% KI: 4,59-56,12) war das Sterberisiko doppelt so hoch wie in Ländern mit hohem Einkommen (RR: 7,50, 95% KI: 4,30-13,09).

 

Das Sterberisiko bei chirurgischen Patienten mit COVID-19 ist im Vergleich zu denen ohne die Krankheit fast zehnmal höher. Besonders alarmierend ist die Feststellung, dass das Risiko in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen im Vergleich zu Ländern mit hohem Einkommen am höchsten ist, was auf eine unverhältnismäßige Auswirkung der Pandemie auf ressourcenbeschränkte Regionen hinweist.

 

 

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