DMZ – POLITIK / BLICKWINKEL ¦ Sarah Koller ¦
KOMMENTAR
In vielen Gesprächen und Debatten stoßen wir häufig auf den Ausdruck "Gesunder Menschenverstand". Er wird gerne verwendet, um einen Standpunkt zu untermauern, ohne wirklich klare Argumente vorzubringen. Doch was steckt hinter dieser vermeintlich offensichtlichen Aussage? In diesem Artikel wollen wir näher darauf eingehen, warum Menschen oft den "Gesunden Menschenverstand" als Ersatz für klare Argumente verwenden und wie das unsere Diskussionen beeinflusst.
Ein erster Punkt ist, dass der "Gesunde Menschenverstand" äußerst subjektiv ist und von Person zu Person unterschiedlich sein kann. Was für die eine Person absolut einleuchtend ist, kann für eine andere völlig unverständlich sein. Diese Subjektivität führt oft zu Verwirrungen und Missverständnissen in Gesprächen.
Der "Gesunde Menschenverstand" liefert keine klaren Argumente oder eine solide Grundlage für eine Diskussion. Statt konkreter Beweise und logischer Schlüsse beruht er oft auf vagen Vorstellungen und Vermutungen. Das kann dazu führen, dass wichtige Punkte übersehen werden oder dass Diskussionen im Sande verlaufen.
Die Verwendung des "Gesunden Menschenverstands" kann auch als eine Art, Verantwortung zu vermeiden, betrachtet werden. Statt klare Beweise oder eine logische Argumentation vorzulegen, ist es manchmal einfacher, sich auf einen vermeintlichen Konsens des "Gesunden Menschenverstands" zu berufen.
In vielen Fällen wird der "Gesunde Menschenverstand" als Ersatz für Beweise und Daten verwendet. Das hat zur Folge, dass wichtige Informationen übersehen werden und Diskussionen auf einem oberflächlichen Niveau verharren.
Begrenzte Überzeugungskraft
Letztendlich hat der "Gesunde Menschenverstand" nur eine begrenzte Überzeugungskraft. In komplexen Gesprächen, besonders zu komplexen Themen, sind klare Argumente, Beweise und eine logische Herangehensweise notwendig, um einen Standpunkt zu stärken und andere zu überzeugen. Der "Gesunde Menschenverstand" allein reicht oft nicht aus.
Zusammenfassend ist es wichtig, den "Gesunden Menschenverstand" kritisch zu hinterfragen und sich bewusst zu sein, dass er oft als Ersatz für klare Argumente verwendet wird. In qualitativ hochwertigen Gesprächen sollten wir uns bemühen, unsere Positionen mit überzeugenden Beweisen und einer klaren Argumentation zu stützen, anstatt uns auf vage Vorstellungen von "Gesundem Menschenverstand" zu verlassen. Nur so können wir zu besseren Gesprächen und Lösungsansätzen in unseren Diskussionen beitragen.
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