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CH: Rückgang der Sozialhilfequote auf 2,9% im Jahr 2022 in der Schweiz

DMZ – FORSCHUNG / MM ¦ AA ¦            

 

Die Sozialhilfequote in der Schweiz ist im Jahr 2022 auf 2,9% gesunken, was einem Rückgang um 0,2 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Laut der Sozialhilfestatistik des Bundesamtes für Statistik (BFS) haben 256.800 Personen mindestens einmal finanzielle Leistungen der wirtschaftlichen Sozialhilfe erhalten.

 

Im Jahr 2022 waren 8.300 Personen weniger auf Sozialhilfe angewiesen als im Vorjahr, was einem Rückgang von 3,1% entspricht. Dies führte zu einem Rückgang der Sozialhilfequote auf 2,9%. Trotz Befürchtungen, dass die Arbeitslosigkeit aufgrund der Covid-19-Pandemie die Sozialhilfe negativ beeinflussen könnte, bestätigten sich diese nicht. Maßnahmen zur Eindämmung der sozialen Auswirkungen der Pandemie und ein anhaltendes Wirtschaftswachstum trugen zu dieser Entwicklung bei.

 

Die Sozialhilfequote ging in allen Risikogruppen zurück, wobei Minderjährige, Ausländerinnen und Ausländer sowie Geschiedene weiterhin die höchsten Quoten aufwiesen. In 14 Kantonen sank die Sozialhilfequote im Vergleich zum Vorjahr, während sie in zehn Kantonen unverändert blieb und in zwei Kantonen stieg. Die größten Rückgänge wurden in den bevölkerungsreichen Kantonen Zürich und Bern sowie in den Kantonen Basel-Stadt und Neuchâtel verzeichnet.

Im Jahr 2022 bezogen insgesamt 66.700 Personen mit Schutzstatus S Sozialhilfe. Diese Personen haben Anrecht auf Sozialhilfeleistungen, und der Schutzstatus S wurde erstmals im März 2022 für Personen aus der Ukraine aktiviert. Die Anzahl der Asylgesuche stieg im Vergleich zum Vorjahr um 64,2%, was zu einer Zunahme der unterstützten Personen im Asylbereich führte.

 

Längsschnittanalysen zeigten, dass der Anteil der Sozialhilfebeziehenden in der Kohorte der neuen Asylsuchenden aus dem Jahr 2016 nach sieben Jahren bei 69,5% lag, verglichen mit 89,0% im Jahr nach der Einreise. Für rund 27% dieser Personen reichten die erzielten Einkommen nicht aus, um den Lebensunterhalt zu sichern, wenn erwerbstätige Sozialhilfebeziehende ausgeschlossen wurden.

 

 

 

Herausgeber

Bundesamt für Statistik

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