CH: ETH-Rat plant optimale Struktur für zukünftige Herausforderungen

DMZ – FORSCHUNG / MM ¦ AA ¦            

 

Bern/Zürich – Der ETH-Rat hat auf seiner Sitzung am 6./7. Dezember intensiv über die zukünftigen Herausforderungen für die Gesellschaft diskutiert und wie der ETH-Bereich diesen mit einer optimalen Struktur begegnen kann. Parallel dazu hat der ETH-Rat Gespräche mit verschiedenen Partnern und Stakeholdern geführt.

 

Nach diesen Konsultationen und einer internen Vorkonsultation wird der ETH-Rat einen Richtungsentscheid treffen. Zusätzlich hat der ETH-Rat erfreut die Zunahme des Frauenanteils bei Neuernennungen auf Professuren zur Kenntnis genommen und die Lohnmassnahmen für die Mitarbeitenden des ETH-Bereichs für 2024 verabschiedet.*

 

Derzeit überprüft der ETH-Rat die Organisation und Struktur des ETH-Bereichs, um auf aktuelle und künftige Herausforderungen besser vorbereitet zu sein. Die potenzielle neue Struktur soll mehr Flexibilität und Wirkung bei der Umsetzung der strategischen Schwerpunkte des ETH-Bereichs ermöglichen. Ziel ist es, ein System zu schaffen, das die herausragenden Kapazitäten der Forschungsanstalten des ETH-Bereichs nutzt, um Lösungen für drängende gesellschaftliche Herausforderungen wie den Klimawandel, neue Energiequellen, Biodiversität, digitale Transformation und Cybersecurity zu finden. Diese Überprüfung wurde im Rahmen der Strategischen Ziele 2021-2024 vom Bundesrat in Auftrag gegeben und von internationalen Expertengremien unterstützt.

 

Die Vertreterinnen und Vertreter der Direktionen der vier Forschungsanstalten sowie der Schulleitungen der beiden ETH haben drei Optionen für eine zukünftige Struktur des ETH-Bereichs ausgearbeitet. Der ETH-Rat erarbeitet klare Kriterien zur Bewertung dieser Optionen und plant, das Konzept der Hubs (Plattformen für mehrjährige Zusammenarbeiten innerhalb und außerhalb des ETH-Bereichs) weiter zu entwickeln. In den nächsten Monaten wird der ETH-Rat auch mit verschiedenen internen und externen Stakeholdern über Kriterien und Optionen diskutieren, gefolgt von einer internen Konsultation. Diese wird als Grundlage für einen Richtungsentscheid im Jahr 2024 dienen.

 

Besorgt ist der ETH-Rat über das Budget für das Jahr 2024, da der ETH-Bereich besonders stark von den Bereinigungsmassnahmen des Bundes betroffen ist. Es fehlen etwa 80 Mio. CHF jährlich aufgrund von Kürzungen bei den schwach gebundenen Ausgaben und dem Verzicht auf den Teuerungsausgleich ab 2024. Diese Kürzungen beeinträchtigen die internationale Attraktivität und Reputation des ETH-Bereichs, der bereits durch die fehlende Assoziierung der Schweiz an Horizon Europe gelitten hat. Der ETH-Rat hofft auf eine Priorisierung des BFI- und des ETH-Bereichs durch das Parlament und die Bereitstellung der notwendigen finanziellen Mittel.

 

Die Erhöhung des Frauenanteils bei Neuernennungen auf Professuren bleibt für den ETH-Rat von großer Bedeutung. Im Jahr 2023 konnte der Anteil von Frauen bei Neuernennungen auf Professuren auf 48,9 % gesteigert werden. Die Lohnmassnahmen für die Mitarbeitenden des ETH-Bereichs für 2024 sehen einen Teuerungsausgleich von 1,0 % vor, basierend auf den finanziellen Herausforderungen des Bundes.

 

Zusätzlich kündigte der ETH-Rat die Neubesetzung der Ombudsstelle für den ETH-Bereich ab 2024 an. Die Ombudsstelle wird eingerichtet, um Meldungen von Angestellten zu rechtlich und ethisch unkorrektem Verhalten entgegenzunehmen. Die bisherige Ombudsperson, Dr. Res Nyffenegger, wird von Dr. Michael Daphinoff und Cendrine Rouvinez abgelöst.

Der ETH-Rat betonte die Notwendigkeit einer raschen Assoziierung der Schweiz an Horizon Europe und begrüßte die Lancierung der gemeinsamen "Swiss AI"-Initiative der ETH Zürich und der EPFL. Diese Initiative positioniert die Schweiz als führenden Standort für transparente und vertrauenswürdige Künstliche Intelligenz.

 

 

 

Herausgeber

Rat der Eidgenössischen Technischen Hochschulen

https://www.ethrat.ch 

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