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Langzeitfolgen von COVID-19 in Afrika: Eine systematische Überprüfung und Meta-Analyse

DMZ – WISSENSCHAFT ¦ Anton Aeberhard ¦

 

 

Im Oktober 2021 definierte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) langanhaltendes COVID-19 als einen Zustand, der bei Personen mit bestätigter oder vermuteter akuter SARS-CoV2-Infektion mindestens zwei Monate anhält.

 

Weltweit sind mindestens 65 Millionen Menschen betroffen, wobei sich die Symptome über Wochen, Monate oder dauerhaft erstrecken können. Trotz dieser globalen Herausforderung ist die Epidemiologie und Belastung von langanhaltendem COVID-19 in Afrika unklar. Diese Meta-Analyse untersucht die langfristigen Auswirkungen von COVID-19 in der WHO-Afrika-Region.

 

Die Untersuchung beinhaltete eine systematische Suche in verschiedenen Datenbanken bis zum 12. Februar 2023. Berücksichtigt wurden ausschließlich Beobachtungsstudien aus afrikanischen Ländern, die die kumulative Inzidenz von langanhaltenden COVID-Anzeichen und -symptomen berichteten. Von den anfänglich 1547 durchgesehenen Papieren wurden 25 Studien mit insgesamt 29.213 Teilnehmern eingeschlossen. Sensitivitäts- und Meta-Regressionsanalysen wurden durchgeführt.

 

Die Inzidenz von langanhaltenden COVID-Symptomen betrug 48,6%, wobei psychiatrische Erkrankungen am häufigsten waren, insbesondere posttraumatische Belastungsstörung mit einer kumulativen Inzidenz von 25%. Höheres Alter und Hospitalisierung waren mit einer höheren Häufigkeit von langanhaltendem COVID assoziiert.

 

Die Ergebnisse legen nahe, dass langanhaltendes COVID in Afrika eine erhebliche Belastung darstellt, insbesondere im Zusammenhang mit psychiatrischen Erkrankungen. Die Studie empfiehlt die Identifizierung gefährdeter Personen und die Entwicklung von Behandlungsstrategien für afrikanische Patienten mit langanhaltendem COVID. Es besteht ein dringender Bedarf an qualitativ hochwertigen Studien zu diesem Zustand in afrikanischem Kontext.

 

Die Studie hebt hervor, dass älteres Alter und Hospitalisierung mit einer höheren Wahrscheinlichkeit von langanhaltendem COVID verbunden sind. Impfungen gegen SARS-CoV2 korrelieren mit einer geringeren Inzidenz und Schwere von post-COVID-Bedingungen. Die hohe Inzidenz von posttraumatischer Belastungsstörung und Angstzuständen nach COVID-19 betont die Notwendigkeit sofortiger politischer Maßnahmen und Ressourcenzuweisungen im Bereich der psychischen Gesundheit.

 

Die Studie unterstreicht die Herausforderungen bei der Bestimmung der Prävalenz von langanhaltendem COVID in ressourcenbeschränkten Gesundheitssystemen in Afrika. Die Ergebnisse sollen die nationale öffentliche Gesundheitsstrategie verbessern und Initiativen fördern, die eine angemessene Versorgung für Betroffene ermöglichen. Die begrenzte Anzahl qualitativ hochwertiger Studien in Subsahara-Afrika erfordert dringend weitere Forschung.

 

Die vorliegende Meta-Analyse bietet Einblicke in die Prävalenz, Risikofaktoren und Symptomatik von langanhaltendem COVID in Afrika. Diese Erkenntnisse sollen dazu beitragen, das Verständnis und die Bewältigung von langanhaltendem COVID in Afrika zu verbessern. Es besteht Bedarf an umfassenden Maßnahmen, um die Auswirkungen auf die Lebensqualität, psychische Gesundheit und Arbeitsfähigkeit zu minimieren.

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