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Langzeitfolgen von COVID-19 bei isländischen Kindern

DMZ –  FORSCHUNG ¦ Sarah Koller ¦         

 

Die vorliegende Studie untersucht die Langzeitfolgen von SARS-CoV-2-Infektionen bei Kindern und konzentriert sich auf unspezifische Symptome, die als Long-COVID-Syndrom bekannt sind. Die Forschung berücksichtigt eine gepaarte Kohortenstudie, in der Kinder mit einer bestätigten SARS-CoV-2-Infektion mit einer nicht exponierten, alters- und geschlechtsgematchten Vergleichsgruppe verglichen werden. Ziel ist es, die Prävalenz von körperlichen und mentalen Symptomen, die länger als zwei Monate anhalten, zu bewerten.

 

Long-COVID-Syndrom, charakterisiert durch anhaltende unspezifische Symptome, wurde bei Erwachsenen dokumentiert, und diese Studie zielt darauf ab, ähnliche Muster bei Kindern zu identifizieren. Die Forscher betonen die Notwendigkeit einer Vergleichsgruppe und merken an, dass Informationen zu Kindern, insbesondere unter 8-10 Jahren, begrenzt sind.

 

Die Forscher nutzen Daten aus Island, wo strenge Kontrollmaßnahmen gegen die Verbreitung von SARS-CoV-2 ergriffen wurden. Ein kurzer Fragebogen zu 10 Symptomen wurde verwendet, um Kinder mit bestätigter SARS-CoV-2-Infektion und eine gepaarte Vergleichsgruppe zu befragen. Eine Nachbefragung wurde ein Jahr später durchgeführt.

 

Die Studie zeigt, dass Kinder mit SARS-CoV-2-Infektion eher über langanhaltende Symptome berichteten als die nicht exponierte Vergleichsgruppe. Müdigkeit, Atembeschwerden, Husten sowie der Verlust von Geruch oder Geschmack hatten das höchste absolute Risiko. Interessanterweise waren Schlafstörungen und Angstzustände/Depressionen bei den Fällen nicht häufiger.

 

Die Autoren betonen die Herausforderungen bei der Definition von Long-COVID-Symptomen und weisen darauf hin, dass die Schwere der akuten COVID-Symptome nicht notwendigerweise das Risiko von Long COVID beeinflusst. Die Studie berichtet über die Besserung bei einem erheblichen Teil der Kinder nach 12 Monaten, obwohl neue Symptome auftraten. Die Auswirkungen sozialer Faktoren, einschließlich sozialer Benachteiligung und vorheriger psychischer Probleme, werden diskutiert.

 

Die Studie hebt die erkennbaren Symptome von Long COVID bei Kindern hervor und betont die potenzielle Beeinträchtigung der Lebensqualität. Die erfreuliche Besserung nach 12 Monaten wird aufgezeigt, jedoch wird die Notwendigkeit weiterer Untersuchungen betont, insbesondere im Hinblick auf neue Symptome und potenzielle Auswirkungen von SARS-CoV-2-Varianten. Die Forscher unterstreichen die Bedeutung der Fortführung der Aufklärung über die Pathophysiologie von akuten und langfristigen Symptomen bei Kindern.

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