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Post-Covid-Syndrom ist keine psychosomatische Erkrankung

DMZ –  WISSENSCHAFT ¦ Sarah Koller ¦                    

 

 

In einem bereits im Juli veröffentlichten Gastbeitrag, verfasst von den angesehenen Gastautoren Prof. Dr. Clara Lehmann und Prof. Dr. Michael Hallek, auf dem Portal des Bundesministeriums für Gesundheit. wird das Post-Covid-Syndrom (PCS)* unter die Lupe genommen und als eine ernsthafte somatische Krankheit mit biologischen Ursachen definiert. Die Autoren betonen dabei ausdrücklich, dass es sich nicht um eine psychosomatische Erkrankung handelt. Weil immer wieder Berichte kursieren, die das Gegenteil behaupten, allerdings ohne Fakten, erinnern wir gerne an diese Arbeit.

 

Das PCS, allgemein bekannt als Long Covid, ist ein Thema von wachsender Bedeutung, da die Symptome dieses Syndroms Menschen weltweit betreffen. Der Gastbeitrag wurde am 12. Juli 2023 veröffentlicht und wirft ein Licht auf die komplexe Natur des PCS.

 

Die Autoren vergleichen das PCS mit anderen "Post-Akut-Infektionssyndromen" (PAIS), die durch Viren wie Ebola, Dengue, Epstein-Barr-Virus (EBV), MERS-CoV, SARS-CoV-1 oder Influenza verursacht werden. Dieser Vergleich soll dazu beitragen, das Verständnis für die Krankheit zu vertiefen und ihre biologischen Ursachen besser zu beleuchten. Die Autoren erklären, dass SARS-CoV-2 und PCS uns die Möglichkeit bieten, mehr über die bisher unzureichend erforschten Mechanismen dieser Syndromgruppe zu erfahren.

 

Ein bedeutendes Problem bei der Handhabung des PCS ist die Abgrenzung von anderen Gesundheitsproblemen, die sich während und nach einer Covid-19-Infektion manifestieren können. Da es bislang keine spezifischen Biomarker für das PCS gibt, gestaltet sich diese Unterscheidung äußerst herausfordernd.

 

Das PCS wird definiert durch eine bestätigte oder wahrscheinliche SARS-CoV-2-Infektion in der Anamnese. Die Symptome treten in der Regel drei Monate nach Beginn der COVID-19-Infektion auf und halten mindestens zwei Monate lang an. Die Symptome sind vielfältig und beeinträchtigen nachweislich die Lebensqualität der Betroffenen.

 

Interessanterweise kann das PCS auch Personen betreffen, bei denen die ursprünglichen Symptome während der akuten Phase der Infektion mild waren. Dies unterstreicht die Komplexität und das facettenreiche Erscheinungsbild des PCS.

Die Autoren betonen, dass es dringend notwendig ist, die Ursachen des PCS besser zu erforschen, da derzeit eine Reihe verschiedener Faktoren bekannt sind, darunter die Persistenz des Virus im Körper, eine Überreaktion des Immunsystems, mitochondriale Dysfunktion, gestörte neurologische Signalübertragung und mehr. Ein tieferes Verständnis dieser Ursachen ist entscheidend für die Entwicklung einer effektiven Behandlung und Betreuung der Betroffenen.

 

Die Behandlung des PCS gestaltet sich oft komplex und teuer, da es derzeit keine spezifischen Therapiemöglichkeiten gibt. Die Diagnose stützt sich vorwiegend auf klinische Untersuchungen, da es keine klaren Diagnose-Biomarker gibt. Die Autoren betonen die Notwendigkeit von klinischen Studien, um die Wirksamkeit von Therapieansätzen zu überprüfen und eine solide wissenschaftliche Wissensbasis für wirksame Therapieoptionen zu schaffen.

 

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Gastbeitrag von Prof. Dr. Clara Lehmann und Prof. Dr. Michael Hallek das Post-Covid-Syndrom als eine schwere somatische Krankheit mit biologischen Ursachen darstellt, die unbedingt weitere Forschung und Aufmerksamkeit erfordert. 

 

 

*Die Aussage im Artikel zum Post-Covid-Syndrom (PCS) ist auch auf Long Covid anwendbar. Beide Begriffe, "Post-Covid-Syndrom" und "Long Covid," werden oft synonym verwendet und beziehen sich auf anhaltende Symptome und Gesundheitsprobleme, die nach einer Covid-19-Infektion auftreten. Der Artikel betont, dass diese Symptome auf biologische Ursachen zurückzuführen sind und nicht psychosomatischer Natur sind, und diese Aussage gilt gleichermaßen für Long Covid.

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