DE: "Zweiter Weltkrieg und deutsche Besatzungsherrschaft in Europa"

DMZ –  POLITIK ¦ MM ¦ AA ¦                                                   

Bundestag beschließt Errichtung des Dokumentationszentrums "Zweiter Weltkrieg und deutsche Besatzungsherrschaft in Europa"

Der Deutsche Bundestag hat in seiner gestrigen Sitzung einen bedeutenden Beschluss gefasst: die Errichtung des Dokumentationszentrums "Zweiter Weltkrieg und deutsche Besatzungsherrschaft in Europa" (ZWBE). Diese neue Einrichtung wird sich intensiv mit der Geschichte der deutschen Besatzungsherrschaft in Europa während des Zweiten Weltkriegs auseinandersetzen und gleichzeitig ein Ort der Reflexion und des Gedenkens an die Opfer sein. Der Parlamentsbeschluss ebnet den Weg für die konkreten Planungen bezüglich des Baus, der Ausstellung und des Vermittlungsprogramms des Dokumentationszentrums.

Kulturstaatsministerin Claudia Roth betonte: "Die Erinnerung an die Verbrechen, die im Namen Deutschlands in ganz Europa begangen wurden, darf niemals verlöschen. Das Dokumentationszentrum wird an einem zentralen Ort in Berlin entstehen und uns die Schrecken des von Deutschland ausgehenden Eroberungs- und Vernichtungskriegs vor Augen führen. Dieses äußerst wichtige Vorhaben im Bereich der Erinnerungskultur unterstreicht zugleich unsere Verpflichtung, das Leid der Menschen in den damals von der Wehrmacht besetzten Ländern niemals zu vergessen."

Es ist von besonderer Bedeutung, dass der Beschluss zur Errichtung des Dokumentationszentrums von den Fraktionen der SPD, Grünen, FDP und CDU/CSU gemeinsam getragen wird und somit aus der Mitte des Deutschen Bundestages stammt. Dies zeigt ein klares Bekenntnis zur intensiven Aufarbeitung des Nationalsozialismus in Deutschland.

Die Konzeption des Dokumentationszentrums wurde vom Deutschen Historischen Museum (DHM) ausgearbeitet. Dieses Zentrum wird in einem umfassenden Ansatz die Geschichten der Opfer aus verschiedenen Ländern und mit unterschiedlichen Perspektiven in den Vordergrund stellen. Gleichzeitig werden die spezifischen Erfahrungen vor dem Hintergrund der rassistischen Ideologie der Täter erklärt.

Dabei werden bisher weniger beachtete Tatorte und Opfergruppen gewürdigt, während die Dimensionen der Gewalt und Ausbeutung durch die deutschen Besatzer verdeutlicht werden. Dieses Dokumentationszentrum wird einen wichtigen Beitrag zur Erinnerungskultur und zur historischen Aufarbeitung leisten.

 Quelle / Herausgeber: PRESSE- UND INFORMATIONSAMT DER BUNDESREGIERUNG