· 

Entlarvung von Fehlinformationen: Kritische Analyse des Artikels 'Spikeopathie und Übersterblichkeit'

DMZ –  WISSEN ¦ Sarah Koller ¦                                        

 

Der vorliegende Artikel nimmt sich der Publikation "Spikeopathie und Übersterblichkeit: Ein unheimlicher Verdacht" an, die auf der Plattform Cicero.de veröffentlicht wurde. In dieser Publikation werden mehrere fragwürdige Behauptungen und unbelegte Theorien präsentiert, die einen ungewöhnlichen Verdacht im Zusammenhang mit dem Spike-Protein des Coronavirus und der Übersterblichkeit in Deutschland aufwerfen. Dieser Artikel beabsichtigt, eine eingehende und kritische Untersuchung der Schlüsselaussagen vorzunehmen und wissenschaftliche Erkenntnisse gegenüberzustellen, um die Richtigkeit und Glaubwürdigkeit der vorgebrachten Argumente zu bewerten.

 

Hier ist eine detaillierte und kritische Widerlegung der wichtigsten Punkte:

 

Übersterblichkeit und das Spike-Protein

Der Artikel argumentiert, dass die Übersterblichkeit in Deutschland auf das Spike-Protein des Coronavirus zurückzuführen ist. Tatsächlich gibt es keinen wissenschaftlichen Beleg für diese Behauptung. Die Übersterblichkeit in Verbindung mit COVID-19 wurde in zahlreichen Studien weltweit dokumentiert und wird in erster Linie auf das Virus selbst und seine Auswirkungen zurückgeführt.

 

Long COVID und Spike-Protein

Der Artikel behauptet, dass das Spike-Protein auch für die langfristigen Auswirkungen von COVID-19 (Long COVID) verantwortlich ist. Die Ursachen von Long COVID sind noch nicht vollständig verstanden, aber es gibt keine stichhaltigen Beweise dafür, dass das Spike-Protein allein für diese Symptome verantwortlich ist.

 

Wirkung des Spike-Proteins auf ACE2

Die Behauptung, dass das Spike-Protein ACE2 stört und somit Bluthochdruck und Diabetes verursachen kann, ist unzutreffend. Das Spike-Protein kann zwar ACE2 binden, aber es gibt keine überzeugenden Beweise dafür, dass dies die Hauptursache für diese Gesundheitsprobleme ist.

 

Impfstoff-Spike vs. Virus-Spike

Der Artikel argumentiert, dass Spike-Proteine, die durch Impfstoffe erzeugt werden, gefährlicher sind als die, die vom Virus selbst produziert werden. Dies ist eine unbegründete Behauptung. Die Impfstoffe wurden umfangreich getestet und sind sicher und wirksam. Die Produktion von Spike-Proteinen in den Körperzellen durch Impfstoffe hat nicht die nachteiligen Auswirkungen, die der Artikel behauptet.

 

RNA-Modifikationen

Der Artikel bezieht sich auf Modifikationen in der mRNA von Impfstoffen, die angeblich gefährlich sind. Diese Modifikationen wurden eingeführt, um die Effizienz und Sicherheit der Impfstoffe zu erhöhen. Sie haben sich in den klinischen Studien und der Praxis als sicher erwiesen.

 

Lipidnanopartikel und Verunreinigungen

Der Artikel erwähnt Lipidnanopartikel und mögliche Verunreinigungen in den Impfstoffen. Impfstoffe unterliegen strengen Qualitätskontrollen und werden gründlich auf Verunreinigungen geprüft, bevor sie für die Verwendung freigegeben werden. Es gibt keine Hinweise darauf, dass diese Verunreinigungen in den zugelassenen Impfstoffen in gefährlichen Mengen vorhanden sind.

 

Kausalzusammenhang und Obduktion

Der Artikel behauptet, dass Obduktionen von Verstorbenen nach Impfungen nicht ausreichend durchgeführt werden. Obduktionen werden durchgeführt, wenn es Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen dem Tod und der Impfung gibt. Wenn solche Hinweise nicht vorliegen, sind Obduktionen nicht erforderlich.

 

Übersehene Langzeitwirkungen

Die Behauptung, dass Langzeitwirkungen von COVID-19-Impfstoffen übersehen werden, ist nicht korrekt. Die Sicherheit der Impfstoffe wird fortlaufend überwacht, und es gibt keine Anzeichen dafür, dass schwerwiegende Langzeitwirkungen übersehen werden.

Fehlende Differentialdiagnostik: Die Idee, eine Differentialdiagnose zwischen Virus-Spike und Impf-Spike durchzuführen, basiert auf unbegründeten Annahmen. Es gibt keine wissenschaftlichen Beweise dafür, dass der Impfstoff-Spike gefährlicher ist als der Virus-Spike.

 

Insgesamt basiert der Artikel auf einer Vielzahl von unbelegten Behauptungen, unwissenschaftlichen Annahmen und Verschwörungstheorien. Die COVID-19-Impfstoffe haben sich als wirksam und sicher erwiesen, und es gibt keine überzeugenden Beweise dafür, dass das Spike-Protein, sei es vom Virus oder vom Impfstoff, die Hauptursache für die in dem Artikel beschriebenen gesundheitlichen Probleme ist. Die Verbreitung von derartigen unbegründeten Behauptungen kann zu Missverständnissen führen und Menschen von einer lebenswichtigen Impfung abhalten.

 

Autoreninformation:

  • Prof. Dr. med. Paul Cullen ist Facharzt für Laboratoriumsmedizin und Molekularbiologe. Er leitet ein medizinisches Labor in Münster und unterrichtet an der dortigen Universität.
    2021 haben schwere Vorwürfe gegen Prof. Dr. Paul Cullen haben zu Forderungen nach dem Entzug seiner Professur geführt. Der AStA und die "Kritischen Mediziner*innen" werfen ihm unwissenschaftliche, antifeministische und antisemitische Äußerungen vor und sehen die Notwendigkeit, seine akademischen Titel und Positionen zu überprüfen.
  • Prof. Dr. rer. nat. Brigitte König ist Professorin für Medizinische Mikrobiologie und Infektionsimmunologie. Sie unterrichtet an 4 deutschen Universitäten und besitzt ein eigenes biologisch-medizinisches Labor in Magdeburg.
    Die deutschen Professoren Prof. Dr. Brigitte König und Prof. Dr. Jürgen Kirschner haben u.a. die Ergebnisse in weiteren Pfizer-Chargen repliziert, die nach deren Aussagen eine DNA-Kontamination weit über den behördlichen Grenzwerten zeigten. Es gibt keine öffentlich verfügbaren Informationen darüber, dass Pfizer-Impfstoffe oder andere COVID-19-Impfstoffe DNA-Verunreinigungen aufweisen. Die Sicherheit und Wirksamkeit von COVID-19-Impfstoffen werden von verschiedenen medizinischen Behörden und Expertengremien weltweit überwacht und bewertet. Diese Impfstoffe werden umfangreichen klinischen Prüfungen unterzogen, um sicherzustellen, dass sie den erforderlichen Qualitäts- und Sicherheitsstandards entsprechen.
  • Rechtsanwältin Dr. Brigitte Röhrig hat einen Schwerpunkt im deutschen und europäischen Arzneimittelrecht.
    Röhrig hat die Verschwörungstheorie über die Corona-Pandemie kreiert und das Buch "Die Corona-Verschwörung" veröffentlicht und verlangt, dass "alle kriminellen Machenschaften aufgedeckt und die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden müssen!"
  • Dr. Jens Schwachtje ist Molekularbiologe und Ernährungswissenschaftler.
    Der Biologe behauptet die Impfpflicht sei „nicht erforderlich, nicht angemessen und damit verfassungswidrig“. Es g ab allerdings keine allgemeine Impfpflicht.
  • Prof. Dr. Henrieke Stahl ist Professorin für slavische Literaturwissenschaft und 1. Vorsitzende des Vereins zur Förderung interdisziplinärer Forschung in Medizin und Ethik für die Gesellschaft.
    Sie behauptete, dass es sich bei der mRNA-Impfung um Gentherapeutika handle. Das ist falsch. Sie sind darauf ausgelegt, eine Immunantwort im Körper auszulösen, um vor bestimmten Infektionen, in diesem Fall SARS-CoV-2, zu schützen. Diese Impfstoffe verwenden Messenger-RNA (mRNA), um dem Körper vorübergehend genetische Anweisungen für die Produktion eines Teils des Virus, dem sogenannten Spike-Proteins, zu geben. Der Körper erkennt dieses Protein dann als fremd und bildet eine Immunantwort, die dazu führt, dass das Immunsystem spezifische Abwehrmechanismen gegen das Spike-Protein entwickelt. Im Gegensatz dazu sind Gentherapeutika darauf ausgerichtet, direkt in das Genom eines Patienten einzugreifen, um genetische Erkrankungen zu behandeln oder zu korrigieren. Diese Therapien zielen darauf ab, defekte oder fehlende Gene zu reparieren oder zu ersetzen. mRNA-Impfstoffe ändern nicht das Genom des Geimpften, sondern geben nur temporäre Anweisungen für die Produktion eines viralen Proteins.
  • Prof. Dr. med. Henrik Ullrich ist Facharzt für Radiologie an einem sächsischen Klinikum. Im Fachbereich Strahlenmedizin übt er einen Lehrauftrag an der Staatlichen Studienakademie Sachsen aus.
    Er behauptet zusammen mit anderen Autoren: „Wir gehen davon aus, dass die Spikes, die der eigene Körper nach Erhalt der Impfstoffe bildet, aus verschiedenen Gründen deutlich gefährlicher sind als jene, die das SARS-CoV-2-Virus [sic] in uns hineinbringt. Denn die durch die Impfung induzierte Eiweißbildung greift tief in das ,Betriebssystem‘ unserer Zellen hinein.“
    Diese Behauptung ist nicht korrekt. Die Aussage, dass die durch Impfstoffe induzierte Eiweißbildung gefährlicher ist als die natürliche Infektion mit dem SARS-CoV-2-Virus, ist wissenschaftlich nicht haltbar.
    Die COVID-19-Impfstoffe, insbesondere die mRNA-Impfstoffe wie die von Pfizer-BioNTech und Moderna, funktionieren, indem sie den menschlichen Zellen Anweisungen zur Herstellung eines Teils des Spike-Proteins des Virus geben. Dieses Spike-Protein ist ein harmloses Fragment des Virus, gegen das das Immunsystem Antikörper bildet. Sobald das Immunsystem dieses Spike-Protein erkennt, kann es eine Immunantwort auslösen, ohne das gesamte Virus bekämpfen zu müssen. Im Gegensatz dazu kann eine natürliche Infektion mit dem SARS-CoV-2-Virus schwerwiegendere gesundheitliche Folgen haben, da die Infektion das gesamte Virus in den Körper einbringt. Das Virus kann verschiedene Organe und Gewebe angreifen und schwere Symptome oder langanhaltende Gesundheitsprobleme verursachen. Es gibt auch Varianten des Virus, die besonders ansteckend oder gefährlicher sein können.

Ausflugstipps

In unregelmässigen Abständen präsentieren die Macherinnen und Macher der DMZ ihre ganz persönlichen Auflugsstipps. 

Unterstützung

Damit wir unabhängig bleiben, Partei für Vergessene ergreifen und für soziale Gerechtigkeit kämpfen können, brauchen wir Sie.

Rezepte

Wir präsentieren wichtige Tipps und tolle Rezepte. Lassen Sie sich von unseren leckeren Rezepten zum Nachkochen inspirieren.

Persönlich - Interviews

"Persönlich - die anderen Fragen" so heisst die Rubrik mit den spannendsten Interviews mit Künstlerinnen und Künstlern.

Kommentare: 0