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Langzeitfolgen von COVID-19: Studie hebt Patientenperspektiven und dringenden Bedarf an besserer Versorgung hervor

DMZ –  WISSENSCHAFT ¦ Sarah Koller ¦                 

 

Eine neue bahnbrechende Studie, die unter dem Titel "Langzeitfolgen von COVID-19: Patientenperspektiven, Behandlungen, Dienstleistungen und psychische Gesundheit" veröffentlicht wurde, rückt die Schwierigkeiten und Herausforderungen, mit denen Menschen mit Long COVID konfrontiert sind, ins Rampenlicht und appelliert dringend an die Verbesserung der Gesundheitsversorgung.

 

Während viele mit SARS-CoV-2 infizierte Menschen eine Genesung innerhalb von 7-10 Tagen bei milden Fällen oder 3-6 Wochen bei schwereren Fällen erleben, zieht Long COVID einen langwierigen Kampf nach sich. Dieses Phänomen, auch als "Post-COVID-Syndrom" bekannt, führt dazu, dass einige Patienten über Monate und sogar Jahre mit den Auswirkungen der Krankheit zu kämpfen haben.

 

Eine jüngste Studie in den USA wirft ein alarmierendes Licht auf dieses Problem. Etwa 13,9 % der Erwachsenen, die an COVID-19 erkrankten, zeigten Anzeichen von Long COVID. Die Symptome variieren von extremer Müdigkeit (58 %) über Kopfschmerzen (44 %) bis hin zu Konzentrationsproblemen (27 %) und Atembeschwerden (24 %). "Gehirnnebel" und neurologische Auswirkungen sind ebenfalls weit verbreitet und erinnern an andere postvirale Syndrome vergangener Epidemien wie SARS-CoV-1 und dem Ebolavirus.

 

Was diese Studie besonders hervorhebt, sind die psychischen Auswirkungen von Long COVID. Schwere COVID-19-Fälle wurden mit einem doppelten Risiko für die Entwicklung einer psychiatrischen Störung in Verbindung gebracht. Darüber hinaus leiden viele Long COVID-Patienten unter generalisierter Angst, Depression, Schlafstörungen und posttraumatischer Belastungsstörung. Diese psychischen Gesundheitsprobleme machen die Situation für die Betroffenen noch komplexer und herausfordernder.

 

Trotz dieser besorgniserregenden Entwicklungen gibt es immer noch erhebliche Lücken in der Gesundheitsversorgung für Long COVID-Patienten. Die National Institute for Health and Care Excellence (NICE) hat zwar klinische Leitlinien empfohlen, die ein umfassendes, integriertes und interdisziplinäres Versorgungsmodell für die Behandlung von Long COVID befürworten, aber etablierte Interventionen und Serviceinfrastrukturen sind immer noch unzureichend. Die Patienten stoßen auf erhebliche Hindernisse bei der Suche nach adäquater Unterstützung, darunter ein fragmentiertes Gesundheitssystem, begrenzte spezialisierte Dienstleistungen und die Stigmatisierung durch Dienstleister.

 

Die Forscher dieser Studie unterstreichen die dringende Notwendigkeit, die Wissenslücken bei Ärzten und anderen Gesundheitsdienstleistern zu schließen, um das Verständnis dieser komplexen Erkrankung zu fördern. Patienten mit Long COVID verdienen eine respektvolle und einfühlsame Behandlung, und es ist an der Zeit, die Unsichtbarkeit dieser Erkrankung zu beenden und den Betroffenen die dringend benötigte Unterstützung zu bieten.

 

Die Ergebnisse dieser Studie liefern einen eindringlichen Appell zur Verbesserung der Versorgung von Menschen mit Long COVID und zur Steigerung des Bewusstseins für ihre Bedürfnisse. In einer Zeit, in der das Interesse an COVID-19 abzunehmen scheint, dienen diese Erkenntnisse als dringliche Erinnerung daran, dass die Auswirkungen für diejenigen, die unter Long COVID leiden, anhalten und die dringende Aufmerksamkeit der Gesundheitsgemeinschaft erfordern.

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