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CH: Rabat-Prozess: Schweiz organisiert Treffen zu vermissten Personen auf Migrationsrouten in Genf

DMZ –  POLITIK / MM ¦ AA ¦                                   

 

Bern-Wabern, 20.09.2023 - Die Schweiz beteiligt sich aktiv am Rabat-Prozess, einem euro-afrikanischen Dialog über Migration und Entwicklung. In Zusammenarbeit mit Gambia organisiert die Schweiz am 20. und 21. September 2023 ein thematisches Treffen in Genf mit dem Schwerpunkt "Trennung von Familien und vermisste Personen auf Migrationsrouten: Prävention, Suche und Zusammenführung".

 

Die Problematik der vermissten Personen auf Migrationsrouten stellt die internationale Gemeinschaft vor erhebliche Herausforderungen. Die Internationale Organisation für Migration (IOM) hat seit 2014 weltweit fast 60.000 vermisste und verstorbene Migrantinnen und Migranten erfasst, wobei von einer erheblichen Dunkelziffer ausgegangen werden muss. Im Dezember 2022 wurde auf der Ministerkonferenz in Cádiz der Aktionsplan 2023-2027 verabschiedet, der einen neuen strategischen Rahmen für den Rabat-Prozess darstellt. Auf Initiative der Schweiz enthält dieser Aktionsplan erstmals Maßnahmen zur Bewältigung des Verschwindens von Migrantinnen und Migranten sowie zur Trennung von Familienangehörigen.

 

Das thematische Treffen in Genf konzentriert sich daher auf die Prävention, die Suche und Identifizierung vermisster Migrantinnen und Migranten sowie die Wiedervereinigung von Familien. Das Ziel des Treffens besteht darin, den Austausch von Wissen zwischen mehr als 70 Vertreterinnen und Vertretern nationaler Behörden und internationaler Organisationen zu fördern, nützliche Instrumente und bewährte Praktiken zu identifizieren und die internationale Zusammenarbeit zu stärken.

 

Die Schweiz beschäftigt sich seit mehreren Jahren intensiv mit dem Problem der vermissten Personen und hat am 21. Mai 2021 gemeinsam mit dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) die Global Alliance For the Missing ins Leben gerufen. Derzeit sind 12 Staaten Mitglieder dieser Allianz, deren Vorsitz die Schweiz gemeinsam mit Mexiko innehat. Das thematische Treffen in Genf ist Teil dieses Engagements und wird vom Staatssekretariat für Migration und der Abteilung Frieden und Menschenrechte des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA) in Zusammenarbeit mit dem International Centre for Migration Policy Development (ICMPD) und dem Sekretariat des Rabat-Prozesses organisiert. Zahlreiche Organisationen, darunter das IKRK, UNHCR, IOM, Unicef, das Argentinische Team für forensische Anthropologie sowie nationale Rotkreuz- und Rothalbmond-Gesellschaften, tragen mit ihrer Expertise einen wichtigen Beitrag zu diesem Treffen bei.

 

Der Rabat-Prozess dient seit 2006 als Plattform für einen zwischenstaatlichen Migrationsdialog mit mehr als 50 Ländern aus Nord-, West- und Zentralafrika sowie Europa, der Europäischen Union, der Westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft (ECOWAS) und ausgewählten internationalen Organisationen.

 

Die Schweiz ist seit 2006 aktives Mitglied im Rabat-Prozess und seit Dezember 2022 im Steuerungsausschuss vertreten. Der Rabat-Prozess ermöglicht es der Schweiz, den Migrationsdialog mit europäischen und afrikanischen Staaten zu vertiefen. Als Referenzland für die Bereiche "Schutz und Asyl" fungiert die Schweiz als Gastgeber für thematische Konferenzen und trägt zur Weiterentwicklung dieser strategischen Komponente des Dialogs bei. In diesem Jahr hat Marokko die Präsidentschaft des Rabat-Prozesses inne.

 

 

 

Herausgeber

Staatssekretariat für Migration

https://www.sem.admin.ch/sem/de/home.html 

Eidgenössisches Departement für auswärtige Angelegenheiten

https://www.eda.admin.ch/eda/de/home.html 

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