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Aktuelle Entwicklungen in der COVID-19-Behandlung: ACP veröffentlicht aktualisierte Empfehlungen

DMZ –  GESUNDHEIT / WISSEN ¦ Anton Aeberhard ¦ 

 

In einer immer noch von der Omicron-Variante beherrschten COVID-19-Landschaft hat das American College of Physicians (ACP) kürzlich seine aktualisierten Richtlinien zur Behandlung von COVID-19 bei ambulanten Patienten veröffentlicht. Diese Empfehlungen betonen die Verwendung bestimmter antiviraler Medikamente.

 

Die Grundlage für diese Empfehlungen bildete eine sorgfältige Überprüfung von 22 verschiedenen COVID-19-Behandlungsansätzen durch Forscher der Donau-Universität Krems. Dabei wurden umfassend Daten aus verschiedenen Quellen herangezogen, darunter die Epistemonikos COVID-19 L·OVE-Plattform, das iSearch COVID-19-Portfolio und die COVID-19-Forschungsdatenbank der Weltgesundheitsorganisation. Die Datenerfassung erstreckte sich über einen Zeitraum von November 2021 bis März 2023 und die Ergebnisse dieser umfangreichen Analyse wurden gestern in den Annals of Internal Medicine veröffentlicht.

 

Die Untersuchung ergab, dass die antivirale Kombination Nirmatrelvir-Ritonavir, die in der Öffentlichkeit auch als Paxlovid bekannt ist, in Verbindung mit einer geringeren Rate von Krankenhauseinweisungen aufgrund von COVID-19 und einer Verringerung der Todesfälle jeglicher Ursache bei milden bis moderaten Fällen von COVID-19 steht. Das Ausmaß des Nutzens wurde als moderat bewertet.

 

Ein weiteres vielversprechendes Medikament ist Molnupiravir, ein antivirales Arzneimittel, das eine höhere Genesungsrate (31,8% gegenüber 22,6%; moderate COE) und eine schnellere Erholung (9 Tage gegenüber 15 Tagen; moderate COE) zeigte, jedoch keinen signifikanten Einfluss auf die Gesamtsterblichkeit oder schwere unerwünschte Ereignisse hatte.

 

Das Anti-Parasiten-Medikament Ivermectin hat keinen nachgewiesenen Nutzen bei der Verkürzung der Erholungszeit im Vergleich zu Placebo, und es gab auch keine signifikanten Unterschiede bei unerwünschten Ereignissen. Ähnlich verhielt es sich mit dem monoklonalen Antikörper Sotrovimab, der keinen Unterschied in der Gesamtsterblichkeit im Vergleich zur Nichtbehandlung zeigte. Für einige andere vielversprechende Behandlungen gab es nicht genügend geeignete Studien, um eine Bewertung vorzunehmen.

 

Die Schlussfolgerung aus diesen Erkenntnissen lautet, dass die Entscheidung zur Behandlung von COVID-19 bei ambulanten Patienten auf einer individuellen Grundlage getroffen werden sollte. Dies erfordert eine sorgfältige klinische Beurteilung und einen informierten Ansatz in der Entscheidungsfindung, bei dem die potenziellen Vor- und Nachteile der Behandlung, die individuellen Patientenmerkmale (wie Risikofaktoren, bestehende Erkrankungen und Schweregrad der Erkrankung), die Präferenzen des Patienten und soziale Gesundheitsfaktoren berücksichtigt werden.

 

Diese Empfehlungen werden vorbehaltlich weiterer wissenschaftlicher Erkenntnisse und Forschungsergebnisse aktualisiert. Die ACP betont, dass die Entscheidung zur Einleitung einer Behandlung für COVID-19 bei ambulanten Patienten stets aktuell und auf dem neuesten Stand der Erkenntnisse basieren sollte.

 

In einer Zeit, in der die Welt weiterhin mit den Herausforderungen von COVID-19 konfrontiert ist, spielen evidenzbasierte Informationen und Forschung eine entscheidende Rolle bei der Gestaltung von Behandlungsrichtlinien. Die Aufgabe der Medien besteht darin, diese Informationen präzise und ausgewogen zu vermitteln, um das Vertrauen in Impfungen und Therapien zu stärken und gleichzeitig mögliche Risiken transparent darzustellen.

 

Die Medien tragen eine große Verantwortung, die Öffentlichkeit korrekt zu informieren und eine fundierte Diskussion über Gesundheitsfragen zu fördern. Es ist unerlässlich, dass die Berichterstattung in dieser wichtigen Angelegenheit auf wissenschaftlicher Evidenz basiert und die Veränderungen im Kenntnisstand widerspiegelt. Dies ist entscheidend, um das Vertrauen der Menschen in die Wissenschaft und die medizinische Gemeinschaft aufrechtzuerhalten und die bestmögliche Gesundheitsversorgung zu gewährleisten.

 

Die aktuellen Empfehlungen des ACP sind ein weiterer Schritt in Richtung eines besseren Verständnisses der besten Behandlungsmöglichkeiten für COVID-19 und werden zweifellos dazu beitragen, die Patientenversorgung zu verbessern. Die medizinische Gemeinschaft und die Medien werden weiterhin zusammenarbeiten, um die Öffentlichkeit über die neuesten Entwicklungen und Erkenntnisse in Bezug auf COVID-19 auf dem Laufenden zu halten.

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