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CH: Warum werden Impfstoffe nicht allen Impfwilligen kostenlos angeboten?

DMZ –  GESUNDHEIT / WISSEN ¦ Sarah Koller ¦ 

KOMMENTAR

 

Es gibt viele Menschen, die sich aus finanziellen Gründen nicht impfen lassen können. Gleichzeitig drohen erneut Millionen von Impfdosen vernichtet zu werden. Diese Situation, in der Menschen sich nicht schützen können, weil für Impfdosen Geld verlangt wird, die später möglicherweise ohnehin entsorgt werden, wirft berechtigte Fragen auf und erfordert dringendes Handeln.

 

Die Zahl der schweren Krankheitsverläufe nach einer Infektion nimmt stetig zu, ebenso wie die Anzahl der Long-COVID-Patientinnen und -Patienten. Die wirtschaftlichen und gesundheitlichen Schäden sind beträchtlich. Dennoch wurden zusätzliche Maßnahmen in der Schweiz bisher kaum diskutiert, selbst nicht in Krankenhäusern, die nachweislich Hotspots für Infektionen sind.

 

Die Realität des Schweizer Gesundheitssystems steht in starkem Kontrast zu dem oft verwendeten Label "eines der besten Gesundheitssysteme der Welt". Empfehlungen von denselben Experten, die möglicherweise Informationen zurückhalten, um die Durchseuchung zu rechtfertigen, tragen zur Verwirrung bei. Fakt ist, dass das Coronavirus nie verschwunden ist und höchstwahrscheinlich nie vollständig verschwinden wird. Damit umzugehen bedeutet nicht, Tausende von Menschen zu opfern und dem Virus schutzlos ausgeliefert zu sein, sondern Verantwortung zu übernehmen und Solidarität zu zeigen. Andere Lösungen, als die bisherigen, sind dringend erforderlich.

 

Seit Anfang September gibt es die neueste Impfempfehlung des Bundesamtes für Gesundheit (BAG), die sich auf den Herbst und Winter bezieht. Diese Empfehlung besagt, dass eine Impfung nur für besonders gefährdete Personen wie Menschen über 65 Jahren und solche mit Vorerkrankungen empfohlen wird. Dabei wird weiterhin ignoriert, dass zahlreiche Studien gezeigt haben, dass eine Infektion für Menschen jeden Alters gefährlich sein kann.

 

Obwohl im Jahr 2021 insgesamt 13,9 Millionen Dosen verabreicht wurden, waren es im letzten Jahr nur noch knapp 3 Millionen. Dies ist auf eine politisch-medial gesteuerte Desinformationskampagne zurückzuführen, die leider auch andere Impfungen wie gegen Masern und Influenza in Verruf gebracht hat. Die Verantwortung dafür wiegt schwer, und die Impfbereitschaft in der Schweizer Bevölkerung ist aufgrund dieser massiven Kampagne stark gesunken.

 

Ab dem nächsten Jahr wird die Schweiz COVID-19-Impfstoffe nicht mehr zentral beschaffen, sondern der private Markt wird dafür zuständig sein. In den USA führte dieser Wechsel zu deutlichen Preissteigerungen für die Impfstoffe. Eine Dosis des Moderna-Impfstoffs kostet jetzt 129 Dollar, und Pfizer ist nur geringfügig günstiger. In den USA kostete eine Dosis Moderna-Impfstoff, als die Regierung noch der Hauptabnehmer war, nur 15 bis 16,50 Dollar. Dies ist erneut fragwürdig, und es stellt sich die Frage, ob aus vergangenen Fehlern gelernt wurde. In der Schweiz scheint dies jedoch seit Jahren ein Problem zu sein.

 

Die Frage bleibt: Warum werden Impfstoffe nicht kostenlos für alle Impfwilligen angeboten, insbesondere für Krankenhausmitarbeiter und andere, die sich gerne impfen lassen würden? Dies könnte eine Möglichkeit sein, die Impfrate zu erhöhen und die Verschwendung von Impfstoffen zu verhindern.

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