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Aktualisierte Leitlinien betonen Maßnahmen zur Vorbeugung von Harnwegsinfektionen durch Katheter

DMZ –  POLITIK ¦ Anton Aeberhard ¦                        

KOMMENTAR

 

Neue Leitlinien von einer Gruppe US-amerikanischer medizinischer Experten empfehlen, in akuten Krankenhäusern als erste Schritte zur Vorbeugung von Harnwegsinfektionen durch Katheter (CAUTIs) die Verwendung von liegenden Kathetern zu vermeiden und nicht mehr benötigte Katheter zügig zu entfernen.

 

Diese aktualisierten Empfehlungen wurden Eende August in der Zeitschrift "Infection Control & Hospital Epidemiology" veröffentlicht. Sie beinhalten auch eine tägliche Überprüfung der Fortsetzung der Katheteranwendung, da diese für bis zu drei Viertel aller im Zusammenhang mit der Gesundheitsversorgung auftretenden Harnwegsinfektionen verantwortlich ist. Die Leitlinien identifizieren außerdem alternative Methoden zur Verwendung von liegenden Kathetern. In dem Dokument wird betont, dass 12% bis 16% der erwachsenen Patienten im Krankenhaus zu irgendeinem Zeitpunkt während ihres Aufenthalts einen liegenden Harnkatheter haben könnten, aber bis zur Hälfte von ihnen möglicherweise keine geeignete medizinische Indikation dafür hat.

 

Ein multidisziplinärer Ansatz

Dr. Payal Patel, Infektionskrankheitsärztin bei Intermountain Health und Hauptautorin der aktualisierten Leitlinien, erklärte in einer Pressemitteilung: "Harnkatheter können nicht nur Infektionen, sondern auch nicht-infektiöse Komplikationen wie Verletzungen und Blockaden verursachen. Die Prävention von Infektionen im Zusammenhang mit der Verwendung von herkömmlichen liegenden Harnkathetern erfordert eine multidisziplinäre Herangehensweise. Viele Mitglieder des Gesundheitsteams, einschließlich Ärzte und Krankenschwestern, spielen hierbei eine wichtige Rolle."

 

CAUTIs wurden mit einer höheren Sterblichkeitsrate im Krankenhaus und längeren Krankenhausaufenthalten in Verbindung gebracht, wodurch pro Patient geschätzte Kosten von bis zu 1.000 US-Dollar entstehen können.

 

Beteiligung verschiedener Gesundheitsfachleute

Zu den weiteren neuen Empfehlungen für bewährte Praktiken gehört die Schulung von Gesundheitsfachleuten in Bezug auf die verantwortungsvolle Verwendung von Urinkulturuntersuchungen sowie die Anforderung, dass Kliniker eine geeignete medizinische Indikation angeben müssen, wenn sie eine Urinkultur anfordern.

 

Diese Leitlinien sind das Ergebnis einer kooperativen Anstrengung, die von der Gesellschaft für Krankenhausepidemiologie Amerikas, der Gesellschaft für Infektionskrankheiten Amerikas, der Vereinigung der Fachleute für Infektionskontrolle und Epidemiologie, der Amerikanischen Krankenhausvereinigung und der Joint Commission geleitet wurde. Zudem haben andere medizinische Fachgesellschaften und Organisationen zu diesen Leitlinien beigetragen.

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