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Israel verschärft Maßnahmen als Reaktion auf neue Coronavirus-Variante "Pirola"

DMZ –  GESUNDHEIT / WISSEN ¦ Sarah Koller ¦ 

 

Seit Montag sind in israelischen Krankenhäusern PCR-Tests für alle Neuaufnahmen obligatorisch. Das Gesundheitsministerium hat diese Anordnung erlassen, um auf die aufkommende Coronavirus-Variante namens "Pirola" zu reagieren.

 

Grund für diese Maßnahme ist der Anstieg der Infektionsfälle, der mit einer erhöhten Sterblichkeitsrate einhergeht. Beide Trends werden auf die neue Coronavirus-Variante "Pirola" zurückgeführt.

Laut dem Gesundheitsministerium wurden letzte Woche durchschnittlich 136 neue Fälle pro Tag gemeldet, verglichen mit 104 pro Tag zwei Wochen zuvor. Derzeit gibt es 1.081 bestätigte Infektionen, was einem Anstieg von 13,4 Prozent gegenüber der Vorwoche entspricht. Die tatsächliche Anzahl der Infektionen könnte jedoch weitaus höher sein.

 

Diese Testanordnung zielt darauf ab, die Gesamtzahl der Infektionen in Israel zu überwachen und geeignete Maßnahmen zu ergreifen. Besondere Besorgnis besteht über die steigende Anzahl schwerer Verläufe, bei denen einige Patienten wieder künstlich beatmet werden müssen.

 

Die neue "Pirola"-Variante (BA.2.86) weist zahlreiche Mutationen am Spike-Protein auf, das das Virus in menschliche Zellen eindringen lässt. Dies lässt vermuten, dass sie die Immunität, die durch Impfung und/oder eine frühere Infektion erworben wurde, umgehen könnte. Erste Studien deuten darauf hin.

Es scheint, dass "Pirola" weit verbreiteter ist als bisher angenommen. Auch in Israel wurden zuletzt keine flächendeckenden Tests mehr durchgeführt. Die US-Gesundheitsbehörde CDC hat bereits eine Bewertung dieser Variante abgegeben. Francois Balloux, Direktor des Genetics Institute am University College London, bezeichnete "Pirola" als den "auffälligsten Covid-Stamm, den die Welt seit der Entstehung von 'Omikron' gesehen hat."

 

Die Wirkung der derzeit verfügbaren Impfstoffe gegen diese neue Variante ist noch unklar. Die Variante wurde erstmals im Juli in Dänemark identifiziert und hat bisher weltweit nur wenige bestätigte Fälle, darunter in der Schweiz, Südafrika, Israel, den USA, Kanada und Großbritannien. In Deutschland ist bisher kein Fall bekannt, aber die Testhäufigkeit und -sequenzierung sind hier begrenzt.

 

Die Situation entwickelt sich weiter, und die Gesundheitsbehörden in verschiedenen Ländern werden die Entwicklungen genau beobachten und Maßnahmen ergreifen, um die Ausbreitung der neuen Variante einzudämmen.

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