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Pandemie-Finanzierung: Eine Herausforderung auf allen Fronten

DMZ –  GESUNDHEIT / WISSEN ¦ Sarah Koller ¦ 

 

Die COVID-19-Pandemie hat Länder weltweit vor enorme finanzielle Herausforderungen gestellt. Während viele Länder ihre Gesundheitsausgaben im Laufe der Pandemie erhöht haben, wird die Frage der Finanzierung für die Pandemievorsorge zunehmend komplexer. In einem aktuellen Artikel auf Health Policy Watch (healthpolicy-watch.news) wird die Problematik der Pandemie-Finanzierung genauer unter die Lupe genommen.

 

Eine der zentralen Fragen, die sich stellt, ist die, wie die ehrgeizigen Ziele eines WHO-Pandemieabkommens finanziert werden können. Die Pandemie hat gezeigt, dass Investitionen in die Vorsorge und Reaktionsfähigkeit entscheidend sind, um auf zukünftige Krisen besser vorbereitet zu sein. Doch trotz der Bedeutung dieser Maßnahmen gestaltet sich die Finanzierung als äußerst herausfordernd.

 

Eine der Hauptursachen für diese Schwierigkeiten ist die unzureichende Finanzierungszusagen von Regierungen und Geberländern. Obwohl einige Länder ihre Gesundheitsausgaben während der ersten Phase der Pandemie erhöht haben, hat sich diese Dynamik in einigen Fällen verändert. Inflation und steigende Kosten für Energie und Lebensmittel haben dazu geführt, dass einige Länder ihre Gesundheitsausgaben reduzieren mussten. Dies wirft die Frage auf, wie nachhaltig solche Finanzierungsanstrengungen sind und ob sie ausreichen, um auf lange Sicht vorbereitet zu sein.

 

Ein zentrales Instrument zur Finanzierung der Pandemievorsorge ist der Pandemic Fund. Dieser Fonds, der innerhalb der Weltbank geschaffen wurde, hat das Ziel, Mittel für die Vorbereitung auf zukünftige Pandemien zu sammeln. Allerdings stehen die bisher gesammelten Mittel in keinem Verhältnis zu den geschätzten Bedarfen. Die jährliche Lücke in der Finanzierung beläuft sich auf 10,5 Milliarden US-Dollar, während der Fonds bisher nur ca. 2 Milliarden US-Dollar aufgebracht hat. Die Diskrepanz zwischen Bedarf und tatsächlicher Finanzierung ist also enorm.

 

Ein weiteres Problem liegt in den Verhandlungen über das WHO-Pandemieabkommen. In den Gesprächen geht es auch um die Finanzierung von Pandemieprävention, -vorbereitung und -reaktion (PPPR). Die Verhandlungen über die Finanzierung sind jedoch komplex, da verschiedene Länder unterschiedliche Ansichten darüber haben, wie diese Finanzierung gestaltet werden sollte. Es gibt Diskussionen über freiwillige Beiträge, verpflichtende Verpflichtungen und innovative Finanzierungsinstrumente.

 

Eine vielversprechende Option, die in den Diskussionen auftaucht, ist die Umwandlung von Schuldenrückzahlungen in Investitionen in die Pandemievorsorge. Dieser Ansatz könnte einkommensschwachen Ländern helfen, dringend benötigte Mittel für die Vorsorge zu mobilisieren, ohne ihre Haushalte zusätzlich zu belasten.

 

Trotz der Herausforderungen gibt es auch positive Signale. Die jüngst beschlossene Erhöhung der Mitgliedstaatenbeiträge zum WHO-Haushalt um 20% zeigt, dass es eine gewisse Bereitschaft gibt, in die Stärkung von Gesundheitssystemen und Krisenreaktionskapazitäten zu investieren.

 

Insgesamt bleibt die Frage der Pandemie-Finanzierung ein komplexes und drängendes Problem. Es erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen Ländern, Gebern und internationalen Organisationen, um nachhaltige Finanzierungslösungen zu finden. Der Artikel auf Health Policy Watch bietet eine tiefgehende Analyse dieser Problematik und zeigt, wie entscheidend es ist, die Finanzierungslücken zu schließen, um auf zukünftige Pandemien besser vorbereitet zu sein.

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