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Covid-19: Zwischen Fakten und Vorurteilen: Impfung während der Schwangerschaft

DMZ –  WISSENSCHAFT ¦ AA ¦                                     

 

Die Schweizer Ärztezeitung hat während dieser anhaltenden Pandemie kontinuierlich Raum für Diskussionen durch Meinungsbeiträge und Briefe von verschiedenen Autorinnen und Autoren geboten. Inmitten dieser Vielfalt an Expertenstimmen ist es von größter Bedeutung, zwischen gesicherten Fakten und potenziellen Fehlinformationen zu unterscheiden, insbesondere in einem renommierten Ärzteblatt, das als zuverlässige Informationsquelle dienen sollte.

 

Jüngst wurde erneut ein solcher Artikel veröffentlich, in dem ein Team von Autorinnen und Autoren, von denen einige bereits in der Vergangenheit Impfskepsis geäußert haben, einen "Brief" (Primum nihil nocere) verfasst und veröffentlicht hat. In diesem Schreiben wurde die Frage aufgeworfen, ob die COVID-19-Impfung während der Schwangerschaft potenzielle Risiken für die Fertilität und Fehlgeburten birgt. In solchen Momenten wird deutlich, wie essentiell es ist, eine klare Perspektive auf Basis von gesicherten Fakten und wissenschaftlichen Erkenntnissen zu entwickeln.

 

Prof. C. Berger, der Vorsitzende der eidgenössischen Impfkommission, der in der Vergangenheit wiederholt mit unpräzisen oder gar falschen Behauptungen aufgefallen ist, betonte in einem Interview richtigerweise, dass es durchaus Einzelfälle geben kann, in denen Personen nach der Impfung gesundheitliche Probleme erfahren. Dies ist in diversen Studien belegt. Diese Erkenntnis ist zweifellos von Bedeutung. Allerdings handelt es sich in den meisten Fällen um vorübergehende und eher milde Reaktionen, während schwerwiegende Nebenwirkungen äußerst selten auftreten und im richtigen Verhältnis betrachtet werden müssen.

 

In Bezug auf die COVID-19-Impfung während der Schwangerschaft zeigen umfassende Studien klar, dass diese Impfung sicher ist und kein erhöhtes Risiko für Fehlgeburten oder andere Komplikationen birgt. Hierbei stehen die Gesundheit der Mutter und die des ungeborenen Kindes im Zentrum der Betrachtung.

Die Hypothese, dass der Rückgang der Geburtenrate in der Schweiz im Jahr 2022 ausschließlich auf die mRNA-Coronaimpfungen zurückzuführen sei, ist längst widerlegt und kann als reine Fehlinformation betrachtet werden. Geburtenraten werden von einer Vielzahl von Faktoren beeinflusst, und es gibt keine wissenschaftlichen Belege dafür, dass Impfungen dafür verantwortlich sind.

 

Die Empfehlung zur COVID-19-Impfung während der Schwangerschaft basiert auf umfangreicher Expertise im Bereich der Geburtshilfe und Gynäkologie. Das Ziel ist es, sowohl die Mutter als auch das ungeborene Kind vor den potenziellen Risiken einer COVID-19-Erkrankung zu schützen.

 

Gerade in Zeiten der Unsicherheit ist es von höchster Wichtigkeit, unsere medizinischen Entscheidungen auf verlässlichen Quellen und fundierten wissenschaftlichen Erkenntnissen aufzubauen. Es ist ratsam, sich an anerkannten Gesundheitsorganisationen und Fachexperten zu orientieren, um kluge und informierte Entscheidungen für unsere eigene Gesundheit zu treffen. Die Verbreitung solcher unverantwortlichen und gefährlichen Ansichten, wie sie gelegentlich im Ärzteblatt auftauchen, ist äußerst problematisch.

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