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Dampfen und Rauchen: Wo bestehen Unterschiede und was ist gesünder?

DMZ –  TIPPS ¦ Maya West ¦                                                        

 

Rauchen als auch Dampfen sind weit verbreitet, doch viele Menschen sind sich über die genauen Unterschiede, sowohl in Bezug auf die Inhaltsstoffe als auch auf die gesundheitlichen Auswirkungen, nicht im Klaren.

 

E-Zigarette - was ist das eigentlich? 

E-Zigaretten präsentieren sich in unterschiedlichen Designs. Einige Modelle könnten Sie an herkömmliche Zigaretten erinnern, während andere Designs an Kugelschreiber, Asthmasprays, Lippenstifte oder USB-Sticks angelehnt sind. Zudem gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher Varianten, wie zum Beispiel:

  • E-Shishas
  • E-Pfeifen
  • E-Zigarren

Sie alle funktionieren nach einem ähnlichen Prinzip: Ein akkubetriebenes Heizelement, der Verdampfer, verdampft eine als Liquid bekannte Flüssigkeit, die Nikotin enthalten kann oder nicht. Der Dampf wird über ein Mundstück eingeatmet. Bei vielen Modellen muss während des Zuges ein Schalter betätigt werden, um den Verdampfungsprozess zu starten.

 

Bereits 2003 entstand in China die erste kommerzielle elektrische Zigarette. In kürzester Zeit stieg die Zahl der Anbieter. E-Zigaretten finden Sie sowohl im Internet als auch in lokalen Geschäften - von Supermärkten und Kiosken bis hin zu Tankstellen und spezialisierten Läden. Eine beeindruckende Vielfalt an Modellen steht zur Auswahl, und auch die Auswahl an Liquids ist gross.

 

Grosse Auswahl an E-Liquids

Die Liquids setzen sich aus den Verdampfungsmitteln Propylenglycol und Glycerin zusammen. Optional können Nikotin sowie Duft- und Aromastoffe beigefügt werden. Neben dem traditionellen Tabakgeschmack stehen zahlreiche Aromen zur Auswahl, angefangen bei Apfel, über Cognac und Käsekuchen, bis hin zu Zitrone. Eine Befragung des Bundesinstituts für Risikobewertung zeigt, dass 90 Prozent der ehemaligen Raucher, die E-Zigaretten verwenden, Männer sind. Viele wechseln zu E-Zigaretten oder reduzieren herkömmliche Tabakprodukte, da sie E-Zigaretten als weniger schädlich ansehen. Rund zwei Drittel nutzen sowohl E-Zigaretten als auch herkömmliche Zigaretten, während einige E-Zigaretten als Schritt zur Abgewöhnung betrachten.

 

Dampfen vs. Rauchen - das sind die Unterschiede

Beim Dampfen von E-Zigaretten sowie beim Rauchen herkömmlicher Tabakzigaretten atmen Konsumenten ein spezielles Aerosol ein. Dieses Aerosol ist ein komplexes Gemisch, das aus flüssigen und festen Schwebeteilchen sowie verschiedenen Gasen zusammengesetzt ist. Die Mischung kann tief in die Lunge vordringen und hat potenzielle Auswirkungen auf die Atemwege.

 

E-Zigaretten verwenden zum Erzeugen dieses Aerosols ein Liquid. Im Gegensatz dazu wird bei herkömmlichen Tabakzigaretten tatsächlich der Tabak selbst verbrannt. Die verwendeten Temperaturen unterscheiden sich ebenfalls deutlich. Während E-Zigaretten meistens in einem Bereich von 150 bis 200 Grad Celsius arbeiten, kann diese je nach Gerät und Einstellung variieren. Traditionelle Tabakzigaretten hingegen erreichen bei ihrer Verbrennung hohe Temperaturen von bis zu 900 Grad Celsius.

 

E-Zigaretten als gesunde Tabakalternative? 

Die jahrzehntelange Forschung zum Tabakrauchen hat gezeigt, dass schon kleine Mengen an Schadstoffen für bestimmte Krankheiten ein erhöhtes Risiko darstellen, während bei anderen das Risiko in Relation zur aufgenommenen Schadstoffmenge ansteigt. Dies erklärt Professorin Ute Mons, Epidemiologin am Universitätsklinikum Köln.

 

Bei herkömmlichen Zigaretten muss das Risiko für jede Krankheit individuell betrachtet werden. Mons zieht in Erwägung, dass dies auch für E-Zigaretten zutreffen könnte. Bei E-Zigaretten mangelt es aktuell an Daten, um die Auswirkungen der reduzierten Schadstoffbelastung auf die Gesundheit präzise zu bestimmen. Dies wäre nötig, um beispielsweise festzustellen, ob das Lungenkrebsrisiko um 70, 80 oder 90 Prozent reduziert ist oder ob das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen trotz der geringeren Schadstoffbelastung ähnlich hoch bleibt.

 

Zum aktuellen Zeitpunkt, so die Expertin, können wir festhalten: E-Zigaretten sind wahrscheinlich insgesamt weniger schädlich als herkömmliche Zigaretten, doch unschädlich sind sie keineswegs.

 

Fazit

E-Zigaretten, die erst seit den 2000er Jahren auf dem Markt sind, bieten eine Vielfalt an Geschmacksrichtungen und werden oft als weniger schädliche Alternative zum herkömmlichen Rauchen betrachtet. Allerdings ist, trotz des geringeren Risikoprofils von E-Zigaretten im Vergleich zu Tabakzigaretten, Vorsicht geboten: Unschädlich sind sie nicht.

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