Gesellschaft / Leben · 26. August 2023

CH: Die Liste der lebendigen Traditionen der Schweiz erfährt Erweiterung

DMZ – TRADITION / MM ¦ AA ¦

Bern - Mit der Aufnahme von 29 neuen Einträgen hat die Liste der lebendigen Traditionen der Schweiz nun insgesamt 228 bedeutende Ausdrucksformen dieses kulturellen Erbes verzeichnet. Das Bundesamt für Kultur (BAK) hat die Liste 2012 in Kooperation mit den Kantonen erstellt und nun zum zweiten Mal aktualisiert. Hierbei wurden erneut Vorschläge aus der Bevölkerung berücksichtigt.

Die neuen Einträge umfassen einerseits Aktivitäten, die von breiten Bevölkerungsschichten praktiziert und gepflegt werden, wie zum Beispiel das Wandern. Andererseits finden sich auf der Liste auch Wissen und Fertigkeiten, die von kleineren Gruppen und Gemeinschaften weitergegeben werden, wie beispielsweise das traditionelle Giessen von Viehglocken in den Kantonen Bern, Freiburg, Neuenburg und Wallis. Zum ersten Mal wurde auch eine digitale Kultur in die Liste aufgenommen: Die Demoszene, in der begeisterte Programmiererinnen und Programmierer sich regelmäßig treffen, um gemeinsam computergenerierte Animationen zu erschaffen.

Die Aktualisierung hebt auch die Bedeutung der lebendigen Traditionen für ökologische Nachhaltigkeit hervor. Das neu hinzugefügte Wissen über die Nutzung von Wasserkraft und anderen erneuerbaren Energien in den Kantonen Bern und Wallis verdeutlicht exemplarisch, wie traditionelles Wissen und bewährte Praktiken dazu beitragen können, aktuelle und zukünftige Herausforderungen zu bewältigen.

Die Kulturbotschaft 2025-2028, die bis September in der Vernehmlassung ist, bekräftigt das Engagement des Bundes für die Wertschätzung und Bewahrung lebendiger Traditionen in der Schweiz. Die Liste der lebendigen Traditionen der Schweiz gibt einen Einblick in die Vielfalt und Bedeutung dieses kulturellen Erbes. Diese umfasst Traditionen, Bräuche, Feste, Musik, Tanz und traditionelles Wissen, die von Generation zu Generation weitergegeben werden und ein Gefühl von Identität und Kontinuität vermitteln. Das im Jahr 2012 in Zusammenarbeit mit den Kantonen erstellte Inventar bildet eine wichtige Grundlage für den Schutz dieses kulturellen Erbes. Die Kantone haben erneut Vorschläge aus der Bevölkerung in die Aktualisierung einfließen lassen.