CH: Schweizer Arbeitsbedingungen und Gesundheit im Vergleich zu Europa

DMZ –  ARBEITSWELT / MM ¦ AA ¦                     

 

Bern - Im Jahr 2021 gaben 23 Prozent der Angestellten in der Schweiz an, dass sie eine Gefährdung ihrer Sicherheit oder Gesundheit aufgrund ihrer Arbeit empfanden. Im europäischen Vergleich lag dieser Anteil deutlich höher bei 34 Prozent. Die meisten schweizerischen Angestellten berichteten von Belastungen im Bewegungsapparat (55%) und einem hohen Arbeitstempo (59%). Hingegen war die Entscheidungsfreiheit (57%) sowie die Mitbestimmung am Arbeitsplatz (65%) weit verbreitet. Zusätzlich zeigte sich der Gesundheitszustand der schweizerischen Angestellten im europäischen Vergleich positiv.

 

In Zusammenarbeit mit der Eidgenössischen Koordinationskommission für Arbeitssicherheit EKAS hat das Staatssekretariat für Wirtschaft SECO bereits zum dritten Mal an der Europäischen Erhebung über die Arbeitsbedingungen teilgenommen. Im Vergleich mit anderen europäischen Ländern berichteten in der Schweiz weniger Angestellte von einer Gefährdung ihrer Sicherheit oder Gesundheit durch ihre Arbeit (23% gegenüber Europa: 34%). Ebenso war der Anteil der Angestellten mit Gesundheitsbeschwerden wie Muskelschmerzen in den Schultern, Rückenschmerzen und Kopfschmerzen mit 37 Prozent in der Schweiz geringer als in Europa, wo 46 Prozent der Angestellten drei oder mehr Gesundheitsbeschwerden angaben. Trotz dieser positiven Zahlen stehen in der Schweiz weiterhin Herausforderungen im Bereich des Gesundheitsschutzes am Arbeitsplatz an.

 

Art der Belastungen

Die Belastungen des Bewegungsapparates und ein hohes Arbeitstempo sind sowohl in der Schweiz als auch in Europa die häufigsten Belastungen. In der Schweiz sind 59 Prozent der Angestellten von einem vergleichsweise hohen Arbeitstempo betroffen (Europa: 49%). Allerdings liegt der Anteil der schweizerischen Angestellten, die Belastungen im Bewegungsapparat erfahren, mit 55 Prozent niedriger (Europa: 66%). Zudem wird in der Schweiz häufiger in der Freizeit gearbeitet, um den Arbeitsanforderungen gerecht zu werden (36% gegenüber Europa: 29%).

 

Entlastende Faktoren machen den Unterschied

Eine Stärke des schweizerischen Arbeitsmarktes liegt in den deutlich höheren individuellen Entscheidungsfreiheiten (57% gegenüber Europa: 48%), den guten Karrierechancen (59% gegenüber Europa: 50%) sowie der Beteiligung und Mitbestimmung am Arbeitsplatz (65% gegenüber Europa: 57%). Zudem konnten die Mehrheit der Erwerbstätigen in der Schweiz und auch in Europa auf die Unterstützung von Vorgesetzten (71% gegenüber Europa: 69%) und insbesondere von Kollegen und Kolleginnen (80% gegenüber Europa: 79%) zählen.

 

Ungleichgewicht vermeiden

Im Jahr 2021 berichteten 27 Prozent der schweizerischen Angestellten, dass die Anzahl der Belastungen die der Entlastungen übersteigt. Dieser Anteil lag in der Schweiz unter dem europäischen Durchschnitt (31%). Arbeitssituationen, in denen belastende Faktoren und Ressourcen nicht im Gleichgewicht sind, können die Gesundheit langfristig gefährden.

 

Die EWCTS-Studie

An der Europäischen Erhebung über die Arbeitsbedingungen 2021 nahmen mehr als 71'000 Erwerbstätige aus 35 Ländern teil. Die schweizerische Stichprobe umfasst 1'224 Erwerbstätige und ist repräsentativ für die gesamte Erwerbsbevölkerung. Aufgrund der Covid-19-Pandemie wurden die persönlichen Interviews durch Telefoninterviews ersetzt, wodurch Vergleiche mit früheren Erhebungen von 2005 und 2015 kaum möglich sind. Das Monitoring der Arbeitsbedingungen und der Vergleich mit Nachbarländern ermöglichen den Behörden, potenzielle Gesundheitsrisiken zu identifizieren und entsprechend zu handeln.

 

 

 

 

Herausgeber

Staatssekretariat für Wirtschaft

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