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Bern - Vor genau 70 Jahren, am 27. Juli 1953, begann die militärische Friedensförderung der Schweizer Armee mit der Unterzeichnung des Waffenstillstandsabkommens zwischen Nord- und Südkorea. Seitdem haben sich knapp 14.000 Frauen und Männer freiwillig diesem wichtigen Armeeauftrag angeschlossen, um zur Erhaltung des Friedens beizutragen.
Der historische Moment der Unterzeichnung des Waffenstillstandsabkommens markierte den Beginn der Schweizer Armeeangehörigen im Einsatz der Friedensförderung. Infolge des Beschlusses des Bundesrates wurden 146 zum Selbstschutz bewaffnete Armeeangehörige auf die koreanische Halbinsel entsandt. Ihre Aufgaben umfassten die Kontrolle der Rückführung von Kriegsgefangenen sowie die Überwachung des Waffenstillstandsabkommens. Heute, siebzig Jahre später, stehen immer noch fünf Schweizer Offiziere an der militärischen Demarkationslinie in Panmunjom im Einsatz der "Neutral Nations Supervisory Commission (NNSC)", um dieses wichtige Friedensabkommen zu überwachen.
Im Laufe der Zeit hat sich die militärische Friedensförderung weiterentwickelt und ausgeweitet. 1988 beschloss der Bundesrat, die Beteiligung der Schweiz an den friedensfördernden Operationen der Vereinten Nationen (UNO) auszubauen. Daraufhin wurden die ersten Soldatinnen und Soldaten als Teil einer medizinischen Einheit in den Dienst der UNO-Mission in Namibia (UNTAG) gestellt. Seitdem sind Schweizer Offiziere als Militärbeobachterinnen und -beobachter sowie als Stabsoffiziere in zahlreichen UNO-geführten Missionen weltweit im Einsatz. Aktuell engagiert sich die Schweiz beispielsweise im Nahen Osten, der Westsahara und Kaschmir für den Frieden.
Seit 1996 ist die Schweiz Teil der Partnerschaft für den Frieden (PfP) der NATO und konzentriert sich dabei auf Themen, die ihre eigenen sicherheitspolitischen Interessen betreffen. Die Einsätze der Schweiz in der NATO-geführten Kosovo Force (KFOR) sowie der Mission ALTHEA der European Union Force (EUFOR) in Bosnien und Herzegowina tragen zur Stabilisierung der Sicherheitslage in diesen Regionen bei und fördern die Interoperabilität der Schweizer Armee.
Als Teil der militärischen Friedensförderung entsendet die Schweizer Armee auch Spezialistinnen und Spezialisten in verschiedene Bereiche. Die humanitäre Minenräumung wurde bereits 1997 aufgenommen, wobei die Schweiz Personal für Logistik, Datenbankmanagement und Kampfmittelbeseitigung am United Nations Mine Action Service (UNMAS) stellt. Im Jahr 2006 begann die Beteiligung von Schweizer Offizieren an Ausbildungszentren auf dem afrikanischen Kontinent, wie dem Kofi Annan International Peacekeeping Training Center (KAIPTC) in Ghana.
Um die militärische Friedensförderung weiterzuentwickeln, beauftragte der Bundesrat das Verteidigungsdepartement (VBS) im November 2020, Empfehlungen aus einem Bericht zur Weiterentwicklung dieser Initiative umzusetzen. Eine wichtige Maßnahme war die Einmeldung von Kontingentsbeiträgen ins Bereitschaftssystem der UNO, die im Sommer 2021 mit drei Verbänden in Kompaniestärke erfolgte. Zusätzlich wurden zum 1. Januar 2023 flexiblere Anstellungsbedingungen für friedensfördernde Einsätze eingeführt, insbesondere für die Besetzung von Spezialfunktionen, bei denen ziviles und militärisches Fachwissen gefragt ist, das in der Schweiz nur begrenzt verfügbar ist.
Das Kompetenzzentrum SWISSINT ist als vorgesetzte nationale Kommandostelle für Planung, Bereitstellung und Führung aller schweizerischen militärischen Kontingente und Einzelpersonen im friedensfördernden Auslandseinsatz verantwortlich. Aktuell leisten rund 280 Frauen und Männer im Rang vom Soldaten bis zum Divisionär in 19 Ländern ihren Beitrag für den Frieden im internationalen Rahmen.
Die Schweiz ist stolz darauf, seit 70 Jahren einen aktiven Beitrag zur Friedensförderung zu leisten und setzt sich kontinuierlich dafür ein, dass ihre Armeeangehörigen einen positiven Einfluss auf die globale Sicherheit und Stabilität ausüben. Weitere Informationen zur Geschichte und aktuellen Projekten der militärischen Friedensförderung finden sich unter www.vtg.admin.ch.
Herausgeber
Gruppe Verteidigung
http://www.vtg.admin.ch
Generalsekretariat VBS
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