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CH: Empa-Forschung bildet Grundlage für neue EU-Maßnahmen zur Förderung der Kreislaufwirtschaft im Automobilsektor

DMZ –  FORSCHUNG / MM ¦ AA ¦                             

 

Dübendorf, St. Gallen und Thun - Der Automobilsektor ist für etwa zehn Prozent des Kunststoffbedarfs und neun Prozent des Kupferbedarfs in der EU verantwortlich. Die Europäische Kommission hat letzte Woche einen Vorschlag für eine Überarbeitung der EU-Altautorichtlinie vorgelegt, um die Kreislaufwirtschaft in der Automobilindustrie zu stärken. Die Empa-Forschung hat wesentlich zur wissenschaftlichen Grundlage dieses Regelwerks beigetragen.

 

Jährlich werden in Europa mehr als sechs Millionen Fahrzeuge verschrottet. Ein unsachgemäßer Umgang mit diesen Alt-Fahrzeugen führt zu Wertverlusten und Umweltverschmutzung. Die Überprüfung bestehender EU-Rechtsvorschriften hat erhebliche Verbesserungsmöglichkeiten aufgezeigt, um den Automobilsektor in eine Kreislaufwirtschaft zu überführen und die Umweltauswirkungen von Herstellung und Entsorgung von Fahrzeugen zu reduzieren.

 

Die Umstellung auf Elektroautos erhöht den Bedarf an Palladium und anderen Edelmetallen für die Elektronik sowie an Kupfer und Seltenerdelementen für die Permanentmagneten der Elektromotoren. Die EU schätzt, dass die Nachfrage nach Seltenerdelementen in Neuwagen um das Zehnfache und nach Palladium um das Siebenfache gegenüber 2020 steigen wird.

 

Derzeit werden weniger als 20 Prozent der aus Altfahrzeugen gewonnenen Kunststofffraktionen recycelt, und kritische Rohstoffe wie Seltenerdelemente und Palladium werden oft nicht zurückgewonnen. Die Herausforderung besteht darin, die Rückgewinnung dieser Rohstoffe vor der Fahrzeugverschrottung zu erhöhen.

 

Die Empa-Abteilung Technologie und Gesellschaft in St. Gallen hat das Recycling von Elektronik in Altfahrzeugen durch "Science-for-Policy"-Projekte unterstützt. Die Ergebnisse dieser Forschung führten zur Anpassung der schweizerischen Verordnung über die Rückgabe und Entsorgung elektrischer und elektronischer Geräte. Die Schweiz ist Vorreiter bei der Förderung des Elektronik-Recyclings in Altfahrzeugen.

 

Aufgrund ihres Knowhows und ihrer Erfahrung wurden die Empa-Forschenden vom "Joint Research Center" (JRC) der Europäischen Kommission beauftragt, an der Analyse von Maßnahmen zur Verbesserung der Kreislauffähigkeit von Rohstoffen in Fahrzeugen mitzuwirken. Der gemeinsame Bericht enthält Empfehlungen zur Steigerung des Recycling von Bauteilen mit kritischen Rohstoffen in Neufahrzeugen, sowohl in der Herstellung als auch in der End-of-Life-Phase.

 

Die vorgeschlagenen Bestimmungen fordern, dass Elektrofahrzeuge so konstruiert sein müssen, dass der Elektromotor ausgebaut und repariert werden kann. Hersteller müssen die Verwerter über die verwendeten Rohstoffe informieren und bestimmte Bauteile kennzeichnen. Elektronische Komponenten müssen vor der Fahrzeugverschrottung entfernt und separat recycelt werden.

Die Empa-Forschung trägt somit maßgeblich dazu bei, die Kreislaufwirtschaft im Automobilsektor zu stärken und die Umweltauswirkungen zu reduzieren.

 

 

 

Herausgeber

Eidg. Materialprüfungs- und Forschungsanstalt

http://www.empa.ch 

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