DMZ – POLITIK ¦ Dirk Specht ¦
KOMMENTAR
Nachdem ich vor ein paar Tagen über die Grünfärbung des beschaulichen Tegernsees
berichtete, dies als Einzelmeinung kennzeichnend, was in manchen Foren damit kommentiert wurde, das sei eine Einzelmeinung, kommt nun heute identisches vom MIT sowie in einer Studie in Nature, die u.A. auch von der NASA unterstützt wurde.
Es begann vor einigen Monaten mit den Daten über die Erwärmung des Nord-Atlantiks, denen die Erkenntnis folgte, dass es die Weltmeere betrifft, also global zu solchen Wärmefeldern gekommen ist.
Der Spiegel hat das kurz zusammengefasst, aber die englischen Originalquellen kann ich nur empfehlen. Die hier gespeicherte Energiemenge ist gewaltig, diese Temperaturanstiege sind nur über längere sehr stetige Erwärmung möglich und die nun feststellbaren Farbunterschiede aufgrund von Algenwachstum sind ebenfalls ein Beleg für eine sowohl mächtige als auch anhaltende Entwicklung – sonst wäre das nicht möglich.
Das ist alles Naturwissenschaft, es sind mehr als Modellrechnungen, sondern valide Daten und Messungen sowie naturwissenschaftliche Belege, warum das so ist, wie es ist. Die Erwärmung der Atmosphäre ist valide nachweisbar und sie erfolgt in einem Umfang sowie in einer Geschwindigkeit, die man nicht mehr „natürlich“ nennen kann, ohne sich selbst oder andere zu belügen.
Deshalb sind Beobachtungen wie meine vom Tegernsee immer noch Einzelmeinungen. Das mag mit der globalen Erwärmung zu tun haben, was meine Meinung ist, es mag auch lokale und temporäre Gründe haben. Genauso ist das mit den vielen weiteren Einzelbeobachtungen, die jeder, der die Augen nicht mehr oder weniger vorsätzlich verschließt, erkennen muss. Dabei nehmen die Einzelmeinungen zu, dass es Folge der globalen Erwärmung ist.
Diese Einzelmeinungen müssen keineswegs stimmen, aber man darf zur Kenntnis nehmen, dass auch diese immer mehr werden. Den wissenschaftlichen Rahmen immer noch zu leugnen, ist absurd. Was man dazu jenseits von plumpen Behauptungen liest, sind allenfalls grob gefälschte oberflächliche Statistiken. Die Klimaforschung verläuft in einem für diese komplexen Fragen angemessenen Bewertungskorridor und keineswegs „strittig“. Dabei muss man leider feststellen, dass die Abweichungen der jüngsten Ereignisse zum bisherigen Erwartungswert innerhalb des Korridors leider nach oben erfolgen. Das sei denen gesagt, die zwar solche wissenschaftlichen Erwartungswerte nicht mehr negieren, aber gerne auf die möglichen Abweichungen nach unten hinweisen.
Die kann es geben, die nach oben aber leider auch. Das steht ebenfalls in den Originalquellen, deren Autoren sich insofern „beunruhigt“ zeigen, denn sie räumen ein, dass ihre eigenen bisherigen Modelle durch diese Daten verlassen wurden: Leider nicht zum besseren.
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