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COVID-19-Impfstoffe reduzieren ICU-Aufenthalte und Todesfälle

DMZ –  WISSENSCHAFT ¦ Sarah Koller ¦                            

 

Eine aktuelle Studie aus Kanada, die einer strengen peer-reviewten Begutachtung*** unterzogen wurde, liefert zusätzliche Nachweise dafür, dass COVID-19-Impfstoffe das Risiko schwerwiegender Krankheitsverläufe reduzieren. Die umfangreiche Untersuchung, die sich mit Krankenhauseinweisungen befasste, zeigt deutlich, dass geimpfte Personen seltener auf der Intensivstation landen und ein geringeres Risiko haben, an den Folgen der Krankheit zu sterben.

 

Die Studie wurde von Dr. Charles Frenette, dem Direktor für Infektionsprävention und -kontrolle am McGill University Health Center in Montreal, und seinem Team durchgeführt. Sie analysierten insgesamt 1,513 Millionen Krankenhauseinweisungen in 155 Krankenhäusern Kanadas, die zwischen dem 15. März 2020 und dem 28. Mai 2022 stattfanden. Dabei wurden sowohl 51,679 Erwachsene als auch 4035 Kinder berücksichtigt, die aufgrund einer COVID-19-Erkrankung eingeliefert wurden.

 

Die Ergebnisse der Studie sind äußerst aussagekräftig:

Nach der vollständigen Einführung der Impfstoffe in Kanada war der Anteil der geimpften Erwachsenen, die auf der Intensivstation behandelt wurden, signifikant niedriger als bei den ungeimpften Personen. Die Rate betrug lediglich 8,7%, verglichen mit 21,8% bei den Ungeimpften.

 

Während der fünften und sechsten Infektionswelle hatten ungeimpfte Patienten eine 4,3-mal höhere Wahrscheinlichkeit, auf der Intensivstation zu landen, als die vollständig geimpften Patienten.

 

Die Wahrscheinlichkeit für ungeimpfte Patienten, auf der Intensivstation zu landen, war sogar 12,2-mal höher als bei den Patienten, die zusätzliche Impfdosen oder Auffrischungsimpfungen erhalten hatten.

 

Die Rate der Todesfälle im Krankenhaus aufgrund beliebiger Ursachen war bei den ungeimpften Patienten 3,9-mal höher als bei den vollständig geimpften Patienten und sogar 15,1-mal höher als bei den Patienten mit zusätzlichen Impfdosen oder Auffrischungsimpfungen.

 

Die Ergebnisse dieser Studie sind eindeutig und lassen kaum Raum für Zweifel. Personen, die nicht geimpft sind, haben ein erheblich höheres Risiko, auf der Intensivstation behandelt werden zu müssen, und sind einem deutlich höheren Sterberisiko ausgesetzt. Hingegen weisen diejenigen, die zusätzliche Impfdosen erhalten haben, ein noch geringeres Risiko auf, auf der Intensivstation zu landen oder zu sterben.

 

Die wissenschaftliche Evidenz ist klar: Der COVID-19-Impfstoff trägt dazu bei, Aufenthalte auf der Intensivstation und Todesfälle zu verhindern. Es ist bedauerlich, dass die Impfung zunehmend zu einer politischen Angelegenheit geworden ist, obwohl die wissenschaftlichen Erkenntnisse eindeutig sind. Die Schutzwirkung der Impfstoffe gegen schwere Krankheitsverläufe sollte im Vordergrund stehen und zur Entscheidungsfindung beitragen. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass Menschen sich auf zuverlässige wissenschaftliche Erkenntnisse stützen, um die Gesundheit und das Wohlergehen der Gemeinschaft zu schützen.

 

*** "Peer-Review" bezieht sich auf den Prozess der Begutachtung wissenschaftlicher Arbeiten vor der Veröffentlichung in Fachzeitschriften. Bei diesem Verfahren werden die eingereichten Artikel von unabhängigen Experten auf ihre Qualität, Validität und Originalität überprüft. Diese Experten werden "Peers" genannt, da sie in der gleichen Fachdisziplin tätig sind wie die Autoren der eingereichten Arbeit.

 

Das Peer-Review-Verfahren dient dazu, sicherzustellen, dass wissenschaftliche Veröffentlichungen einem hohen Standard entsprechen und zuverlässige Informationen liefern. Die Gutachter bewerten den Inhalt der Arbeit, überprüfen die methodische Vorgehensweise, analysieren die Ergebnisse und bewerten die Schlussfolgerungen. Sie geben Feedback und Empfehlungen an die Autoren, um die Qualität der Arbeit zu verbessern. Oftmals werden Änderungen und Anpassungen an der Arbeit verlangt, bevor sie zur Veröffentlichung akzeptiert wird.

 

Die Peer-Review-Begutachtung ist ein wichtiger Bestandteil des wissenschaftlichen Prozesses und trägt zur Qualitätssicherung und Vertrauenswürdigkeit von wissenschaftlichen Veröffentlichungen bei. Durch die unabhängige Überprüfung und kritische Bewertung der Arbeit durch Fachkollegen wird sichergestellt, dass die Forschungsergebnisse solide und nachvollziehbar sind, bevor sie der wissenschaftlichen Gemeinschaft zugänglich gemacht werden.

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