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Schweden in der Pandemie: Die vernichtende Bilanz

DMZ – INTERNATIONAL ¦ Walter Fürst & Anton Aeberhard ¦

KOMMENTAR

 

Bereits Mitte 2020 stand fest, dass der Sonderweg von Schweden gescheitert ist. Wir berichteten in regelmäßigen Abständen (Verzeichnis am Ende des Artikels). Um zu wissen, dass es so kommen musste, muss man durchaus kein Experte sein: Der lockere Sonderweg ist bereits beim Start gescheitert. Viele Tote wurden bewusst in Kauf genommen. 

 

Im 2020 hat sich Schweden entschieden, einen anderen Weg zu gehen als andere europäische Staaten. Lockdowns sollten vermieden werden, die Geschäfte offen bleiben, das Leben im Land sollte möglichst frei von Restriktionen seinen gewohnten Gang nehmen. Die Verluste sind enorm, auch wirtschaftlich.

 

Begründet wurde der vergleichsweise lockere Umgang mit der Corona-Pandemie auch mit der Hoffnung auf eine möglichst schnell eintretende Herdenimmunität, obschon bereits damals feststand, dass es eine solche nicht geben kann. 

 

„Natur“ veröffentlicht Untersuchung mit vernichtendem Urteil

Eine neue umfassende Studie bestätigt noch einmal all unsere Recherchen und Beobachtungen, Zahlen und Fakten. Die "Strategie" der Schweden sei „einzigartig und durch einen moralisch, ethisch und wissenschaftlich fragwürdigen Laissez-faire-Ansatz gekennzeichnet“ gewesen, "der eine Folge struktureller Probleme in der Gesellschaft ist." Die Schlussfolgerung bestätigt erneut, das untragbare Vorgehen der Schwedischen Regierung: "Es wurde mehr Wert auf den Schutz des "schwedischen Bildes" gelegt als auf die Rettung und den Schutz von Leben oder auf einen evidenzbasierten Ansatz. Eine Strategie wurde nie zwischen allen relevanten Parteien diskutiert und nie umgesetzt oder der Öffentlichkeit mitgeteilt. Darüber hinaus gab es auf allen Regierungsebenen die mangelnde Bereitschaft und Unfähigkeit, Versäumnisse einzugestehen; oder die Verantwortung für die eindeutig nachteiligen Folgen für die schwedische Gesellschaft zu übernehmen." Vernichtender kann eine Bilanz nicht ausfallen. Allerdings stand dies alles bereits Mitte 2020 fest. Wieso nichts getan wurde, um gemachte Fehler zu korrigieren, ist nicht nachzuvollziehen. Die Autorinnen und Autoren der Studie bemerken gar, dass es sogar Versuche gab, "die Geschichte zu revidieren, indem offizielle Dokumente, Kommunikation und Websites geändert oder gelöscht wurden und die Öffentlichkeit angelogen wurde."

 

Komplettversagen der Regierung

"Die beteiligten schwedischen Behörden waren nicht selbstkritisch und führten keinen offiziellen und offenen Dialog und täuschten die Öffentlichkeit, indem sie korrekte Informationen zurückhielten und sogar irreführende Informationen verbreiteten." Was aktuell in den DACH-Ländern exzessiv betrieben wird, war während der letzten Jahre in Schweden bereits Usus. Dass es dabei keine Konsequenzen für die Politikerinnen und Politiker hatte, hat offenbar den DACH-Regierungen Aufwind gegeben, sich ebenfalls dazu hinzureißen zu lassen, ihre Bevölkerung konsequent zu belügen oder einfach falsch zu informieren, mit welchen (Hinter)Gründen und auch immer. Die Verantwortung tragen nur die Opfer.

 

Falsche Experten wurden "bevorzugt"

"Eine kleine Gruppe sogenannter Experten mit einem engen disziplinären Fokus erhielt eine unverhältnismäßige und unbestrittene Macht in der Diskussion, national und international. Es gab keine intellektuelle/wissenschaftliche Diskussion zwischen den Interessengruppen (einschließlich unabhängiger Experten aus verschiedenen Disziplinen), und die internationalen Ratschläge der WHO, des ECDC und der wissenschaftlichen Gemeinschaft wurden ignoriert und/oder diskreditiert." Dasselbe geschieht allerdings auch in den DACH-Staaten. Hier waren und sind nach wie vor "Experten" am Start, die konsequent falsch liegen und einen tragischen Teil der Verantwortung für viele Opfer tragen (Koch, Streeck, van Heek, Rabe, Marcic, Rupp, Fickenscher, Gassen, Schmidt-Chanasit u.v.m.). Über einige haben wir regelmäßig berichtet: z.B. hier Covid-19 - Die "Experten", die bisher irrten, auf einen Blick.

 

Durchseuchung - Kinder und Seniorenfeindlichkeit

Die Studie zeigt viele Verfehlungen auf. Vor allem Kinder und Seniorinnen und Senioren fielen dem Vorgehen zum Opfer. So wurden z.B. viele ältere Corona-Infizierte mit Morphium behandelt, anstatt sie zu beatmen. Lebensrettende Behandlungen seien ohne vorherige Untersuchung und ohne Information der Patienten oder deren Angehörigen verweigert worden. Ähnlich bitter stellt die Studie den Umgang mit Kindern in Schweden während der Pandemie dar. Heim-Unterricht sei sogar vorerkrankten Schülerinnen und Schülern nicht erlaubt worden, Infektionsschutzmaßnahmen habe es an Schulen kaum gegeben.

 

"Vielmehr deuten interne Dokumente darauf hin, dass Kinder bewusst genutzt wurden, um den Virus in der Bevölkerung zu verteilen."  

 

 

Fazit

In Schweden sind seit Beginn der Pandemie im Vergleich mehr Menschen an Corona gestorben als in vielen anderen Ländern.

 

Die Autoren der Studie raten Schweden dringend zur seriösen Aufarbeitung seiner Corona-Politik: „Wir empfehlen Schweden, einen selbstkritischen Prozess in Bezug auf seine politische Kultur und die mangelnde Rechenschaftspflicht von Entscheidungsträgern einzuleiten, um künftige Misserfolge zu vermeiden, wie sie bei der Covid-19-Pandemie aufgetreten sind.“ Und dasselbe raten wir allen anderen Regierungen, insbesondere DACH-Staaten. Erfüllt endlich eure Pflicht.

 

  

   

 

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