Eine sehr interessante Frage ist doch: Woraus besteht die Welt – beziehungsweise: was hält die Welt im Innersten zusammen?
Demokrit (circa 460 v. Chr.), ein Vorsokratiker, behauptete, es gäbe kleinste, unteilbare Teilchen: die Atome (griechisch: 'atomos', deutsch: unteilbar). Diese Atome
unterschieden sich nach Demokrit nur nach Form und Gewicht und fänden sich dann zu verschiedenen Konstellationen zusammen. Für Demokrit waren diese Atome also
»elementar«!
Lange Zeit später konnte man das Atom dann auch direkt (!) nachweisen, durch das sogenannte Rastertunnelmikroskop - dies geschah jedoch erst, festhalten, im Jahre 1981.
(Ludwig Boltzmann, ein weltbekannter und wichtiger Philosoph, galt als entschiedener Fürsprecher, was die Existenz der Atome betrifft – und war dafür zeitweise belächelt
worden.)
Es war jedoch bereits Ende des 19. Jahrhunderts, 1897, als der britische Physiker J.J. Thompson etwas noch Kleineres beziehungsweise Elementareres als das Atom entdeckt hatte:
das sogenannte Elektron!
Ernest Rutherford zeigte der Welt wenige Jahre später – 1912 –, dass das Atom einen Atomkern hat, welcher aus Protonen und Neutronen zusammengesetzt ist.
Rund 50 Jahre lang glaubte man, wiederum, dass man jetzt von etwas Elementarem sprechen kann. Bis zu den 60er-Jahren des 20. Jahrhunderts – als man feststellte, dass Protonen
und Neutronen aus noch kleineren Teilchen aufgebaut sind: den sogenannten Quarks – up quarks und down quarks, die nicht weiter unterteilt werden könnten.
Die String-Theorie postuliert, dass diese Quarks noch weiter »aufgeschlüsselt« werden könnten: in schwingende, schwebende Fäden/Strings, die dann das wahre Wesen der
Wirklichkeit ausmachten. In die String-Theorie wird seit Jahrzehnten viel Energie und Forschungseifer investiert – jedoch konnte sie experimentell nie nachgewiesen werden. Auf
dem Gebiet der Mathematik hat sie jedoch beachtliche Teilerfolge erzielen können (Übergang zur Quantenfeldtheorie beispielsweise).
Aber nochmal zurück zum Atom: Es galt zu jenem Zeitpunkt als allgemein anerkannt, dass das Elektron – negativ geladen – um den positiven geladenen Atomkern kreist
beziehungsweise »herumtänzelt«. Die Elektrodynamik machte dann aber dieser Anschauuungsweise einen Strich durch die Rechnung. Die Elektronen müssten nämlich – gemäß den
Gesetzen der Elektrodynamik – nach und nach Energie verlieren und in den Atomkern fallen. Jene Sichtweise löste sich also auf, weil sich dieses »Modell« des Atoms als instabil
erwiesen hatte.
»Und nun«?, fragte man sich. Die Materie selbst wurde zum Problem! Neue, radikale, Fragen mussten gestellt werden. Elektronen sollten sich nun nicht wie Teilchen verhalten,
sondern wie stehende Wellen. Schon der alternative Nobelpreisträger – und alte Kamerad, sowie Mitarbeiter, von Werner Heisenberg – Hans-Peter Dürr sagte, »Materie sei nicht
aus Materie aufgebaut, sondern aus Gestalt«. Bevor ein Mensch, ein Beobachter also, hinschaut, wo ein Teilchen ist, ist es sozusagen an vielen Stellen gleichzeitig
verschmiert. Und erst durch das Hinsehen – Lichteinwirkung vom Hinsehen auf das »System« –, was ein Messprozess ist (siehe auch Doppelspalt-Experiment), lokalisiert sich das
Teilchen an einem Ort.
Werner Heisenberg, Begründer der Unschärferelation (Quantenmechanik) im frühren 20. Jahrhundert, behauptete gar, man könne sich nur mathematisch der Wirklichkeit nähern, die
Sprache würde quasi versagen, aber glücklicherweise habe der Mensch Bilder und dergleichen, um sich Diverses darstellen zu können.
Unter dem Strich sagten die Schwergewichte der Physik – wie eben zum Beispiel Heisenberg und Dürr –, dass das wahre Wesen der Wirklichkeit für uns Menschen – mit begrenztem
Erkenntnisapparat (Wirbeltiergehirn) – gar nicht erschließbar sei und wir somit nur begrenzt Wissen generieren könnten. Weltbekannte Philosophen wie Platon und Kant – übrigens
Lieblinge von Heisenberg – würden sofort zustimmen.
Schlussendlich bleibt die Welt also unbegreiflich. Sokrates, Starphilosoph auf den Athener Straßen und Märkten, würde sich sofort in die erste Reihe drängen und sich wohl wie
folgt äußern : »Ich weiß, dass ich nicht(s) weiß!« Der Weise erkenne, dass er ein Unwissender sei, und nur der Dummkopf könne behaupten, er sei weise.
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