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Rund 350 Millionen Menschen sind derzeit weltweit von akutem Hunger betroffen und auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen. Aufgrund der sich zuspitzenden Ernährungskrise bewilligt Bundespräsident Cassis zusätzliche Mittel in der Höhe von 14,5 Millionen Franken für das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP). Damit erhöhen sich die Beiträge der Schweiz an das WFP im Jahr 2022 auf über 100 Millionen Franken.
Die Schweiz gibt weitere Mittel für das WFP frei. 13 Millionen Franken gehen an den Nothilfefonds «Immediate Response Account» (IRA). Dieser Fonds kann schnell und bedarfsorientiert Hilfe für die notleitende Bevölkerung leisten, und zwar dort, wo sie am dringendsten gebraucht wird, wie etwa in Afghanistan, Mozambique oder Nigeria. Weitere 1,5 Millionen Franken sind für die «Grain from Ukraine Initiative» vorgesehen. Diese Initiative der ukrainischen Regierung sieht Getreidelieferungen für Länder vor, die unter akutem Hunger leiden. Die Schweiz unterstützt mit ihrem Beitrag den Transport und die Verteilung des Getreides. Die von Bundespräsident Ignazio Cassis gesprochenen 14,5 Millionen Franken kommen zu den rund 90 Millionen Franken hinzu, welche das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) für das WFP im Jahr 2022 bereits bereitgestellt hat. Dies ist eine Erhöhung von über 25 Millionen Franken im Vergleich zu den Beiträgen in den Jahren vor der Covid-19 Pandemie und dem Krieg in der Ukraine. «Seit der Covid-19 Pandemie und dem Krieg in der Ukraine haben sich die Anzahl Personen, die wegen akutem Hunger auf humanitäre Hilfe angewiesen sind, von 150 Millionen auf 350 Millionen mehr als verdoppelt. Mit der Erhöhung der Mittel gegenüber den Vorkrisenjahren reagieren wir auf diese Situation», erklärt Bundespräsident Cassis seinen Entscheid.
Die Schweiz hilft kurz- und langfristig
Die Schweiz setzt sich seit langem dafür ein, globale Ernährungssysteme nachhaltiger und widerstandsfähiger zu machen, indem sie die nachhaltige Produktion von Nahrungsmitteln fördert. Davon profitieren ärmere und benachteiligte Bevölkerungsgruppen wie Kleinbäuerinnen und Kleinbauern. Sie erhalten so einen besseren Zugang zu Wissen, natürlichen Ressourcen und Märkten. Als Reaktion auf die Ernährungskrise erhöhte das EDA seine Hilfe und baute bereits laufende Projekte aus. Zum Beispiel in Somalia, welches stark unter der aktuellen Dürre leidet. Das EDA hat hier eine Nothilfefinanzierung bereitgestellt, welche die Verteilung von Nahrungsmitteln und Bargeldtransfers erleichtert. Zudem bauen lokale Projektpartner beschädigte Infrastruktur (Wasserkanäle, Getreidesilos, Veterinäreinrichtungen) wieder auf. Von diesen Projekten profitieren über 130'000 Menschen.
In Afghanistan unterstützt das EDA lokale und internationale NGOs und leistet damit einen Beitrag an die Ernährungssicherheit und die medizinische Grundversorgung für 3,5 Millionen Menschen in acht Bergprovinzen. Mittel- und langfristig trägt die Schweiz so auch zur ländlichen Entwicklung bei.
Das WFP ist die grösste humanitäre Organisation zur Bekämpfung von Hunger und Mangelernährung in der Welt und einer der wichtigsten Partner der Schweiz im Bereich der humanitären Hilfe. Das WFP hat 2021 mehr als 128 Millionen Menschen in über 120 Ländern unterstützt.
Herausgeber
Eidgenössisches Departement für auswärtige Angelegenheiten
https://www.eda.admin.ch/eda/de/home.html
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