CH: Im Jahr 2021 nahmen 82% der Mütter in der Schweiz am Arbeitsmarkt teil

DMZ –  ARBEITSWELT / MM ¦ AA ¦                             

 

Laut dem Bundesamt für Statistik beteiligen sich mehr als vier von fünf Müttern am Arbeitsmarkt. Diese starke Erwerbsbeteiligung gehe Hand in Hand mit einem hohen Anteil an Teilzeitarbeit. Nach der ersten Mutterschaft verlasse jede neunte beruflich aktive Frau den Arbeitsmarkt und der Anteil der teilzeitbeschäftigten Mütter verdoppele sich, führt das Bundesamt für Statistik weiter aus.

 

Damit liegt in der Schweiz die Arbeitsmarktteilnahme der Mütter über dem europäischen Durchschnitt. Dies sind einige Ergebnisse der Publikation «Mütter auf dem Arbeitsmarkt im Jahr 2021» des Bundesamtes für Statistik (BFS).

Die Quote hat sich damit in den letzten drei Jahrzehnten um mehr als 20 Prozentpunkte erhöht. Die Erwerbsquote der Väter (97 Prozent) ging hingegen nur minim zurück und verharrte auf sehr hohem Niveau.

Vor der Mutterschaft waren 90 Prozent der Frauen in der Schweiz arbeitstätig. Nach der ersten Geburt sank die Erwerbsquote auf 80 Prozent, nach der zweiten Mutterschaft verringerte sich die Erwerbsquote der Frauen auf 69 Prozent.

 

Letztes Jahr arbeiteten 78 Prozent der erwerbstätigen Mütter in einem Teilzeitpensum. Gemäss BFS arbeiten immer mehr Mütter in einem höheren Beschäftigungsgrad. Der Anteil Mütter mit einem Pensum zwischen 50 und 89 Prozent ist seit 1991 von 26 Prozent auf 45 Prozent gestiegen.

 

 

Aus dem Bericht: "Teilzeitarbeit: Beschäftigungsgrad nimmt fortlaufend zu

2021 waren 78,1% der erwerbstätigen Mütter teilzeitbeschäftigt (25- bis 54-jährige Frauen ohne Kind: 35,2%). Immer mehr erwerbstätige Mütter arbeiten mit einem hohen Beschäftigungsgrad. So ist der Anteil der Mütter mit einem Pensum zwischen 50% und 89% von 25,7% im Jahr 1991 auf 44,7% im Jahr 2021 gestiegen, während jener der Mütter mit einem Pensum von weniger als 50% im gleichen Zeitraum von 51,3% auf 33,4% gesunken ist. 

 

Mütter sind häufiger erwerbslos

Mütter waren im Jahr 2021 mit 5,6% häufiger von Erwerbslosigkeit gemäss dem Internationalen Arbeitsamt (ILO) betroffen als gleichaltrige Frauen ohne Kinder (4,6%). Bei den ausländischen Müttern war der Anteil der Erwerbslosen besonders hoch (11,4%; Schweizerinnen: 3,0%).

 

Jede neunte beruflich aktive Frau verlässt den Arbeitsmarkt nach der ersten Mutterschaft

Vor der Mutterschaft nahmen 90,0% der Frauen am Arbeitsmarkt teil (Durchschnitt 2016–2021). Nach der ersten Geburt, d.h. nach Ablauf des Mutterschaftsurlaubs, sank die Erwerbsquote der Frauen um 9,8 Prozentpunkte auf 80,2%. Folglich zog sich nahezu ein Neuntel der Mütter sich aus dem Erwerbsleben zurück. Nach der zweiten Mutterschaft verringerte sich die Erwerbsquote der Frauen um 7,1 Prozentpunkte von 76,6% auf 69,4%.

 

Kurz vor der Geburt des ersten Kindes arbeiteten lediglich zwei von fünf Frauen (40,1%) Teilzeit (Durchschnitt 2016–2021). Bei ihrem Wiedereinstieg waren es doppelt so viele (80,1%). Infolge der starken Zunahme der Teilzeitarbeit nach der ersten Mutterschaft sank der durchschnittliche Beschäftigungsgrad von 83% auf 61%, was 1,1 Arbeitstagen pro Woche entspricht. Nach der Geburt des zweiten Kindes stieg der Anteil der teilzeitbeschäftigten Frauen weiter an, wenn auch in geringerem Masse (83,5% vor der Geburt des zweiten Kindes; anschliessend: 87,8%).

 

Schweizer Väter arbeiten häufiger Teilzeit als ausländische Väter 

Nach der Geburt des ersten Kindes arbeiteten etwas mehr Väter Teilzeit als davor (13,6% gegenüber 10,3%). Bei den Schweizern war der Anteil der teilzeitarbeitenden Väter höher als bei den Ausländern (vor der Geburt des 1. Kindes: 13,4%; anschliessend: 18,0%). Nach der Geburt des zweiten Kindes stieg der Anteil der Schweizer Väter mit Teilzeitpensum auf 23,5%. Bei den ausländischen Vätern blieb der Anteil der Teilzeitbeschäftigten sowohl nach der Geburt des ersten Kindes (6,2%) als auch des zweiten Kindes (10,1%) tief.

 

Die Familienpause dauert im Durchschnitt fünf Jahre

Mütter verbrachten durchschnittlich fünf Jahre ausserhalb des Arbeitsmarkts, bevor sie wieder eine Beschäftigung aufnahmen. Lediglich 8,5% der Mütter arbeiteten nach dem Wiedereinstieg Vollzeit. Der durchschnittliche Beschäftigungsgrad belief sich auf 36% und war damit deutlich tiefer als bei den Müttern, die infolge Mutterschaft nicht aus dem Arbeitsmarkt ausgetreten sind (61% nach der Geburt des ersten Kindes). 

 

Erwerbstätigkeit der Mütter im europäischen Vergleich

Im europäischen Vergleich belegt die Schweiz in Bezug auf die Erwerbstätigenquote der Mütter mit einem Kind unter sechs Jahren den 8. Platz (74,9%). Sie klassiert sich damit 9 Prozentpunkte hinter Portugal, das mit 83,6% den Höchstwert erreichte, positioniert sich aber 8 Prozentpunkte über dem EU-Durchschnitt (67,0%). Bei den Müttern mit Kindern im Alter von sechs bis elf Jahren fällt die Schweiz auf den 17. Platz zurück (78,2%) und liegt damit 12 Prozentpunkte hinter dem führenden Tschechien (90,0%) und 3 Prozentpunkte über dem EU-Durchschnitt (74,9%)."

 

 

 

Herausgeber

Bundesamt für Statistik

http://www.statistik.admin.ch 

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