
DMZ – GESUNDHEIT/GESELLSCHAFT ¦ L.
Wallner ¦
Vitamin D werden viele positive Wirkungen zugeschrieben, hilft aber weder gegen einen schweren Verlauf einer Corona-Infektion, noch wird durch Einnahme das Risiko einer Erkrankung mit dem Virus gesenkt.
Das Gerücht in Skeptikerkreisen, dass Vitamin-Präparate schweren Verläufen vorbeugen sollen, war falsch und das Verbreiten dieser Fake-News brandgefährlich, denn im Ernstfall kann eine Überdosierung gravierende Folgen haben.
Corona: Vitamin D hat keinen Nutzen
Die Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie (DGE) zitiert Jolliffe von der Queen Mary University of London: "Bei Erwachsenen mit einer hohen Ausgangsprävalenz von Vitamin-D-Insuffizienz führte die Einführung eines Test- und Behandlungskonzepts für die Vitamin-D-Substitution nicht zu einer Verringerung des Gesamtrisikos Covid-19". Der Forscher hat mit seinen Kollegen die erste grosse randomisiert kontrollierte Studie zum Thema Vitamin D und Corona durchgeführt, in der Probanden nach dem Zufallsprinzip zugeordnet werden.
Im Rahmen der Studie bekamen 1550 Probanden Vitamin-D hoch dosiert verabreicht (3200 IE/Tag). Der Rest auf Vitamin D getesteten Studienteilnehmer nahmen eine tägliche Vitamin-D-Ergänzung in der Dosierung 800 IE ein. Der zweiten Hälfte der 6.200 Personen wurde keine Testung angeboten - und sie erhielt auch kein Vitamin D, so die DGE. Nach sechs Monaten zeigte sich: Die Einnahme von Vitamin-D-Präparaten hatte keinen vorbeugenden Effekt - alle Studienteilnehmer hatten dasselbe Risiko, am Coronavirus zu erkranken.
Normalerweise bildet die Haut Vitamin D durch die Sonneneinstrahlung - anschliessend wird es vom Körper verarbeitet. Der Schutzmechanismus des Körpers sorgt dafür, sodass die Vitamin-D-Produktion automatisch stoppt, sobald genügend im Körper vorhanden ist.
Dies bedeutet: Eine Überdosis ist auf natürlichem Weg nicht möglich. Wenn Vitamin D exzessiv eingenommen wird, will der Körper den Grossteil des Vitamins irgendwie verarbeiten und speichern. Im Ernstfall kann eine Überdosierung gravierende Folgen haben.
Die Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie (DGE) hat sich in einer Handlungsempfehlung bereits Anfang 2021 gegen den prophylaktischen oder therapeutischen Einsatz von Vitamin D ausgesprochen.
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Bettina fessler (Mittwoch, 13 Juli 2022 12:38)
Endlich ist das bewiesen.