DMZ – POLITIK ¦ MM ¦ Lena Wallner ¦
Das Parlament hat auch heuer wieder den Gedenktag gegen Gewalt und Rassismus zum Anlass genommen, um mit einem Gedenkakt an die Opfer des Nationalsozialismus und an die Befreiung des KZ Mauthausen am 5. Mai 1945 zu erinnern. Im Mittelpunkt der Veranstaltung, zu der Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka und Bundesratspräsidentin Christine Schwarz-Fuchs geladen hatten, stand heuer das KZ-Nebenlager Gusen. Erst vor kurzem hat die Republik Grundstücke gekauft, um die dortige Gedenkstätte zu erweitern. Gezeigt wurde außerdem ein Ausschnitt des symphonischen Monologs "Hanni – Von der kleinen Leute Größe", in dem der Schriftsteller Franzobel die Erinnerungen der Zeitzeugin Hanni Rittenschober festgehalten hat.
In ihren Reden hoben sowohl Schwarz-Fuchs als auch Sobotka die Bedeutung der Aufarbeitung der Geschichte hervor. Die Zeit nach 1945 habe immer noch viele blinde Flecken, etwa was die Nachkriegsjustiz oder den Umgang mit Opfergruppen wie Roma, Homosexuellen und Zeugen Jehovas betrifft, gab Sobotka zu bedenken. Schwarz-Fuchs wies zudem auf die aus der Geschichte resultierende Verantwortung hin. Der Gedenktag sei auch ein mahnender Ruf, jeder Art von Gewalt entgegenzutreten und nicht wegzusehen, wenn Menschen erniedrigt, verfolgt, vertrieben, misshandelt oder ermordet werden, betonte sie.
Die Antisemitismusforscherin Monika Schwarz-Friesel legte in ihrer Keynote den Fokus auf die nach wie vor in der Mitte der Gesellschaft vorhandenen judenfeindlichen und antisemitischen Stereotypen. Antisemitische Rede und "vergiftende Wörter" könnten nicht unter dem Vorwand angeblicher "Meinungsfreiheit" akzeptiert werden. Ihnen müsse entschieden entgegengetreten werden, auch dann, wenn das realpolitisch unbequem sei.
Herausgeber / Quelle: Parlamentskorrespondenz Österreich ¦
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