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GASTKOMMENTAR
Mehr als die Hälfte aller Pflegekräfte in Pflegeheimen, ambulanten Pflegediensten und Kliniken leiden unter häufigen körperlichen Beschwerden wie Kopf- oder Rückenschmerzen, Migräne und stressbedingten Schlafstörungen. Dazu klagt ein Drittel der Menschen über psychische Symptome wie Depressionen, Unaufmerksamkeit, Nervosität oder Angst. Der Druck der Pflegekräfte ist unerträglich, aber wie kann man ihn ändern? Seit mehr als 30 Jahren ist Expertin Sabine von Ameln in der Pflege aktiv und war Inhaberin eines eigenen mittelständigen Pflegedienstes. Sie verrät in diesem Artikel, wie man am besten mit diesen belasteten Situationen umgeht.
Experten-Tipp Nr. 1: Verteilen Sie Belastung und Entlastung gleichmäßig
Klingt einfach, ist aber natürlich nicht immer einfach. Im besten Fall halten sich Arbeitsaufwand und Freizeit in etwa die Waage. Nach Möglichkeit sollten auch Aufgaben von Zeit zu Zeit abgegeben werden. Es gibt auch viel Ruhezeit. Um Stress abzubauen, ist es auch wichtig, seine Grenzen zu kennen und so viel wie möglich zu tun. Diese Aufgaben werden einer nach dem anderen erledigt, damit es keine Verwirrung in der Arbeit oder im Kopf gibt. Gehen Sie in Ihrer Freizeit Ihren Interessen nach oder verbringen Sie Zeit mit Ihren Lieben.
Experten-Tipp Nr. 2: Achten Sie auf Ihre Gesundheit
Gesunde Menschen können mehr Belastung und Stress ertragen. Daher wird ein gesunder Lebensstil dringend empfohlen. Das beinhaltet: gesunde Ernährung, nicht rauchen, wenig oder kein Alkohol und genug und erholsamer Schlaf.
Experten-Tipp Nr. 3: Treiben Sie rückenschonenden Sport
Der Rücken ist einer der stressigsten Körperteile im Pflegeprozess. Daher ist es wichtig, ihn so weit wie möglich zu entlasten. Beachten sie folgendes beim Heben von jeder Art von Gewicht. Spannen Sie beim Heben die Rücken- und Bauchmuskulatur an, heben Sie aus der Hocke und nutzen Sie die Kraft Ihrer Beine. Führen Sie Ihre Aktionen kontrolliert und langsam aus. Patienten sollten nur mit zwei Personen gehoben werden. Auch das Pflegebett kann so positioniert werden, dass der Patient von aufrecht stehenden Pflegern betreut und versorgt werden kann. Sie können auch bei der Arbeit einen Schritt zurücktreten. Unterstützen Sie die Patienten bei der Ausübung von Dingen, die diese selbstständig erledigen können im Rahmen ihrer Möglichkeiten. Sie müssen selbst auch genug trainieren, um die Rückenmuskulatur zu unterstützen. Walken, Laufen und Yoga können helfen, insbesondere gezieltes Rückentraining und Gymnastik.
Experten-Tipp Nr. 4: Achten Sie auf Symptome
Unterschätzen Sie diese Anzeichen nicht und nehmen Sie sie bitte ernst. Bitte achten Sie auf folgende Symptome, wie zum Beispiel: Muskelverspannungen, Nacken- und Rückenschmerzen Reizbarkeit, schneller Herzschlag, Aggressivität und Reizbarkeit, Schlafstörungen, Kopfschmerzen und Müdigkeit, Traurigkeit, Depression und Angst. Erhalten Sie regelmäßige körperliche Untersuchungen.
Experten-Tipp Nr. 5: Nehmen Sie Unterstützung in Anspruch
Eine kostenlose Pflegeberatung ist hier sinnvoll. Sie bietet Hilfestellung in Form von Hilfe- und Ausrüstung Beratung sowie psychologische Betreuung und Hilfsmaßnahmen. Sie können sich auch mit anderen Pflegekräften austauschen, mögliche Probleme und Lösungen besprechen.
Fazit
Vertrauen Sie den Tipps der Expertin Sabine von Ameln, sie hat diese Situation selbst erlebt. Durch Stress und Druck in der Pflege bekam sie ein Burnout. Sie schaffte es, alleine aus dem Burnout herauszukommen. Sie sind für ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden immer selber zuständig. Das kann Ihnen niemand abnehmen und es wird auch niemand tun. Pflegekräfte sollen aufwachen und wieder an sich und ihr Wohlbefinden denken. Denn, wenn Sie als Pflegekraft selber erkranken, können Sie den Patienten nicht mehr zur Seite stehen. Dann sind sie es die Hilfe brauchen. Die tägliche Beanspruchung von Körper und Geist nagt an dem Wohlbefinden der Pflegekräfte. Pflegekräfte stehen oft unter Druck, schnell zu arbeiten. Das gibt vielen das Gefühl, sich nicht genug um die Bewohner zu kümmern. Es kann für medizinisches Fachpersonal traumatisierend sein, das Leiden von Patienten mitzuerleben. Schließlich müssen sie jeden Tag zusehen, wie die Patienten mit ihrer Situation kämpfen. Die Anforderungen der Pflegekräfte können manchmal auch eine Belastung für ihre Angehörigen, weil zum Feierabend nicht abgeschaltet werden kann. Auch die Demenz der älteren Generation kann an den Nerven zehren. Dazu kommen die persönlichen Interessen und der Beruf der Pflegenden. Beides in Einklang zu bringen, kann mitunter viel Stress verursachen, den es zu vermeiden gilt so gut es möglich ist.
Frau von Ameln hat über 30 Jahre aktiv in der Pflege gearbeitet und war Inhaberin eines eigenen mittelständigen Pflegedienstes. Durch unentwegten Stress und Druck landete sie im Burnout. Sie schaffte es, alleine aus dem Burnout herauszukommen und ist darauf sehr stolz.
Wie Pflegekräfte sich fühlen, weiß sie nur zu gut, was sie denken und wie sie unter dem täglichen Stress und Druck leiden. Frau von Ameln kann ihnen Tipps geben, wie sie aus dem Kreislauf von …. ich muss…. ich darf nicht …. ich kann nicht …. aussteigen können und mit Stress besser umgehen.
Sie müssen erkennen, dass sie selber für ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden verantwortlich sind. Das kann Ihnen niemand abnehmen und es wird auch niemand tun.
Pflegekräften sollen aufwachen und wieder an sich und ihr Wohlbefinden denken.
Denn, wenn sie selbst krank sind, können sie niemanden mehr helfen. Dann sind sie es die Hilfe brauchen.
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