Bisher ist wie in Ländern mit vergleichbar niedriger Immunität keine Grenze der Welle erkennbar. Es sieht zudem nicht so aus, dass die vor der Ausschöpfung der –
leider gesunkenen – Betten-Kapazitäten kommt. Es ist ohnehin ein Trauerspiel, dass wir darüber noch mal zu reden haben. Einziger Lichtblick ist die Entwicklung in den
Kinderkrankenhäusern. Hier bleibt der in den USA beobachtete Trend bisher aus. Es gibt kaum zuverlässige Daten über den Impfschutz der Kinder, aber vermutlich haben
vor allem Eltern von Kindern mit gesundheitlichen Risiken gut reagiert. Wenn diese dritte Kurve sich über den Winter weiter so zeigt, hätten wir wenigstens unseren
Nachwuchs aus unserem Gesamtversagen einigermaßen heraus gehalten.
Israel hat sich mit Boostern aus genau der Lage befreit, in
der wir jetzt erkennbar sind. Bei uns ist angesichts der erhärteten Positionen zu den Impfungen kein anderer Weg erkennbar. Die Regierung Israels hat durch Boostern
die zwar relativ seltenen, aber in der Gesamtheit zählbaren schweren Verläufe von Geimpften, vor allem aber die zur Weitergabe des Virus beitragenden Impfdurchbrüche
eliminiert und damit die Welle gebrochen. Es ist ein Rätsel, was die geschäftsführende Bundesregierung, die Landesregierungen sowie die Ampel-Koalitionäre planen – wenn es denn einen Plan gibt. Der
Trend deutet sehr klar an, dass wir nur die Wahl zwischen breit angelegter Booster-Kampagne oder Lockdown-Maßnahmen haben werden. Je länger wir damit abwarten, desto
geringer bleiben die Optionen, mit 2G oder 3G noch etwas zu erreichen.
Was denken sich die Verantwortlichen? Die Hütte brennt gerade zum vierten Mal, muss es wirklich wieder den Dachstuhl erreichen?



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