
DMZ – WISSENSCHAFT ¦ Markus Golla ¦
Durch den steigenden Bedarf an Pflegepersonal, wird es zukünftig immer wichtiger, deren Bedürfnisse zu kennen und in der Planung und Ausführung von Gesundheitseinrichtungen zu berücksichtigen. Lucia Gremmel, Absolventin des Studiengangs Management von Gesundheitsunternehmen an der IMC FH Krems, untersuchte deshalb in ihrer Masterarbeit welche der ausgewählten Aspekte von Evidence-Based Design (EBD) in Krankenanstalten, Auswirkungen auf das Wohlbefinden des Pflegepersonals im stationären Bereich haben. Für ihre herausragende Forschungsarbeit erhielt sie ein Stipendium der Firma Sawtooth Software aus den USA.
Ziel der Masterarbeit ist die Erforschung der Auswirkungen von Evidence Based Design (EBD) im Bereich von Krankenanstalten. Der Fokus richtet sich im Speziellen auf das Pflegepersonal im stationären Bereich von öffentlichen Krankenanstalten.
Durch die Herausforderungen im Gesundheitswesen, die uns in den nächsten Jahren – unter anderem durch die demografischen Veränderungen – erwarten, entsteht die Notwendigkeit, diesen Fokus insbesondere auf das Personal zu richten. Eine Attraktivität der Arbeitsumgebung zu schaffen, und dadurch das Berufsfeld des Pflegepersonals wieder populärer zu machen, könnte dazu beitragen, den erwarteten zusätzlichen Bedarf an Personal zu decken.
Wohlbefinden des Pflegepersonals
Die Ergebnisse der Masterarbeit haben gezeigt, dass vor allem die Evidence Based Design Merkmale wie Licht und Lärm großen Einfluss auf das Wohlbefinden des Pflegepersonals haben. Auch die Wegfindung in Krankenhäusern, die bei den Befragten den zweit höchsten Stellenwert einnahm, sollte zukünftig bei Um- und Neubauten von Krankenanstalten besonders berücksichtigt werden. Diese ist nicht nur für Besucherinnen und Besucher und Patientinnen und Patienten wichtig, sondern hat auch positive Auswirkungen auf das Wohlbefinden des Pflegepersonals. Obwohl auch die Innenraumgestaltung, wie Farben und Oberflächen, wichtig ist, zeigten die Ergebnisse, dass diese erst nach den oben erwähnten Merkmalen gewählt wurden.
Die Forschungsmethode
Als Werkzeug wurde die, in diesem Bereich bisher sehr selten angewandte, Choice-Based Conjoint-Methode herangezogen. „Die Choice-Based Conjoint-Analyse wurde gewählt, weil sie den Teilnehmerinnen und Teilnehmern die Möglichkeit bietet, die relative Wichtigkeit der Attribute – wie Wegfindung, visuelle und nicht visuelle Ästhetik – und den darin enthaltenen EBD-Elementen abzuwägen und daraus zu schließen, welche Attribute für sie am meisten/am wenigsten wichtig sind. Diese Methode erlaubt es zusätzlich eine Bewertung des ‚Ist-Zustandes‘ vorzunehmen, in dem es den Befragten die Möglichkeit bietet, keines der vorgeschlagenen Designpakete zu wählen, sondern stattdessen sich für die Beibehaltung des ‚Ist-Zustandes‘ zu entscheiden.“, erklärt die Absolventin.
Im Rahmen der Abschlussarbeit wurde eine Befragung des Pflegepersonals zweier öffentlicher Krankenanstalten in Österreich, unter Anwendung der Choice-Based Conjoint Methode und der Software Lighthouse Studio 9.11.0 (Sawtooth Software) durchgeführt.
Die Auszeichnung
Die Firma Sawtooth Software vergibt weltweit Stipendien an Studierende, um diesen die Nutzung der von ihnen entwickelten Software Lighthousstudio zu ermöglichen. „Das Stipendium bot mir die Möglichkeit, abseits der bereits etablierten Forschungsmethoden, eine in diesem Bereich bisher noch kaum angewandte Methode anzuwenden.“, so Gremmel.
Über Lucia Gremmel
2010 hat Lucia Gremmel, BA bereits ihr berufsbegleitendendes Bachelorstudium Gesundheitsmanagement an der IMC FH Krems mit der Spezialisierung Gesundheitsförderung &
Prävention absolviert. Seitdem ist sie in der Pharmabranche tätig und wird im Herbst 2021 ihr berufsbegleitendes Masterstudium Management von Gesundheitsunternehmen an der IMC FH Krems mit Schwerpunkt Big Data & Digitalization in Health Care abschließen.
Die IMC FH Krems im Herzen Niederösterreichs ist mit über 150 Partneruniversitäten, weltweit über 1.000 Partnerunternehmen und über 3.000 Studierenden aus 46 Ländern eine österreichische Fachhochschule mit Schwerpunkten in der Internationalisierung, Praxisorientierung und im Networking. Auch Nachhaltigkeit und Digitalisierung sind in der dynamischen, modernen Bildungseinrichtung zeitgemäße Fokusthemen über alle Studienprogramme hinweg. Derzeit werden 27 Vollzeit- bzw. berufsbegleitende Studiengänge (Bachelor & Master) und vier Lehrgänge in den Schwerpunkten Wirtschaftswissenschaften, Digitalisierung & Technik, Gesundheitswissenschaften und Life Sciences angeboten. Die IMC FH Krems arbeitet eng mit Forschung und Wirtschaft zusammen – aktuell laufen an der Fachhochschule zahlreiche Forschungsprojekte mit einem Gesamtvolumen von mehreren Millionen Euro. Mit den Vorlesungssprachen Englisch und Deutsch, Berufspraktika im In- und Ausland, internationalen Austauschprogrammen und Auslandssemestern werden Studierende bestens auf eine nationale oder internationale Karriere vorbereitet. Ausgezeichnet: Hohe Anerkennung über Österreichs Grenzen hinaus genießt die IMC FH Krems durch diverse Auszeichnungen (CHE-Hochschulranking, IQNet und Quality Austria für erfüllte ISO-Standards, Diploma Supplement Label), Zertifikate (evalag), Mitgliedschaften (FHK, AACSB, EFMD, ÖAWI, EAIE) und Akkreditierungen von internationalen Organisationen. Die aktuellen Zahlen & Fakten finden Sie unter Facts & Figures (https://www.fh-krems.ac.at/fachhochschule/medienportal/presse/#facts-figures).
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