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Dank der Studie «Pediatric Targeted Therapy 2.0» sollen künftig Kinder und Jugendliche, die einen Rückfall oder eine Progression eines Hirntumors, Sarkoms oder peripheren Tumors des Nervensystems erleiden, gezielter behandelt werden können.
Die Schweizerische Pädiatrische Onkologie Gruppe SPOG besteht seit 1976 als nationaler Zusammenschluss engagierter pädiatrischer Onkologinnen und Onkologen. Die Non-ProfitOrganisation koordiniert und verantwortet ein umfassendes klinisches Krebsforschungsprogramm für Kinder und Jugendliche in der Schweiz.
Jedes Jahr erkranken in der Schweiz etwa 300 Kinder und Jugendliche neu an Krebs. Ohne Behandlung würde kaum ein Kind diese Krankheit überleben. Dank der Behandlung von betroffenen Patientinnen und Patienten in Therapieoptimierungsstudien, haben sich die durchschnittlichen Überlebensraten in den letzten Jahrzehnten von unter 50 Prozent auf 87 Prozent verbessert.
Anders sieht es bei Rückfällen oder bei einer Progression (einem Fortschreiten) der Erkrankung aus: Im Gegensatz zur Behandlung von Ersttumoren, sind diese leider auch weiterhin mit sehr schlechten Prognosen verbunden. Im Rahmen der neuen Studie «Pediatric Targeted Therapy 2.0» (oder kurz PTT 2.0) werden Patientinnen und Patienten mit Rückfällen oder Progression von Hirntumoren, Sarkomen oder peripheren Tumoren des Nervensystems untersucht.
Die Erbinformation (DNA) von Tumorzellen weist meist mehrere Veränderungen auf, welche ein Tumorwachstum begünstigen. Bei Rückfällen und fortschreitender Erkrankung zeigt das Tumorgewebe ausserdem oft Eigenschaften, welche eine Resistenz gegenüber Standardbehandlungen begünstigen. Die Studie
PTT 2.0 hat zum Ziel, solche Veränderungen in zurückkehrenden oder progredienten Tumoren besser zu verstehen. Mithilfe dieser Informationen sollen dann neue Behandlungsstrategien für zukünftige Patientinnen und Patienten entwickelt werden, um so die Behandlung besser an die individuelle Krebserkrankung der jeweiligen Patientinnen und Patienten anpassen zu können. «PTT2.0 leistet einen wichtigen Beitrag zum Verständnis von molekularen Eigenschaften von Krebserkrankungen, welche mit einer konventionellen Tumortherapie nicht geheilt werden konnten. Sie ermöglicht die Identifikation von Zielstrukturen, die mit Medikamenten gezielt angegangen werden können. So werden Machbarkeit und mögliche Nutzen massgeschneiderter Krebstherapien geprüft.» Dr. Nicolas Gerber, Oberarzt am Kinderspital Zürich und Leiter der Studie
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