
DMZ – UMWELT/NATUR ¦ Patricia Jungo ¦
Während ihrer Asienreise konnten Karsten Hirsch und Georg Baunach vor der Realität der Plastik-Verschmutzung keinesfalls die Augen verschliessen. Wieder daheim, beschlossen die beiden, etwas zur Verbesserung dieses Problems beizutragen. Sie gründeten das Start-Up Fischer, um Plastikmüll aus den Flüssen zu fischen und so bei deren Reinigung zu helfen und ein weiteres Treiben in die Ozeane zu verhindern.
Dazu entwickelten sie extrem effiziente schwimmende Barrieren mit dem Namen TrashBooms. Im Rahmen erster Pilotprojekte wurden diese schon in einem extrem stark verschmutzten Fluss eingesetzt, nämlich im Citarum Fluss in Bandung, West Java in Indonesien. Der Barriere gelingt es dort, jede Woche 400-1000 kg Müll aufzuhalten. Der Fluss soll zu den schmutzigsten Flüssen der Welt zählen und unter anderen durch ihn gelangt der Plastik Müll in den Pazifik, um anschliessend zwischen der Westküste der USA und Hawaii im Uhrzeigersinn zu kreisen. Laut Aussagen von Forschern ist dieses verschmutzte Gebiet etwa gleich gross wie Europa.
Damit der Plastikmüll schon an zufliessenden, kleineren Flüssen gestoppt werden kann, teilt Plastik Fischer grosser Flüsse in Sektoren auf. So kommt der Grossteil des Mülls nicht in den grossen Fluss und die Menge des Abfalls ist viel besser überschaubar. Jeden Tag geht es dann ans Einsammeln und Abtransportieren des Mülls. Die TrashBooms setzen sich aus mehreren ausgerichteten Elementen zusammen, die jeweils 120 cm lang sind und die Wasseroberfläche bis zu 60 cm tief abdecken. Geeignet sind sie für weite Fluss-Bereiche mit wenig Fliessgeschwindigkeit.
Ausserdem passen sie sich optimal dem Wasserstand an. Die TrashBooms sind aus Materialien gebaut, die man fast überall erhält. Auch das Handbuch für den Bau ist gratis auf plasticfisher herunterzuladen. Dank einer Crownfunding-Kampagne bei GoFundMe sollen mehr TrashBooms installiert werden können. Auch eine eigene Sortieranalge soll gebaut werden und Vollzeitmitarbeiter will man einstellen, damit die Menschen auch vor Ort eine Schulung machen können.
Quellen:
±Plastic Fischer/nur-positive-nachrichten.de
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