
DMZ – GESELLSCHAFT / LEBEN ¦ Kerstin Häusler ¦
KOMMENTAR
Tja, und so kämpfen wir weiter um Menschenleben, neben unserer eigentlichen Arbeit als Rehabinstitution, isolieren uns selbst freiwillig, da wir Covid auf den Abteilungen nicht mehr loswerden, arbeiten ab 8h aufwärts mit noch weniger Personal, erhalten mehrmals täglich Anfragen zum Einspringen im frei, die psychische Belastung mal weggelassen (wenn ich jetzt noch anfange von den Ängsten unserer Pat. zu schreiben, oder die Verluste durch Corona in ihrem Bekanntenkreis, werde ich heute nicht mehr fertig).
Und daneben geht Mama Binggeli mit ihren 3 Kindern einkaufen, Opa Guggisberg klebt mir im Nacken an der Kasse, und die Clique der 10c trifft sich vor dem Coop. Warum? Weil jammern auf hohem Niveau aufzeigt (die Wirtschaft), dass alles nicht so schlimm sein kann. Was sind schon Menschenleben, wenn man eine Airline hat die gerade Miese macht? Ach ja, und wir Pflegende sollen gefälligst aufhören zu jammern, schliesslich haben wir einen Krisensicheren Job.
Was wir wohl diesmal als Coronaentschädigung bekommen? Vielleicht einen Schokoweihnachtsmann, oder doch wieder einen Kugelschreiber? Ragusa gab es ja schon bei der ersten Welle. Ich entschuldige mich für meinen Sarkasmus, aber anders ist für mich als Pflegende dieser Fauxpas nicht mehr zu ertragen.
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