DMZ – GESUNDHEIT / WISSEN ¦ MM ¦
Das Bundesamt für Gesundheit hat heute Mittag 4946 neue Fälle gemeldet, die in den letzten Tagen positiv auf das Coronavirus getestet wurden. Morgen werden es bereits über 4000 Verstorbene sein.
Das BAG meldet 111 neue Verstorbene. Die Kantone melden aktuell 3753 Personen, die wegen Covid-19 in einem Spital behandelt werden.
Die Positivrate im 7-Tage-Schnitt liegt aktuell bei 23.1 Prozent. Das heisst, von 100 Tests waren im Schnitt rund 23 Tests positiv. Damit ist der kritische Schwellenwert von 5 Prozent überschritten. Gemäss WHO steigt nun das Risiko, dass die gemeldeten Fallzahlen kein verlässliches Bild abgeben, wie sich das Virus ausbreitet. Wenn die gemeldeten Fälle weiter zunehmen, aber gleichzeitig nicht mehr getestet wird, ist eine höhere Dunkelziffer wahrscheinlich. Das Testvolumen im 7-Tage-Schnitt liegt bei 24'288 Tests pro Tag und ist damit im Vergleich zur Vorwoche um 15 Prozent gesunken.
Die wichtigsten Zahlen für die Schweiz
Hohe Übersterblichkeit in der Schweiz
Im internationalen Vergleich zeigt die Schweiz seit Wochen hohe Covid-Fallzahlen. Dem entspricht die Anzahl Todesfälle im Land – es herrscht Übersterblichkeit.
Die zweite Welle hält die Schweiz in Atem. Nachdem die Zahl der Neuinfektionen regelrecht explodierte, ist nun auch die Todesfallrate hoch. In den älteren Bevölkerungsgruppen sterben mehr Menschen, als das Bundesamt für Statistik (BFS) erwartete. Hier bewegt sich die Schweiz im Bereich einer Übersterblichkeit, die deutlich höher ist als in den Vorjahren.
Während sich die Todesrate bei jüngeren Menschen im Normalbereich bewegt, nahm sie bei den über 65-Jährigen zu. Die Übersterblichkeit bei den Senioren dauert nun schon seit Wochen an und hat sich weiter gesteigert. Zwischen dem zweiten und achten November etwa starben 1702 Menschen. Das sind 566 mehr, als vom BFS erwartet.
Schon im Frühling stieg die Anzahl Todesfälle bei der Bevölkerung über 65 Jahren deutlich an. Die Übersterblichkeit der ersten und der zweiten Welle seien vergleichbar, meint Christoph Junker, wissenschaftlicher Mitarbeiter des BFS. Er fügt hinzu, dass die Zahlen kein Hinweis darauf gäben, dass das Virus tödlicher geworden sei.
Westschweizer Kantone stark betroffen
Deutliche Unterschiede zeigen sich jedoch in den Regionen. Während die Übersterblichkeit der ersten Welle zuerst im Tessin festgestellt wurde, tauchte sie im Herbst in der Romandie auf.
Dort ist die Todesfallrate immer noch hoch – ähnlich, wie sie es im Frühling war. Die Deutschschweiz kommt im Vergleich zur ersten Welle schlechter weg. Damals sei die Zahl der Verstorbenen vergleichsweise gering gewesen, sagt Christoph Junker. Heute hingegen versterben mancherorts viele ältere Menschen.
Einige Deutschschweizer Kantone sind nun doch sehr stark betroffen. Das hat man in der ersten Welle nicht gesehen.
Wissenschaftlicher Mitarbeiter des BFS
Wie schwerwiegend sich die zweite Welle auswirken wird, ist im Moment nicht absehbar. Grund zur Panik sieht Christoph Junker jedoch nicht. Er vermutet, dass die Übersterblichkeit nicht mehr lange zunehmen wird. «Es gibt in den Zahlen erste Hinweise darauf, dass sich der Anstieg abschwächen wird», sagt er. Für klare Prognosen sei es aber noch viel zu früh.
Quellen:
Mein Mittelland
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