
DMZ – GESELLSCHAFT / LEBEN ¦ Daniel Birkhofer ¦
KOMMENTAR
Heute am 25. Oktober jährt sich übrigens der «Welttag der Pizzabäcker», «Internationaler Tag der Künstler», «Schwiegermutter-Tag» in den USA oder «Tag des fettigen Essens» in den USA…
Es braucht aber keinen «Welttag» oder «Internationalen Tag», um sich daran zu erinnern, was denn eigentlich der Sinn des Lebens sei…
Viktor Frankl beantwortete diese menschlichste möglicher Fragen folgendermassen in seiner Antwort darauf:
«Der Sinn des Lebens ist der Tod»
… Boah! Wow! Wie bitte gefälligst? Was soll denn das? Was für eine lebensfeindliche Aussage?… noch einmal: Der Tod soll Sinn-voll sein?
Ich denke: Definitiv «Ja»!
Diese «gewaltige» Aussage trifft den Nagel auf den Kopf…
Als kleiner Einstieg folgendes Gedankenexperiment: Wäre das irdische Leben eines menschlichen Wesens unendlich, dann hätten wir immer und für alles unendlich lange Zeit. Wir könnten alle unsere schwierigen Entscheide auf immer und ewig vertagen und damit hinausschieben. Wir müssten aber auch unendlich leiden oder Schmerzen empfinden. Es wäre immer unendlich Zeit, um noch etwas künftig tun zu können oder auch zu lassen, weil es ja dann auch gar keine Rolle spielt…
Und genau hier wird die Aussage von Viktor Frankl – «Der Sinn des Lebens ist der Tod» - zu einem Aufruf an das eigene Leben:
als Mensch bist du immer der vom Leben befragte, der, der sein eigenes Leben zu ver-antworten hat. Aus der jeweiligen Konkretheit von Person und Situation ist es die sich hier gebotene Verantwortlichkeit, die sich daraus für jeden Menschen anbietet.
Es ist die wachsende Verantwortlichkeit und das Gefühl der Verantwortbarkeit seines je eigenen Handelns, das in uns anwachsen kann zu einer Grösse, die über unsere Zeit hinausreichen kann…
Im bewussten Wissen und akzeptieren der Einzigartigkeit der Person und der Einmaligkeit der Situation erkennen wir den konstitutiven «Wert» des Sinns des Lebens angesichts unserer Endlichkeit und damit des eigenen Todes!
Der Tod motiviert uns dazu, unserem Leben Antworten zu geben, indem wir zum Beispiel schöpferisch tätig sind, Erinnerungswerte pflegen, oder aber auch an unseren Einstellungswerten «arbeiten». Der Sinn des menschlichen Lebens ist also in seinem irreversiblen Charakter fundiert und damit in seiner jeweiligen Einzig- und Einmaligkeit der Möglichkeiten und Chancen…
Oder wie es auch Simmel so treffend formulierte: Der «Fragmentcharakter» des Lebens tut dem Sinn des Lebens keinen Abbruch, denn es kann ja nie ein absolutes Leben geben, sondern nur ein relativer Ausschnitt gelebter Möglichkeiten; es ist nur so, dass wir das Leben versuchen und ausprobieren nach bestem Wissen und vor allem Gewissen…
Das Gewissen hilft uns dabei und entlastet uns auch gleichzeig davor, etwas «verpasst» zu haben; das Gewissen als «Sinn-Kompass» erlaubt es uns, unsere einzigartigen und einmaligen Fragmente zusammen zu stellen und zu verantworten und damit auch unserer Individualität Ausdruck zu verleihen.
Frankl zum vorläufigen Abschluss dazu auch wieder in Kurzform:
«die Freiheit ist immer nur im Zusammenhang mit der Verantwortlichkeit zu haben…». Der Tod fordert uns zu dieser Freiheit in Verantwortlichkeit heraus und meint damit: Dem Leben seinen je eigenen Sinn zu geben, indem man diesen für sich findet, um sein Lebensfragment damit freiheitlich zu gestalten…
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