
DMZ – GESUNDHEIT / WISSEN ¦ MM ¦
Der Präsident der deutschen Ärztekammer bezeichnet die Maskenpflicht in einer Talkshow als "Vermummungsgebot". SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach findet das nicht haltbar - und fordert seinen Rücktritt. Nun melden sich Ärztekammern, Gesellschaften und Ärzte mit einer Stellungnahme zu Wort.
"Alltagsmasken – sinnvoll zum Eigenschutz und Schutz von anderen.
Die aktuelle Evidenz aus vielfältigen Studien spricht für einen Nutzen des Mund-Nasen-Schutzes. Die Studien weisen darauf hin, dass sowohl die Übertragung auf andere als auch die Selbstansteckung durch Alltagsmasken reduziert wird. Trotz aller noch bestehender Unsicherheit resultiert aus den Daten aus Sicht der Unterzeichner die klare Empfehlung zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes.
Die unterzeichnenden Präsidentinnen und Präsidenten von Landesärztekammern und Mitglieder des Vorstandes der Bundesärztekammer sowie die Präsidenten der nachfolgenden Fachgesellschaften und Institutionen/Organisationen distanzieren sich ausdrücklich von der Aussage in einer Talk Show (LANZ), wonach es keine wissenschaftliche Evidenz für den Nutzen von Alltagsmasken gäbe.
Weder die Massnahmen gegen die Pandemie noch die Pandemie selbst sollten bagatellisiert werden. Selbst wenn die statistische Gesamtsterblichkeitsrate vermutlich unter ein Prozent ist, sind die negativen Folgen durch die SARS-CoV2-Pandemie gravierend. Diese resultieren für die Bürgerinnen und Bürger, Patientinnen und Patienten und für unser Gesundheitswesen aus der großen Zahl der Erkrankten, dem Fehlen einer wirksamen Behandlung und der deswegen drohenden Überlastung unseres Gesundheitswesens. Auch durch nicht aufrecht zu erhaltende bzw. in Anspruch genommene medizinische Leistungen kommen Patientinnen und Patienten zu Schaden. Höchstes Ziel muss daher die Vermeidung von Erkrankungs- und Todesfällen sein, egal in welchem Alter. Ein korrekt getragener Mund-Nasen-Schutz und das Einhalten der AHA-L-Regeln ist ein wichtiger Beitrag, den jeder und jede leisten kann. Für alle und auch im eigenen Interesse."
Ärztekammer Niedersachsen, Dr. med. Martina Wenker
Ärztekammer Schleswig-Holstein, Prof. Dr. med. Henrik Herrmann
Ärztekammer Hamburg, Dr. med. Pedram Emami
Ärztekammer Berlin, Hon. Prof. (DPU) Dr. med. Günther Jonitz
Ärztekammer Nordrhein, Rudolf Henke
Ärztekammer des Saarlandes, SR Dr. med. Josef Mischo
Landesärztekammer Rheinland-Pfalz, Dr. med. Günther Matheis
Bundesärztekammer Vorstand, Dr.med. Susanne Johna und erste Vorsitzende des Marburger Bund Bundesverband, PD Dr. med. Peter Bobbert
Arbeitsgemeinschaft wissenschaftlich-medizinischer Fachgesellschaften (AWMF), Prof. Dr. med. Rolf Kreienberg
Ständige Kommission „Leitlinien“ der AWMF, Prof. Dr. med. Claudia Spies
Cochrane Deutschland, Prof. Dr. Jörg Meerpohl
Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI), Univ. Prof. Dr. med. Rolf Rossaint
Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI), Prof. Dr. med. Uwe Janssens
Deutsche Gesellschaft für Internistische Intensivmedizin und Notfallmedizin (DGIIN), Gen. Sekr. Prof. Dr. med. Uwe Janssens
Deutsche Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie, Prof. Dr. med. Petra Gastmeier
Bundesverband Öffentlicher Gesundheitsdienst, Dr. med. Ute Teichert
Mein Mittelland
Menschen zeigen ihr ganz persönliches Mittelland. Wer gerne sein Mittelland zeigen möchte, kann dies hier tun
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Keusch Andreas (Freitag, 23 Oktober 2020 16:23)
Eine Aussage war jedoch korrekt: Wen man seine Mitmenschen und sich selber tatsächlich so gut wie möglich schützen möchte, dann sollte man FFP2 Schutzmasken verwenden ...