
DMZ – KULTUR/NATUR ¦ Patricia Jungo ¦
Auch wenn der «Altweibersommer» im Volksmund laut Meteorologen für eine Schönwetterperiode im Herbst steht, muss der Ursprung der Bezeichnung in der germanischen Mythologie gesucht werden. In der Tat haben dabei eher Spinnen als ältere Frauen die Hauptrolle inne.
Das Knüpfen von Spinnweben wurde im Altdeutschen als «weiben» bezeichnet. Nach einem sonnigen Herbsttag kühlt es sich in den klaren Nächten stark ab, so dass man in den Morgenstunden die Spinnweben durch den Tau ganz klar erkennen kann. Diese herbstlichen Fäden glitzern dann wie lange weisse Haare in der Sonne. Wie die Sage erzählt, sollen alte Weiber diese «Haare» beim Kämmen verloren haben.
Die «Nornen», die Schicksalsgöttingen, haben dann die Aufgabe, damit die Lebensfäden der Menschen zu spinnen. Bleiben alte Menschen an solchen Spinnfäden hängen, werden sie Glück erfahren. Die Zeit dieser Silberfäden wurde demzufolge «Altweibersommer» genannt. Eigentlich spielt es auch gar keine Rolle, ob man den Meteorologen oder der Sage Glauben schenkt, denn eines ist sicher: Der «Altbweibersommer» ist die zuverlässigste, aber auch letzte Hochdruckwetterphase des ganzen Jahres. Auch in anderen Ländern ist der Altweibersommer zur fast gleichen Zeit aktuell. Einzig der Name dafür variiert. So spricht man in Nord-Amerika vom «Indian Summer». Der Begriff stammt von einer alten indianischen Legende, wonach das Rot der Bäume das Blut eines erlegten Bären symbolisieren soll. Die Schweden reden vom «Brigitta-Sommer» und in Finnland heisst die Zeit «ruska-aika», die Zeit der Braunfärbung. Auch die Polen haben ihren Weiber-Sommer, den «Babie Lato». Eine sehr ähnliche Warmwetterperiode im November ist in den Mittelmeerländern als «St-Martins-Sommer» bekannt.
Quelle:
±newslichter.de±
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