
DMZ – UMWELT/WIRTSCHAFT ¦ Patricia Jungo ¦
Die Schliessung von Diskotheken, Restaurants, Bars, Clubs und Pubs wegen der Corona-Krise hatte auch zur Folge, dass überall auf der Welt viele Biervorräte vergeblich auf die Gäste warteten. Dabei wurden verschiedene, durchaus auch kreative Lösungen gefunden. So hatten die Gäste der Pubs in England die Gelegenheit, sich ihre mitgebrachte Flasche gegen eine Spende für einen guten Zweck füllen zu lassen.
Leider wurden jedoch überall auch grosse Mengen an Bier ganz einfach in den Abfluss gekippt. Für die australische Stadt Adelaide war dies jedoch keine Option. Im Gegenteil, dort konnte sich eine weit sinnvollere Art der Nutzung für die Bierreste durchsetzen. In einer Kläranlage der Stadt ist auch eine Biogas-Anlage integriert. Die benötigte Energie kann in normaler Zeit zu etwa 80 Prozent vor Ort gewonnen werden. Während der Corona-Krise wurde jedoch ein ganz anderer Rohstoff eingesetzt. Man mischte in der Biogas-Anlage nämlich altes Bier mit Klärschlamm. Das bei den danach einsetzenden Zersetzungsprozessen freigesetzte Biogas steht für die Stromproduktion zur Verfügung. Somit konnte das unverkäuflich gewordene Bier doch noch einen guten Zweck erfüllen.
Die Anlage im Westen von Adelaide verarbeitete in der letzten Woche etwa 150'000 Liter abgelaufenes Bier, was zum Erreichen eines neuen Rekordwertes an sauberem Strom pro Monat (654 Megawattstunden) eine nicht zu unterschätzende Rolle spielte. Damit könnte man immerhin 1200 Haushalte mit Strom beliefern. Natürlich hoffen die Menschen in Australien, dass dieses durchaus interessante Geschäftsmodell nur vorübergehender Natur sein wird und sie das Bier bald wieder in den Bars und Pubs geniessen dürfen. Für die Biogas-Anlage ist dies kein Problem, dass sie dann auch wieder mit anderen Materialien gefüllt werden kann.
Quellen:
±elektrek/trendsderzukunft±
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