
DMZ – WISSENSCHAFT/UMWELT ¦ Patricia Jungo ¦
Dass Autoreifen nicht ewig leben, ist allen klar. Irgendwann kommt der Moment, wo man sie einfach wechseln muss. Während ihrer „Lebenszeit“ hinterlässt natürlich auch der Abrieb der Autoreifen unschöne Spuren, indem er als Feinstaub in unsere Luft gerät und somit die Umwelt und auch die menschliche Gesundheit belastet.
Es braucht neue Wege, die nicht nur die Verringerung der Autoabgase im Fokus haben, sondern auch die zusätzliche Verschmutzung durch den Reifenabrieb. Bisher wurde dieser Aspekt nicht wirklich in Erwägung gezogen und war ein Nebenthema. Jedoch sind die massiven Auswirkungen nicht zu vernachlässigen, stammt doch ein beträchtlicher Anteil sämtlicher Partikelemissionen unseres Strassenverkehrs vom Reifenabrieb. Dies bedeutet in der Realität, dass es nicht reicht, im Kampf gegen die Feinstaubbelastung auf elektrifizierte Fahrzeuge zu setzen, denn allein damit ist das Problem nur zur Hälfte gelöst.
Elektroautos sind in Sachen Reifenverschleiss den Verbrennern keineswegs voraus. Auch sie stossen bei jeder Beschleunigung, dem Bremsen und in jeder Kurve winzige Partikel aus, die Luft und Wasser verschmutzen. Jedes Jahr kommen so in Europa 500‘000 Tonnen Feinstaub zusammen. Diese Zahl zeigt klar, dass nun wirklich gehandelt werden muss. Dies war auch einer Studentengruppe aus Grossbritannien bewusst. Die Studenten waren bereit, diese Herausforderung anzunehmen. Dabei entstand ein Kollektor, welcher die Abriebpartikel am Entstehungsort binden soll, nämlich am Autoreifen. Die ersten Versuche gaben Anlass zu Hoffnung: Das mittels statischer Aufladung funktionierende Gerät vermochte in den ersten Versuchen immerhin 60 % des Feinstaubs aufzufangen. Die Erfindung, für die die Jung-Wissenschaftler mit dem James Dyson Award ausgezeichnet wurden, soll nun im Rahmen eines Start-ups in die weitere Entwicklung gehen. Diese Arbeit wird sich zweifelsohne lohnen: Die winzigen Gummipartikel gelangen durch die Atmung tief in unsere Lungen und können dort Krankheiten auslösen. Laut diverser Studien findet man sie auch in der Nahrungskette wieder. Auch wenn noch nicht klar ist, was sie genau in unserem Körper anrichten können, gibt es genügend Gründe, sich ihrer endlich zu entledigen.
Quellen:
¦stern.de/trendsderzukunft.de¦
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