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Covid-19 - Lockerungen kommen weltweit zu früh

In China herrscht teilweise Kriegszustand
In China herrscht teilweise Kriegszustand

DMZ – BLAULICHT ¦

 

In jedem Land, wo gelockert wurde, steigen die Fallzahlen wieder. In gewissen Ländern tobt bereits die zweite Welle. Brasilien meldet erneut mehr als 1200 Corona-Tote in 24 Stunden, Iran und China kämpfen gegen die zweite Welle und auch Italien, Deutschland und Schweiz vermelden einen erneuten Anstieg der Fallzahlen. Überstanden ist Corona längst nicht. Auch im arabischen Raum lockern viele Länder dort ihre Beschränkungen, obwohl die Infektionszahlen teils deutlich ansteigen,  - zu früh, sagt das Robert Koch-Institut

 

Hintergrund der Lockerungen sind vor allem ökonomische Zwänge. So will Saudi-Arabien etwa die heimische Wirtschaft wiederbeleben, die durch den extrem niedrigen Ölpreis bereits leidet. Ägypten benötigt dagegen dringend Einnahmen aus dem Tourismussektor, der etwa 12 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) ausmacht.

Die Covid-19-Pandemie hält die Welt weiter in Atem. Mehr als 8,2 Millionen Menschen haben sich bislang weltweit mit dem neuartigen Coronavirus infiziert.

 

Brasilien vermeldet erneut mehr als 1200 Corona-Tote in 24 Stunden

Brasilien hat den zweiten Tag hintereinander mehr als 1200 Corona-Tote innerhalb von 24 Stunden registriert. Wie das Gesundheitsministerium in Brasília am Mittwochabend (Ortszeit) mitteilte, starben 1269 Patienten im Zusammenhang mit dem Coronavirus in diesem Zeitraum. Damit stieg die Gesamtzahl der Corona-Toten in Brasilien auf 46 510. Insgesamt rund 955 400 Menschen haben sich in dem grössten und bevölkerungsreichsten Land Lateinamerikas nach den offiziellen Statistiken mit dem Coronavirus infiziert.

 

Nur in den USA wurden bislang mehr Infektionen und Tote verzeichnet. Die tatsächlichen Zahlen in Brasilien dürften noch weit höher liegen, auch weil das Land sehr wenig testet. Wissenschaftliche Studien und Schätzungen von Organisationen legen nahe, dass sich mindestens siebenmal so viele Menschen infiziert haben wie bislang bekannt, und doppelt so viele wie erfasst gestorben. Brasilien hat 210 Millionen Einwohner und ist 24 mal so gross wie Deutschland.

 

Der Chilenische Präsident Sebastián Piñera hat wegen anhaltendem Ärger über das Corona-Krisenmanagement den Gesundheitsminister Jaime Mañalich ersetzt. Obwohl die Hauptstadt Santiago de Chile seit mehr als einem Monat unter Quarantäne steht, war die Zahl der Infektionen in die Höhe geschnellt.

Die Kritik an Mañalich hatte sich verstärkt nach einem Bericht, wonach das Gesundheitsministerium die WHO über weit mehr Corona-Todesopfer informiert hat als im Land selber bekanntgegeben wurde.

Zuletzt gab es im Grossraum Santiago zum Teil heftige Proteste, weil die Menschen seit Wochen nicht mehr zur Arbeit können und kaum soziale Absicherung besteht. Nun unterstützt die Regierung Hilfsbedürftige mit rund 118 Franken im Monat.

Bestätigte Infektionen: mehr als 184'400, Gemeldete Todesfälle: 3’615

 

In Italien steigen die Covid-19-Fallzahlen wieder

Am Mittwoch meldete das Land 43 Tote - am Vortag waren es 34. Die Zahl der Neu-Infizierten lag bei 329, am Tag zuvor waren es noch 210. Am stärksten von der Pandemie betroffen ist nach wie vor die Lombardei im Norden des Landes. Insgesamt meldete Italien 237.828 Infektionen mit dem Coronavirus, 34.448 Menschen starben.

Der Ausbruch war Ende Februar in zwei Provinzen in Norditalien bekannt geworden. Experten gehen davon aus, dass das Virus schon Wochen vorher in Italien zirkulierte. Zeitweise starben pro Tag bis zu 800 Menschen mit der Lungenkrankheit Covid-19. Italien hatte Anfang März eine der längsten und härtesten Ausgangsbeschränkungen in Europa verhängt. Mittlerweile sind viele Massnahmen aber wieder aufgehoben worden.

 

Mit über 29'000 Toten ist auch Frankreich besonders stark von der Lungenkrankheit Covid-19 betroffen. Laut der OECD könnte die Wirtschaft 2020 im schlimmsten Fall um über 14 Prozent schrumpfen. Die Beschränkungen an den Grenzen ist für EU-Reisende aufgehoben – auch Schweizer können wieder ohne Einschränkungen einreisen.

In weiten Teilen des Landes haben Touristenunterkünfte wie Campingplätze oder Ferienhäuser für Urlauber wieder geöffnet. Auch in Paris haben die Restaurants wieder komplett offen. Schulen sollen vom 22. Juni an wieder für alle Schüler offen sein.

Auch die Strände und Parks sind wieder zugänglich. Grosse Museen dürfen ebenfalls wieder Besucher empfangen. Der Louvre öffnet allerdings erst am 6. Juli wieder. Ab dem 25. Juni soll auch der Eiffelturm wieder zugänglich sein.

Bestätigte Infektionen: mehr als 194'300, Gemeldete Todesfälle: 29'500

 

China: Nach einem grösseren neuen Ausbruch des Coronavirus in Peking geht die Angst vor einer neuen Infektionswelle um. Bei einem Krisentreffen wurden die Behörden der chinesischen Hauptstadt aufgefordert, alles zu tun, um einen zweiten Ausbruch zu verhindern.

China hatte über viele Wochen kaum noch neue Erkrankungen gemeldet. Nun meldet Peking allein seit einer Woche 137 Infektionen. Die meisten dieser Infektionen stehen im Zusammenhang mit dem Ausbruch auf dem Grossmarkt Xinfadi, der inzwischen geschlossen wurde. Über 10'000 Händler und Mitarbeiter des Markts sollen getestet werden. 27 Wohnviertel sind abgeriegelt worden.

Auch am Mittwoch wurden wieder 31 neue Fälle in Peking gemeldet. 30 Nachbarschaften in der Stadt verhängten strenge Ein- und Ausgangskontrollen. Zahlreiche Inlandflüge von und nach Peking wurden gestrichen.

 

 

 

Quellen: 

  • Johns Hopkins CSSE 
  • WHO
  • RKI

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