DMZ – FORSCHUNG / MEDIZIN / POLITIK ¦ David Aebischer ¦
Der Gastkommentar und Veröffentlichung des Manuskriptes "COVID-19 - eine Zwischenbilanz oder eine Analyse der Moral, der medizinischen Fakten, sowie der aktuellen und zukünftigen politischen Entscheidungen" von Prof. Dr. med. Dr. h.c. Paul Robert Vogt vom 7.4.2020 in unserer Zeitung findet international riesige Beachtung und Zustimmung.
In den ersten beiden Tagen wurde der Artikel bereits über 350'000 mal gelesen und tausendfach geteilt. Wir haben deshalb bei Prof. Dr. med. Dr. h.c. Paul Robert Vogt nachgefragt und 10 Fragen gestellt, die aktuell im Raum stehen.
Zum Kommentar: COVID-19 - eine Zwischenbilanz oder eine Analyse der Moral, der medizinischen Fakten, sowie der aktuellen und zukünftigen politischen Entscheidungen (DMZ 07.04.2020)
David Aebischer (D.A.): Was hat der Artikel in der Mittelländischen ausgelöst, welche Reaktionen sind bis zu Ihnen persönlich vorgedrungen?
Prof. Dr. med. Dr. h.c. Paul Robert Vogt: Seit der Publikation des Manuskriptes bei Ihnen bin ich mit Repliken überflutet worden: per sms, Whatsapp, e-Mail oder per Telefon. Viele haben das Manuskript weiter verteilt. Bis jetzt habe ich keine negativen Kommentare erhalten.
Die Grundstimmung der Antworten: ein Aufatmen! Ich bin erstaunt, dass viele Leser schrieben, sie hätten zum ersten Mal erfahren, was eigentlich die Fakten zu dieser Pandemie seien! Und natürlich erwarten die Leute Antworten von unserer Regierung: was wurde nach dem 31. Dezember veranlasst, als die chinesische Regierung die WHO informierte? Und was wurde nach dem 30. Januar veranlasst, als die WHO dieses Ereignis weltweit offiziell als «public health emergency of international concern» bezeichnete und entsprechend warnte?
Vielen sind die möglichen ökonomischen Konsequenzen dieses «Lock-down» eine grosse Sorge. Einerseits sind sie mit einer «Öffnung», welche keine Rücksicht auf möglicherweise neue Krankheitsfälle nimmt, nicht einverstanden; auf der anderen Seite fürchten sie finanziellen Konsequenzen.
Überrascht hat mich, dass viele unsere Demokratie in Gefahr sehen – etwas, das wir üblicherweise anderen Ländern vorwerfen, indem wir sie verdächtigen, unter dem Deckmantel der Pandemie-Bekämpfung die Bürgerrechte einzuschränken. Ein Leser wurde konkret, indem er schrieb: «Unsere Regierung hat es geschafft, dass wir uns alle freiwillig einsperren. Nachrichten zur Krise werden jeden Abend von der täglichen Pressekonferenz des Bundes vermittelt. Inhalt: diffus, nicht nachvollziehbar, kein Plan. Unverständlich, dass unsere Presse einerseits unsere Regierung lobt, andererseits konstant andere Länder kritisiert, welche niedrigere Infektionsraten haben als wir! Sollen wir dadurch abgelenkt werden?». Die direkte Demokratie wurde quasi stillgelegt, meinten viele. Meine Antwort war: das war auch ein Zweck meines Vorstosses: unsere direkte Demokratie wieder anzustossen, die ich notabene sehr schätze.
D.A.: Was Sie zu diesem Bericht motiviert hat, haben Sie ausführlich erklärt. Hatten Sie beim Verfassen auch Angst, dass es Ihnen und Ihrem Ruf schaden könnte?
Prof. Dr. med. Dr. h.c. Paul Robert Vogt: Nein. Ich fühle mich nicht meinem Ruf verpflichtet, sondern den Tatsachen. Zudem bin ich mir bei aller Kritik an der Schweiz bewusst, dass es hier, in meinem Heimatland möglich ist, Dinge zu sagen, nicht populär sein mögen, die aber gesagt werden müssen.
D.A.: Der Artikel wird grösstenteils sehr positiv aufgenommen, nur wenige sprechen in den Kommentaren von Polemik und Emotionen in Ihrem Artikel. Was sagen Sie diesen Menschen?
Prof. Dr. med. Dr. h.c. Paul Robert Vogt: Ich will hier als einerseits als Arzt und andererseits als Bürger antworten. Wenn ich angesichts der 2000 Hospitalisationen und 600 Toten alleine im Monat März, angesichts so vieler Patienten, die auf der Intensivstation intubiert in Bauchlage um ihr Leben kämpfen, keine Emotionen mehr verspüre, hänge ich meinen Beruf umgehend an den Nagel. Was die Polemik betrifft: mit einem weichgespülten Artikel, welcher nur von «political correctness trieft» und die Fakten verschleiert, erreicht man heutzutage gar nichts. Entweder will ich etwas erreichen und wenn nicht, brauch’ ich auch nichts zu schreiben.
D.A.: Sicherlich sind bei Ihnen bereits Medienhäuser vorstellig geworden, die nun auf Ihren Zug aufspringen wollen?
Prof. Dr. med. Dr. h.c. Paul Robert Vogt: Natürlich. Aber keine Angst. Ich will – wie es schon der Deutsche Virologe Christian Drosten gesagt hat – kein Medien- oder Fernseh-Professor werden. Dafür hab’ ich meinen Beruf zu gern und der lässt so was zeitlich auch nicht zu. Es war mir wichtig, etwas anzustossen.
D.A.: Die Entwicklung und die täglichen Neuigkeiten rund um Covid-19 sorgen für rasantes Tempo und zwingen laufend auch zu Anpassungen von Aussagen. Gibt es in der Zwischenzeit bereits diverse Punkte aus Ihrem Bericht, die Sie anpassen oder ergänzen müssen?
Prof. Dr. med. Dr. h.c. Paul Robert Vogt: Die Fragen, die bis anhin noch nicht beantwortet werden konnten, bleiben nach wie vor unklar. Für präzise Angaben ist einfach zu wenig Zeit vergangen. Die Hoffnung bleibt, dass es doch nicht so schlimm kommt, wie viele befürchtet haben. Die dringlichste Fragen sind, wann eine medikamentöse Therapie und eine Impfung zur Verfügung stehen. Was allfällige Medikamente betrifft, gibt es positive Nachrichten aus aller Welt – aber auch das wird Zeit benötigen. Schneller helfen könnte eine Antikörper-Diagnostik, welche zumindest jene identifiziert, die nicht mehr ansteckend sind, aber auch nicht mehr angesteckt werden können.
D.A.: Einige Kommentare vermissen in Ihren Ausführungen auch Tipps im Umgang mit Covid19 und der Situation darum herum. Das Bedürfnis für Empfehlungen war in der Bevölkerung nie grösser. Können Sie da Hand bieten?
Prof. Dr. med. Dr. h.c. Paul Robert Vogt: Etwas pessimistisch gesagt: da es weder Impfung noch Medikamente gibt, gelten die Empfehlungen zur Zeit der Spanischen Grippe – was natürlich nachdenklich stimmt. Immerhin: mehrere Studien bestätigen übereinstimmend, dass konsequentes Hände-Waschen mit den entsprechenden Desinfektionsmitteln, die eigentlich der Bund endlich nennen sollte, und das Tragen von N95-Masken, medizinischen Masken und auch selbst-gebastelten Masken, wenn sie aus 4 Lagen Papier oder 1 Lage Stoff bestehen, 95% bis 99% der Viren auf Oberflächen oder in der Luft blockieren können. Als wirksame Desinfektionsmittel gelten laut dem «Journal of Hospital Infection» vom 06. Februar 2020: Alkohol 62%ig bis 71%ig; Hydrogen Peroxid 0.5% oder Natrium Hypochlorite 0.1%. Ich denke, am einfachsten hält man sich an die Alkohol-Desinfektion. Und Abstandhalten gilt nach wie vor, wie zu Zeiten der Spanischen Grippe.
D.A.: Nun hat der Bundesrat mitgeteilt, dass er (wahrscheinlich vor allem unter dem Druck der Wirtschaft) bald Lockerungen des Lockdowns formulieren will. Wie sehen Sie das Vorgehen des Bundesrates in dieser Sache?
Prof. Dr. med. Dr. h.c. Paul Robert Vogt: Man wird nicht um Lockerungen herumkommen, Wirtschaft hin oder her. Das Leben soll sich ja wieder normalisieren. Bei diesem Entscheid beneide ich den Bundesrat nicht. Mathematische Modelle rechnen damit, dass die Sache bis Ende Mai nicht ohne Risiko bleiben wird. Andere Studien, wie jene vom Imperial College London oder der U.S. Regierung («U.S.-Government COVID-19 Response Plan») reden von bis zu 18 Monaten. Entscheiden kann ich das nicht. Sicher ist: jede Lockerung gleicht etwas einem Schritt ins Ungewisse, weshalb jeder Schritt mit einem exakten Monitoring verbunden sein muss. Entscheidend ist dabei, ob die Anzahl Hospitalisationen nach jedem Schritt wieder zunehmt, oder nicht. Die Anzahl positiv-getesteter Personen, welche keine Symptome haben, hilft uns in dieser Situation nicht weiter.
D.A.: Welche Empfehlungen geben Sie dem Bundesrat aktuell?
Prof. Dr. med. Dr. h.c. Paul Robert Vogt: Exakte Informationen zu geben: wer muss sich wann mit was desinfizieren! Masken tragen ja oder nein, wann und wo! Formulierung eines klaren zeitlichen Plans: was wird konkret wann gemacht. Der Bundesrat kann sich ruhig vorbehalten, bei bestimmten Umständen, z.B. einer erneuten, plötzlichen, deutlichen Zunahme der Hospitalisationen, den Kurs zu ändern. Aber die Leute, das haben mir die vielen Antworten gezeigt, erwarten einen konkreten Plan. Das Rad muss dabei nicht neu erfunden werden, man muss nur bereit sein, zu beobachten, was andere Länder tun oder getan haben.
D.A.: Wie sehen Sie die Problematik des zivilen Ungehorsams bei doch noch sehr vielen Menschen in der Schweiz?
Prof. Dr. med. Dr. h.c. Paul Robert Vogt: Ziviler Ungehorsam? Den sehe ich nicht, da sind wir weit davon entfernt. Die Leute werden wissen wollen, was passiert ist. Ob und wenn ja, was versäumt worden ist. Das ist ihr gutes Recht. Und vielleicht werden sie wissen wollen, wie in Zukunft vorgesorgt wird. Drei biologische Jahrhundert-Ereignisse (SARS, MERS, COVID-19) in nur 17 Jahren sollten Anlass genug sein, über die Bücher zu gehen. Die nächste Pandemie ist eine reale Möglichkeit. COVID-19 wurde im März 2019 als «bald» angekündigt und 9 Monate später war sie da.
D.A.: Es kursieren weltweit Theorien und abstruse Verschwörungstheorien rund um Covid-19. Wie ordnen Sie das Phänomen ein und wie gefährlich ist es für die Gesellschaft, wenn laufend mehr und immer wieder solche Theorien verbreitet werden? Ihr persönlicher Rat im Umgang damit?
Prof. Dr. med. Dr. h.c. Paul Robert Vogt: Eine gute wissenschaftliche Arbeit ist jene von Kristian Andersen im «Nature Medicine», die ich im Manuskript erwähnt hatte. Sie beschreibt, wie diese Pandemie entstanden sein könnte. Diese Forschung muss international weiter vorangetrieben werden, denn neu entstehende Viren können uns echt bedrohen. Zudem muss die Bevölkerung mehr Transparenz einfordern. Es kann nicht sein, dass Forschungsvorhaben laufen, welche die halbe Weltbevölkerung ausrotten können – egal ob rein wissenschaftlich oder nicht – ohne dass diese transparent öffentlich kontrolliert und reguliert werden.
Prof. Dr. med. Dr. h.c. Paul R. Vogt
- Facharzt FMH für allgemeine Chirurgie, Herz- und Gefässchirurgie.
- Initiator und Präsident von „EurAsia Heart – A Swiss Medical Foundation“ (www.eurasiaheart.com)
- Schweizerischer, Deutscher, Russischer und Ukrainischer Facharzt für Herz- und Gefässchirurgie
- Consultant für Herz- und Gefässchirurgie, Hirslanden-Gruppe, Klinik Im Park, Zürich, Schweiz
- Senior Consultant, Klinik für Herz- und thorakale Gefässchirurgie, UniversitätsSpital Zürich, Schweiz
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- Original (07.04.2020) - COVID-19 - eine Zwischenbilanz oder eine Analyse der Moral, der medizinischen Fakten, sowie der aktuellen und zukünftigen politischen Entscheidungen
- Interview (09.04.2020)
- English (18.04.2020) - COVID-19 – an interim review or an analysis on the ethics, the medical facts as well as the current and future political decisions
- Espanol (18.04.2020) - OVID-19 - una revisión a medio plazo o análisis de la moral, los hechos médicos y las decisiones políticas actuales y futuras
- COVID-19 – Update von Prof. Paul R. Vogt (20.04.2020)
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P.S. Weitere Übersetzungen sind in Arbeit.
Dr. Dieter Kunz (Donnerstag, 16 April 2020 21:53)
Herzlichen Dank, Herr Professor Vogt, für die ausgezeichnete Zusammenstellung.
Könnte es sein, dass neben der Tröpfchen-Infektion der zweitwichtigste Übertragungsweg der über schlecht gereinigte oder getrocknete "Table Ware" ist? Infektionshäufigkeiten nach Trinkfesten oder in Heimen legen das nah. Auch bei der spanischen Grippe (Ihr Hinweis auf Patient Null !) könnnte es so gewesen sein. Was meinen Sie?
aebischerme@gmx.ch (Mittwoch, 15 April 2020 15:20)
Was ist mit den Sicherheitsverbundübungen SVU, die von Zeit zu Zeit zur Sicherung des Wohlergehens der Bevölkerung durchgeführt werden? Im Jahr 2014 fand eine solche Übung mit den Szenarien «Stromausfall und Grippe-Epidemie» statt. Offenbar wurde dabei nicht nur nichts gelernt, sondern der Bundesrat blieb der SUV von 2019 ganz einfach fern…
Othmar Mäser (Dienstag, 14 April 2020 19:13)
Vielen Dank für den hochinteressanten Artikel.
Mich würde interessieren was
Prof. Dr. med. Dr. h.c. Paul R. Vogt
vom Nutzen von Vitamin C
in der Prävention und Therapie von Covid-19 hält,
zumal in China damit bereits positive Erfahrungen damit gemacht wurden.
Siehe dazu die nachfolgenden Links:
https://www.pressenza.com/de/2020/04/hochdosiertes-vitamin-c-zur-praevention-und-behandlung-von-covid-19/
und
https://greenbeltoutdoors.com/vitamin-c-high-doses-cures-coronavirus-covid-19-dr-cheng-preliminary-results/
Nochmals herzlichen Dank
und
ich würde mich über eine Antwort auf meine Frage
auf dieser website
freuen.
Mit freundlichem Gruß
Dr. med. Othmar Mäser, Österreich,
Dienstag, 14.. April,.2020
Ric (Dienstag, 14 April 2020 15:21)
Gibt es eventuelle Hinweise darauf, dass das Coronavirus in der Schweiz schon früher Einzug gehalten hat? In Luzern gab es im Januar (zweite Monatshälfte) eine Häufung von merkwürdigen "Grippefällen", die eine Symptomatik aufwiesen, wie sie später COVID-19 zugeschrieben wurde (über mehrere Tage anhaltender heftiger Reizhusten, v.a. spätabends/nachts, teils Fieber, aber kein Schnupfen). Es war ein seltsamer Krankheitsverlauf, der von vielen Betroffenen inkl. mir als atypisch wahrgenommen wurde.
US (Dienstag, 14 April 2020 14:47)
Vielen Dank Herrn Prof. Dr. Vogt,
es ist bis jetzt die beste und ausführlichste Publikation die ich zu diesem Thema gelesen habe. Ich habe den link an meine Freunde weitergeleitet, mit dem Wissen, das auch Ihnen
eine sachliche, menschliche und fachkundige Aufklärung nicht vorenthalten werden sollte.
Freundliche Grüße aus Dresden
US
Michael Vorwerk, Kassel, D-land (Montag, 13 April 2020 13:31)
Sehr geehrte Damen und Herren,
heute morgen schickt mir ein Freund aus Berlin den link zu dem Artikel von Herrn Prof. Dr. Vogt vom 07.04.2020. Nach erster vollständiger Leküre, die ich sicherlich mindestens in Auszügen wiederholen werde, darf ich in aller Zurückhaltung sagen: Ihnen und Herrn Prof. Dr. Vogt meinen Dank und meinen Respekt für die Abfassung und Veröffentlichung des fachkundigen, engagierten und durchdachten Artikels.
Das gilt nicht zuletzt auch mit Blick auf die Beherrschtheit, die der Verfasser angesichts und ungeachtet der empörenden Bequemlichkeiten in Politik und Publizistik (die bis zur dreisten Denunziation und Verfälschung gehen) zu wahren versteht, und für seine Fähigkeit, pointierte Kritik zu verbinden mit einer Diktion, die den gewiß komplexen Sachverhalt auch für Laien zugänglich macht.
Und ich lese mit Genugtuung, daß Übersetzungen des Artikels in Arbeit sind.
Mit freundlichem Gruß aus Kassel –
Michael Vorwerk
Werner G. (Montag, 13 April 2020 12:55)
Frage an Prof. Dr. med. Dr. h.c. Paul Robert Vogt: im Artikel wird mehrmals die Schweiz in Bezug auf pro Anzahl Infizierter pro Einwohnerzahl auf zweiter Stelle erwähnt. Die Anzahl (bekannnter) Infizierter hängt aber vom Testvolumen pro Einwohnerzahl ab, das in der Schweiz vmtl. höher als in Spanien ist. Müsste das nicht miteinbezogen werden, um den Rang der Schweiz einzuschätzen?
Maria (Montag, 13 April 2020 12:40)
Mich würde vor allem interssieren, auf welche Studien sich Prof. Dr. med. Dr. h.c. Paul Robert Vogt bezüglich der Verrinergung des Virus auf Oberflächen und in der Luft bezieht. Ich finde derzeit eher kontroverse Untersuchungen dazu.
john (Montag, 13 April 2020 11:16)
@bob:
Wenn du nicht per Kopf sondern per Range ( zB. 10 000. Einwohner) tust du automatisch die Verbreitung mit einbeziehen, zumindest annäherungsweise.
Aber die Empfehlungen zur Desinkfetion kann ich nicht ganz nachvollziehen ( denke das kommt von seinem Einsatzgebiet her). Normal reicht eine Seife volkommen aus ohne Desinfektion.
Das sagen sämtliche Instutitionen und auch Studien die in der Cochrane Library stehen.
Stay Healthy
Franz Gottfried Sykora (Montag, 13 April 2020 09:24)
Die Fakten sind überwältigend und bestürzend.
Von "oben", also von Politik und Staatsführung kann der Mensch nicht viel Hilfe erwarten.! Wesentlich ist die Frage ,was kann der Einzelne tun in seiner persönlichen Lebensführung,
um nicht zu erkranken ?
Dazu vermisse ich richtungweisende und zukunftshoffende Hinweise.
Ein generelles Umdenken der menschlichen Gesellschaft in Richtung Verzicht und Bio ist unerlässlich.
Heidi (Montag, 13 April 2020 03:25)
Vielen herzlichen Dank für beide Artikel!
Mich interessiert diese Frage:
Da nichts auf der Welt unendlich vorhanden ist:
Wie lange werden, bei dem derzeitigen Verbrauch, Masken, Schutzkleidung, Desinfektionsartikel ausreichen? Und auch, wie lange wird es noch Menschen geben, wie Herrn Prof. Dr. Vogt, oder die Krankenschwester in meiner benachbarten Klinik?
Gregor S. (Sonntag, 12 April 2020 14:18)
Achja und als Ergänzung zu meinem Beitrag @Hbaum #2
Aktuell bestimmt man auch bei den bekannten Infektionen die (noch-)Wirksamkeit einer Impfung oder durchgemachten Infektion mit dem Spiegel an IgG-Antikörpern im Blut.
Es gibt für jede Impfung festgelegte Mindestkonzentrationen, bei denen man auf Grundlage von durchgeführten Tests (ich nehme an Verlaufsbeobachtungen bei zufällig erkrankten Menschen sowie Tierversuche) von einer Immunität ausgehen kann.
Ich bin Medizinstudent im letzten Jahr und auch die Pflichtimpfungen für die Arbeit in Kliniken werden so teilweise überprüft; man sieht so, ob eine Auffrischimpfung nötig wäre.
Verena M. (Sonntag, 12 April 2020 08:21)
Wo bitte kann ich der erwähnten Artikel lesen?
Georg Kühnheit (Samstag, 11 April 2020 11:48)
Prof. Vogt leistet einen überaus bemerkenswerten Beitrag zur Corona-Krise und es wäre wünschenswert wenn sich alle qualifizierten Personen ähnlich problemorientiert äußern würden.
Schon dass Prof. Vogt persönliche Konsequenzen beiseite schieben muss, um seinen Standpunkt zu äussern, sagt vieles über den Niedergang des westlichen Wertesystems aus, denn gleiches gilt in der gesamten EU und auch in Nordamerika.
In der Sache selbst muss man offensichtlich den Fokus viel stärker auf die Behandlung der Patienten legen, mit schnellen und effektiven Antworten zu folgenden Fragen:
- Wie kann man die Krankheitsintensität mildern?
- Wie kann man Beatmungsdauer reduzieren (schafft effektiv mehr Plätze)?
- Kann man den schweren Verlauf vermeiden?
Es muss zumindest einige Antworten geben. Denn wenn 70% Ethanol das Virus zerstört, dann muss z.B. eine Rachendesinfektion zum rechten Zeitpunkt das Erreichen der Lunge verzögern.
Genau so ist es unerträglich, dass in Deutschland erst vor 10 Tagen begonnen wurde, Antikörper von genesenen Patienten zu untersuchen, der Antikörpereinsatz gesundeter Menschen ist seit 100 Jahren aus der spanischen Grippezeit bekannt.
Gerade für Länder ohne teure medizinische Infrastruktur sind solche überall durchführbaren therapeutischen Ansätze von entscheidender Bedeutung. Aber auch für die selbstisolierten Corona-Patienten ist Hilfe zur Selbsthilfe entscheidend für die Entlastung der Krankenhäuser.
Wo bleibt also die gesammelte, von Fachkollegen kommentierte Veröffentlichung der bisherigen Erfahrungen?
Hannes (Freitag, 10 April 2020 22:33)
Hier in Deutschland springen ja in erster Linie, wenn es um COVID-19 in der Öffentlichkeit geht zwei Personen herum. Das ist der Chef des RKI und der Virologe Drosten. Die Beobachtung zeigt, dass diese beiden Personen lediglich Sprecher der deutschen Regierung sind. Beide tragen wohl eher zur Verunsicherung der Bevölkerung bei.
Die Verunsicherung anstatt Aufklärung der Bevölkerung durch sogenannte Experten und die Medien ist eines der größten Probleme bei dieser Pandemie.
Man kann es etwa so beschreiben: Bei drei Virologen gibt es fünf verschiedene Meinungen. Bisher konnte ich noch nicht feststellen, in welchen Bereichen die Virologen, die sich hier zu profilieren versuchen, überhaupt eine fachliche Kompetenz haben, wenn es um diese Pandemie geht, zumal kein einziger von denen überhaupt Erfahrungen mit einer Pandemie hat.
Kalle (Freitag, 10 April 2020 20:58)
" Was die Polemik betrifft: mit einem weichgespülten Artikel, welcher nur von «political correctness trieft» und die Fakten verschleiert, erreicht man heutzutage gar nichts."
Dann frage ich mich aber warum sie dem Entstehungsort dieser Katastrophe und vor allem was dort im Vorfeld unternommen wurde (trotz umfangreicher Forschungsgrundlagen wie sie ja selber sagen eben an jedem Ort) kaum Beachtung schenken und sie zumindest für einen einfach gestrickten Menschen wie mich den Bock zum Gärtner machen.
Gunter (Freitag, 10 April 2020 19:38)
Der erste vernünftige und alle Seiten beleuchtende Artikel. Leider sagt man dies nicht verständlich der jeweiligen Bevölkerung, dann könnte man vieles besser verstehen und richtig einordnen. Der Artikel zeigt aber auch wie unsere NGO Politiker zum (Nicht)-Wohle der jeweiligen Bevölkerung arbeiten, um sich darzustellen und mit möglichst wenig Arbeit zu bereichern. Es wird dringend Zeit für einen Neuanfang mit mehr direkter Demokratie.
Anybody (Freitag, 10 April 2020 14:41)
@Bob
Sie vergleichen einen Budesstaat, in dem alleine NYC mehr Einwohner hat als die ganze Schweiz, mit einem Land. Da, wo viele Menschen auf engem Raum zusammenleben, kommt es m.E. automatisch zu mehr Infizierungen. Mir erschliesst sich auch der Sinn und Nutzen solcher Vergleiche mit Zahlen, die ohnehin nicht sehr aussagekräftig sind, nicht. Macht man solche Vergleiche mit den Todesfällen, wird es noch absurder, da man einfach nicht alles miteinander vergleichen kann. Ein wesentlicher Faktor bei der Letalität sind u.a. Demografie, Gesundheitssystem, etc.
Hbaum (Freitag, 10 April 2020 14:39)
Ein Kommentar aus Deutschland: Leider bezieht sich ihre Beobachtung nicht nur auf die Schweiz, sondern auch auf Deutschland. Was mir (als fachfremder Mensch) noch nicht klar ist, ob die Detektion von IgG Antikörpern notwendige oder hinreichende Bedingung ist, um eine Immunität anzunehmen. Wie wird aktuell bei Impfungen bestimmt wie lange die „gültig“ sind? Und abschließend möchte ich noch sagen, dass es leider auch eine selbstgemachte Krise ist, zu der nicht nur die Politik beigetragen hat, denn wenn ich sehe, was deutsche Virologen und Epidemiker im Fernsehen so von sich geben (ehrlicherweise ist C Drosten die einzige öffentliche Ausnahme), wird einem Wissenschaftler Angst und Bange, weil offenkundig wird, wie wenig Ärzte über Statistik und Logik wissen.
Bob (Freitag, 10 April 2020 11:59)
Ich habe das Manuskript als sehr eindrücklich empfunden und kann den meisten Positionen von Herr Dr. Vogt nur zustimmen. Ich frage mich aber ob der Indikator "Infektionen pro Kopf/Einwohner" wirklich so gut ist, immerhin wird die Populationsdichte komplett vernachlässigt. Ich als Laie würde diese jedoch für die Verbreitung der Pandemie als sehr wichtig einstufen. Über den Daumen gepeilt komme ich zB. aktuell für den gesamten Bundesstaat New York auf einen viel höheren Covid pro Kopf Wert als für die Schweiz. Gibt es da keine besseren Indikator um die Fallzahlen zu vergleichen?