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Corona-Übersicht ZH und SH

DMZ – ZÜRICH / SCHAFFHAUSEN ¦

 

Das Wichtigste aus Zürich und Schaffhausen, nachdem der Bund die ausserordentliche Lage ausgerufen hat.

Im Kanton Zürich sind bis Samstagmittag 1720 Personen positiv, Link öffnet in einem neuen Fenster auf das Coronavirus getestet worden. 187 Personen befinden sich in Spitalbehandlung, 42 werden beatmet. Dazu kommen 15 Todesfälle.

 

Im Kanton Schaffhausen gab es bis Samstagmorgen 37 bestätigte Corona-Fälle.

 

  • Der Zürcher Kantonsrat tagt wieder – trotz Versammlungsverbot.
  • Der Kanton Zürich richtet ein erstes Notspital ein. Er richtet 200 Betten im ehemaligen Pflegezentrum Erlenhof in der Stadt Zürich ein.
  • Die Zürcher Kantonalbank verschiebt ihre Jubiläumsaktivitäten. Der auf der Landiwiese geplante Erlebnisgarten fällt ins Wasser.
  • Das Spital Schaffhausen hat seine Kapazitäten für Corona-Patienten massiv ausgebaut. Auch für andere Patienten laufe der Betrieb normal weiter.

Ehemaliges Pflegezentrum wird Corona-Notspital

Der Kanton Zürich erhöht seine Bettenkapazität für Corona-Patienten. Er hat das Ende Jahr geschlossene private Pflegezentrum Erlenhof im Langstrassenquartier gemietet. In den nächsten Tagen werden dort 200 Plätze eingerichtet. Die Zahl der Infizierten und Hospitalisierten inklusive den errechneten Prognosen gibt keinen Anlass zur Entwarnung» , sagt Thomas Würgler, Kommandant der Kantonspolizei, im Tages Anzeiger. «Wir steuern auf einen Flaschenhals zu und setzen derzeit alles daran, die Bettenkapazitäten zu erhöhen.»

 

Zürcher Kantonalbank verschiebt Jubiläumsfeierlichkeiten

Das Coronavirus vermiest der Zürcher Kantonalbank (ZKB) ihr Jubiläumsjahr. Der Erlebnisgarten, der im Mai auf der Landiwiese hätte eröffnet werden sollen, wird verschoben. Die Jubiläumsaktivitäten würden ausgesetzt, weil sich der weitere Verlauf der Corona-Pandemie nicht seriös prognostizieren lasse, schreibt die ZKB auf ihrer Website. Zu ihrem 150 Jahre Jubiläum wollte die Bank auf der Landiwiese eine «grüne Oase» schaffen: Für sechs Wochen wäre dort eine Erlebniswelt mit hängenden Gärten geplant gewesen, mit Aussichtsturm und Konzertbühne. Auch ihr zweites grosses Jubiläumsprojekt, die Seilbahn über das Seebecken, kann die ZKB nicht 2020 realisieren. Sie ist durch Rekurse blockiert. Die Bank klärt jetzt ab, ob das Jubiläum als Ganzes auf das kommende Jahr verschoben werden könnte.

 

Zürcher Kantonsrat tagt wieder

Versammlungen mit mehr als fünf Personen sind eigentlich verboten. Der Zürcher Kantonsrat nimmt nach längerer Zwangspause am Montag seine Ratstätigkeit wieder auf. «Wir machen das nicht zum Vergnügen», begründet FDP-Fraktionschefin Beatrix Frey Eigenmann. Das Parlament muss nämlich das 500-Millionen-Hilfspaket der Regierung genehmigen. Deshalb sei das Parlament geradezu «verpflichtet» in dieser schwierigen Zeit seine Aufgabe wahrzunehmen. Die Sitzung findet auch nicht im engen Rathaussaal, sondern in einer Halle der Messe Zürich statt, sodass die Parlamentarier den Sicherheitsabstand von zwei Metern einhalten können. Der älteste, der 69-jährige Valentin Landmann von der SVP, fehlt jedoch aus gesundheitlichen Gründen. Nicht wegen Corona, sondern wegen einer Schulterverletzung.

 

 

Taxifahrer kämpfen ums Überleben

Taxifahrerinnen und Taxifahrer haben kein Arbeitsverbot wie etwa Coiffeusen. Deshalb haben selbständigerwerbende Fahrer – in Zürich sind das etwa 80 Prozent – keinen Anspruch auf die Zahlungen von Bund und Kanton. «Die fallen durch alle Rettungspakete durch. Das ist eine Katastrophe», klagt George Botonakis, Präsident des Zürcher Taxiverbands. Die Kundschaft bleibe weg, der Markt sei um «bis zu 98 Prozent» eingebrochen. Laut Botona kis überleben die meisten Zürcher Taxifahrer den März finanziell nicht, da sie keine Rückstellungen machen konnten. Der Zürcher Taxiverband hat nun den Bund um Unterstützung angefragt. Ausserdem bieten neu die Städte Zürich und Winterthur Selbständigerwerbenden – auch Taxifahrern – Nothilfe an.

 

 

Schaffhausen, 27.03.20 - Spital baut Kapazitäten für Corona-Patienten massiv aus

Das Spital verfügt neu über 22 Intensivplätze (davon 12 mit Beatmungsgeräten), bisher waren es acht, wie die Verantwortlichen mitteilten. Bisher waren im Kanton Schaffhausen insgesamt 15 positiv getestete Personen hospitalisiert, davon zwei in Intensivpflege. Sorgen bereitet der Spitalleitung etwas anderes: Patientinnen und Patienten mit anderen Erkrankungen trauten sich nicht mehr ins Spital. Das habe dazu geführt, dass in den letzten Tagen gleich mehrere Patienten mit einem geplatzten Blinddarm hätten behandelt werden müssen.

 

Viermal mehr Anmeldungen beim Zürcher RAV

Letzte Woche hatte der Zürcher Regierungsrat die Arbeitgeber eindringlich gebeten, keine Angestellten zu entlassen, sondern auf das kantonale Hilfspaket zu warten. Dennoch scheinen viele kleinere Firmen nun bereits Kündigungen auszusprechen. Verglichen mit den Vorjahren verzeichnete das Regionale Arbeitsvermittlungszentrum in den letzten Tagen jedenfalls rund viermal mehr Anmeldungen. Nicht alle Anmeldungen beträfen jedoch bereits gekündigte Arbeitnehmende, meint Irene Tschopp, Sprecherin des Amts für Wirtschaft und Arbeit: «Ein Teil der Leute haben die Kündigung wohl noch nicht bekommen, melden sich aber schon mal vorsorglich an, weil für sie eine grosse Unsicherheit besteht, wenn Kurzarbeit eingeführt wird.» Wie gross die Zahl jener ist, die zurzeit tatsächlich neu auf Stellensuche sind, ist deshalb vorderhand noch schwer zu sagen.

 

 

Wahrscheinlich keine Noten für Schaffhauser Schüler

Wegen der Corona-Krise sollen die Schaffhauser Schulen auf die Notengebung verzichten. Eine gute Idee, sagt der Schaffhauser Erziehungsdirektor Christian Amsler (FDP) auf Anfrage des «Regionaljournals». Amsler will sich auch bei der Erziehungsdirektorenkonferenz dafür einsetzen, dass in allen Deutschschweizer Kantonen in der aktuellen Lage auf Zeugnisnoten verzichtet wird. Der Schaffhauser Regierungsrat ist zuversichtlich, dass er mit seinem Anliegen Erfolg hat. Auslöser für das Begehren ist der Lehrerinnen- und Lehrerverband im Kanton Schaffhausen. Sollten die Schulen über die Frühlingsferien hinaus geschlossen sein, solle man im Sommer auf Zeugnisnoten verzichten. Faire Benotungen seien nicht möglich, und der Verzicht auf Zeugnisse würde Druck von Kindern und Eltern wegnehmen, so die Begründung.

 

Zeugnisse oder nicht? Zürich wartet ab

Die Zürcher Bildungsdirektorin Silvia Steiner will die Frage der Zeugnisse von der Erziehungsdirektorenkonferenz klären lassen. Zwischen den Zeilen lässt sie erkennen, dass sie gar keine Form der Bewertung schwierig findet: «Wir empfehlen den Lehrpersonen jetzt schon, auf benotete Prüfungen zu verzichten und die Noten nicht zu sehr in den Vordergrund zu stellen. Ein Feedback an die Schülerinnen und Schüler ist aber wichtig.» Auch wenn eine einheitliche Lösung anzustreben sei, müsse den Kantonen gewisse Freiheiten gewährt werden, sagt Steiner weiter. In den Gymnasien ist die Frage hingegen geklärt: Auf Zeugnisse wird verzichtet.

 

 

Quellen: SRF / BAG / admin.ch / Kanton Zürich / Kanton Schaffhausen


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