Retuschen am Bild des Generals

DMZ - HISTORISCHES ¦ Peter Beutler ¦    

KOMMENTAR

 

Auszug aus dem historischen Lexikon der Schweiz.

"Die jüngsten historischen Arbeiten zeigen einen charismatischer General, der weniger einem Mythos entsprach und keinesfalls unfehlbar war. Wie viele seiner Zeitgenossen empfand Guisan Sympathien für Mussolini und sein Regime, in denen er ein Bollwerk gegen den Kommunismus sah.

 

Nachdem die Deutschen in La Charité-sur-Loire die Akten über die franz.-schweiz. Generalstabsbesprechungen entdeckt hatten, schlug G. dem Bundesrat erfolglos Beschwichtigungsmaßnahmen gegenüber Deutschland vor und willigte im März 1943 zu einem Treffen mit SS-General Walter Schellenberg ein. Diese kleinen Retuschen am Bild des Generals riefen entrüstete Reaktionen in der Aktivdienst-Generation hervor."

 

Allerdings: Guisan hatte während seiner Zeit als Oberkommandierender der Armee ein gutes Einvernehmen mit den Parlamentariern der SP, die einzige zugelassene Linkspartei. Die PDA war während des 2. Weltkriegs verboten. Guisans Freundschaft zur SP war wohl pragmatisch. Eine Form von Dankbarkeit für seine Wahl gegen den Nazisympathisanten Ulrich Wille jun. Klar, die SP wählte das kleinere Übel und entschied die Wahl...

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