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CH: Am Fusse der Dent de Broc

DMZ – KULTUR ¦ Patricia Jungo ¦                

 

Im Greyerzerland zieht eine bescheidene Kapelle namens Notre-Dame des Marches seit vielen Jahren große Pilgerscharen an. Die Pilger werden am Ende einer von Linden gesäumten Allee, am Fuße der Dent de Broc, von einer wunderschönen gotischen Jungfrau willkommen geheißen. Zu verdanken hat der Ort seine Anziehungskraft einem Ereignis aus dem Monat Mai des Jahres 1884.

 

Ein junges Mädchen, das von starkem Rheuma und auch anderen Krankheiten geplagt wurde und große Schmerzen hatte, wurde auf wundersame Weise geheilt. Nach anderen Heilungen festigte sich der Ruf der Kapelle rasch und heute strömen jedes Jahr um die 100‘000 Pilger zum „kleinen Freiburger Lourdes“. Charmante Votivbilder erzählen von den wundersamen Heilungen. Im Jahre 1705 beschlossen drei Priester, die Brüder waren und die notwendigen Mittel hatten, die Kapelle zu bauen. Eine harmonische gotische Jungfrau thront auf einem Altaraufsatz aus dem XVIII.

 

Jahrhundert. Sie trägt prächtige Gewänder aus dem XV. Jahrhundert. Auf den Kirchenfenstern, welche 1944 eingebaut wurden, sind andere Pilgerorte der Schweiz und Europas zu erkennen. Die Kreationen sind ohne Blei, aber mit Fensterkitt angefertigt worden. Von der imposanten Linde, welche stolz im weitläufigen Hof vor der Kirche steht, geht eine besondere Kraft aus. Sie wird „Herr Richter“ genannt, da laut Tradition den Menschen unter einer Linde Gerechtigkeit widerfährt. Auch ein Lied ist der Chapelle des Marches gewidmet. Joseph Bovet, der Vater der Freiburger Chorkultur hat das Lied «Nouthra dona di Maortse» im Patois komponiert. Es handelt vom Ruhm der Kapelle und wird von allen Chören im französischsprachigen Teil des Kantons gesungen. Die Kapelle wurde auf einem Felsvorsprung gebaut. Dort gibt es auch eine Quelle. Einsiedler zogen sich im XVIII gerne an den Ort zurück und freuten sich über eine willkommene, kleine „Auszeit“.

 

 

Quelle: https://www.la-gruyere.ch/

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